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172 - Der Spinnenfürst

172 - Der Spinnenfürst

Titel: 172 - Der Spinnenfürst
Autoren: A.F.Morland
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Triumphgefühl wollte mich durchtoben, aber plötzlich verzerrte Schrecken mein Gesicht, denn hinter Mr. Silver tauchte eine Riesenspinne auf.
    ***
    Mein Schrei warnte den Ex-Dämon, der die schützende Silberstarre abgelegt hatte. Der Hüne fuhr herum. Im selben Moment traf ihn ein harter Schlag, der ihm das Gleichgewicht raubte.
    Hart schlug der Ex-Dämon auf, und die Spinne war sofort über ihm. Er verstrickte sich in klebrigen, elastischen Fäden, die ihn immer mehr behinderten, bis er sich kaum noch bewegen konnte.
    In diesen Fäden schien sich eine Kraft zu befinden, die verhinderte, daß der Hüne seine Silbermagie ins Spiel brachte.
    Die schützende Silberstarre kam nicht zustande.
    Das war eine verdammt kritische Situation für den sonst so starken Ex-Dämon, denn der Spinnensatan wollte ihm mit seinen langen Zähnen an die Kehle gehen.
    Oft schon war Mr. Silver meine letzte Rettung gewesen, doch diesmal war es umgekehrt. Das Schicksal bot mir Gelegenheit, mich zu revanchieren.
    Ich holte blitzschnell die Kette aus meinem Hemd, an der mein Dämonendiskus hing. Hätte ich die handtellergroße Scheibe losgehakt, wäre sie zu ihrer dreifachen Größe angewachsen, aber das war nicht nötig, denn die Kraft, die darin steckte, blieb dieselbe.
    Die vergrößerte Scheibe war lediglich besser zu werfen, aber das hatte ich jetzt nicht vor. Ich wollte damit zuschlagen, schwang die Kette hoch und stürmte los.
    Der Diskus surrte, die Kette klirrte leise, als ich meinen Arm nach unten zog, so schnell ich konnte. Ich sah die Scheibe in den Spinnenrücken eindringen, bevor das Monster zubeißen konnte.
    Das Rieseninsekt riß den häßlichen Schädel hoch und stieß ein markerschütterndes Gebrüll aus. Gleichzeitig verformte sich die Fratze und wurde zu einem unansehnlichen Klumpen.
    Die Wucht des Schlages durchtrennte die Horrorspinne in der Mitte. Die behaarten Beine streckten sich und erstarrten.
    Wie Pfeile richteten sie sich schräg hoch, und ihre Borsten fingen plötzlich Feuer. Auch die dünnen Fäden, die Mr. Silver umhüllten, verbrannten.
    Der Ex-Dämon war wieder frei. Er wollte die tödlich getroffene Spinne von seinem Körper fegen, da schoß das Insekt seine Beine ab.
    Die brennenden Pfeile schwirrten durch die Halle, bohrten sich in die Wände, knapp unter der Decke. Ich beobachtete, wie von einem Pfeil zum anderen eine brennende Verbindung entstand, und dann fiel links und rechts ein Feuervorhang herab.
    Die Wände brannten, und das Feuer griff rasend schnell um sich. Sofort erinnerte ich mich wieder an das brennende Chemikaliendepot, in dem ich hätte sterben sollen.
    Was von der Riesenspinne noch übrig war, zerfiel zu Asche, die Mr. Silver abschüttelte, sobald er wieder auf den Beinen war. Wir verließen das Haus.
    Draußen drehte ich mich um und sah die roten Flammen schon aus den Erdgeschoßfenstern schlagen, aber auch hinter den Fenstern des Obergeschosses leuchtete es bereits dunkelrot.
    »Wenn die Hölle einen Stützpunkt aufgibt, tut sie es gründlich«, knurrte Mr. Silver.
    »Du meinst, die Hölle… vernichtet ihre eigenen Kreaturen?«
    fragte ich.
    Mein Freund nickte. »Niemandem würde es gelingen, diesen Brand zu löschen. Man könnte das ganze Haus nehmen und in der Themse versenken, es würde trotzdem weiterbrennen.«
    »Dann ist es wohl besser, man versucht erst gar nicht, es zu löschen.«
    »Du sagst es.«
    Fenster klirrten, Balken brachen, das Dach stürzte ein, Yates' Haus wurde in Sekunden zu einer rußgeschwärzten Fackel, die allmählich weniger Nahrung fand.
    Die hochsteigenden Flammen wurden kürzer und zogen sich schließlich in das Haus zurück. Es züngelte noch da und dort, erlosch aber schließlich, und ein Rauch, der penetrant nach Schwefel stank, rollte über unseren Köpfen nach allen Richtungen davon, obwohl wir Westwind hatten.
    Als die Feuerwehr, wohl von einem Nachbarn alarmiert, eintraf, war schon alles vorbei.
    Die Polizei in ihrem Gefolge vertrieb die Schaulustigen, und Mr. Silver und ich stiegen in den Rover.
    »Ich bin neugierig, was morgen darüber in der Zeitung steht«, sagte der Ex-Dämon.
    »Sehr viel, nehme ich an«, gab ich zurück. »Man wird die verrücktesten Spekulationen anstellen, aber auf die Wahrheit wird niemand kommen, und ich denke, daß das so gut ist. Eine Menge Menschen würden nicht mehr ruhig schlafen, wenn sie wüßten, was sich hier ereignete.«
    Ich startete den Motor und fuhr los. 20 Minuten später trafen wir in Knightsbridge ein. Als
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