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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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reizen, und vielleicht vergaß er sich dann doch, obgleich Luguri wahrscheinlich mit der unverletzten Rebecca reden wollte.
    „Ich wünschte, der Fürst würde sofort reinen Tisch machen und ich könnte dieses Weib davonjagen oder zermalmen", knirschte Don Hermano. Gereon berührte seine Schulter. „Beruhige dich, alter Freund. Sie wird nicht lange bleiben, und sie wird dich auch kaum stören. Aber wir sollten von alten Zeiten plaudern."
    Don Hermano nickte. Er wurde etwas ruhiger. Dann klatschte er in die Hände. Ein hübsches IndioMädchen, nur mit ein wenig glitzerndem Schmuck behangen, erschien und kniete unterwürfig vor Gereon nieder.
    „Mein Gastgeschenk", sagte Don Hermano. „Sehr willig und brauchbar."
    Gereon grinste.
    „Ich danke dir, Mein Freund. Hast du etwas dagegen, wenn ich mich jetzt zurückziehe?"
    Hermano erwiderte das Grinsen.
    „Schicke nach mir, wenn du bereit bist", sagte er. „Ansonsten - der Sabbat beginnt, wenn die Sonne gesunken ist."
    „Wo ist Luguri eigentlich? Und - wer nimmt noch an dem Sabbat teil?"
    „Laß dich überraschen", orakelte Don Hermano. „Luguri hat sich zurückgezogen. Er will bis zum Abend nicht gestört werden."
    Elia Gereon nickte wissend. Luguri war noch nicht wieder so stark wie früher. Die Nähe des Halleyschen Kometen hatte ihm sehr geschadet, hatte ihn fast am stärksten von allen Dämonen betroffen. Längere Zeit war er verschwunden und hatte alle Geschäfte Zakum übertragen. Erst seit kurzem zeigte Luguri sich wieder selbst und nahm die Fäden in die Hand.
    Gereon winkte dem Sklavenmädchen und entfernte sich. Wütend sah Rebecca ihnen nach. Was bildete dieser Gereon sich ein, sie hier einfach stehenzulassen? Aber dann begriff sie, daß Gereon sich nicht mehr um sie kümmern durfte. Von jetzt an war jeder von ihnen auf sich allein gestellt. Sie hatten den Plan vorher genau durchgesprochen und wußten, was sie zu tun hatten.
    Rebecca folgte dem Sklaven, der am Ende der Treppe darauf wartete, ihr ihr Quartier zu zeigen. Hinter ihrem Rücken ballte Don Hermano die Fäuste. Er sprühte vor Haß und wartete darauf, daß Rebecca dem Fürsten der Finsternis den Treueschwur verweigerte und er sie töten konnte.

    Olivaro wußte, daß er sich in der Festung nicht so bewegen konnte, wie er es gern getan hätte. Wenn er das Gemäuer durchstreifte, um nach den Gefangenen zu suchen, war das zu auffällig. Auch wenn er Hermano oder einen der anderen Dämonen danach fragte. Don Hermano Munante würde sich Gedanken darüber machen, warum sich Elia Gereon so sehr für die Opfer interessierte.
    Aber es gab jemanden, der sich frei bewegen konnte.
    Jeder vom „Personal" der Festung.
    Jeder der versklavten, willenlosen Indios. Und Olivaro war allein deshalb hocherfreut, daß Don Hermann ihm dieses Mädchen übereignete.
    In Olivaros Zimmer, das schon eher einem Saal glich, blieb das Mädchen abwartend stehen. Olivaros Blick glitt über den schönen, nackten Körper, der so teilnahmslos dastand. Er winkte, und das Mädchen näherte sich ihm. Es lächelte. Aber das Lächeln war nicht echt. Es war aufgesetzt, gehörte mit zur Programmierung dieses menschlichen Roboters.
    Schweigend berührte Olivaro mit der linken Hand die Stirn des Mädchens. Seine geistigen Kräfte flossen hinüber, tasteten sich vor und erfaßten die hypnotische Abkapselung, die ein Munante-Hexer angelegt hatte.
    Olivaro wußte, daß er ein Wagnis einging mit dem, was er jetzt beabsichtigte. Wenn er Pech hatte, würde er den Verstand des Mädchens auslöschen, und eine Wahnsinnige tobte durch die Festung. Damit aber war ihm selbst am allerwenigsten gedient, denn auch auf ihn wirkte menschlicher Wahnsinn abschreckend, zerstörerisch.
    Aber wenn er Glück hatte…
    Er verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr daran, sondern versuchte es einfach. Er führte eine kurze Beschwörung durch, entfesselte magische Energien und zerschmetterte den hypnotischen Block, den ein Munante um den Geist des Mädchens gelegt hatte.
    Schlagartig wurden ihre gerade noch stumpfen Augen klar.
    Sie weiteten sich.
    Da wußte Olivaro, daß es ihm gelungen war. Der Verstand des Mädchens hatte keinen Schaden genommen.
    Der Mund öffnete sich zu einem entsetzten Aufschrei. Das Mädchen wollte zurückspringen, flüchten, obgleich der Verstand doch erkennen mußte, daß das sinnlos war.
    „Warte", sagte Olivaro schnell, ehe das Mädchen schreien konnte. „Ich tue dir nichts. Ich will dir helfen."
    Angstvoll wich die Indio-Sklavin
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