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172 - Der Erzdämon schlägt zu

172 - Der Erzdämon schlägt zu

Titel: 172 - Der Erzdämon schlägt zu
Autoren: Dämonenkiller
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„Momentan hat da drinnen Don Hermano selbst das Zepter übernommen. Aber ich glaube kaum, daß er sich an dir vergreifen wird. Luguri will deinen Eid. Und ich habe kein Interesse an deinem Tod. Ich werde ihn schon bremsen, den Don."
    Rebecca schwieg. Sie war nach wie vor wachsam. Wenn Gereon sie hereinlegen wollte, würde er auch nicht ungeschoren davonkommen.
    Ein anderes Gefühl wallte immer wieder in Rebecca auf. Sie mußte ständig an Unga denken, der sich in diesen Mauern befinden sollte. Ausgerechnet Unga! Sie ahnte, daß sie sich in diesen außergewöhnlichen Mann verliebt hatte, und sie fragte sich, was sie dagegen tun konnte. Er war doch unerreichbar für sie, er war einer jener Menschen, die die Dämonen bekämpften, wo sie sie trafen. Schön, durch Coco hatte Rebecca eine Sonderstellung inne. Aber was würde geschehen, wenn Rebecca wieder Blut trinken mußte und Unga überraschte sie dabei? Auch wenn das Opfer ein Krimineller war - die Menschen hatten ihre eigenen Moralbegriffe und schützten auch die außerhalb ihrer Gesellschaft stehenden.
    Sie erreichten die Festung und rollten durch das große Tor in der Befestigungsmauer. Das hier war eine regelrechte Burg, zum Himmel geöffnet. Hier würden die Fledermausgeschöpfe angreifen können. Ursprünglich hatten Coco und sie geglaubt, hier zuschlagen zu können, als sie den verwegenen Plan faßten. Aber dann waren Coco und Dorian nach Peru gebracht worden, und dort hatte es keine Möglichkeit gegeben, dies zu tun.
    Es war ein wahnwitziger Plan gewesen, und im Nachhinein mußte sich Rebecca eingestehen, daß er einfach hatte schiefgehen müssen. Wer mochte sich schon unmaskiert mit falschem Namen unerkannt bei den Munantes einschleichen? Diego Cuarto hatte vielleicht getäuscht werden können - vielleicht, oder er hatte nur mitgespielt -, aber jedem anderen mußte doch das Aussehen von Coco und Dorian einigermaßen bekannt sein. Spätestens beim Betreten der Festung war es doch aus gewesen.
    Und jetzt tue ich dasselbe, ich betrete ebenfalls Feindesland. Aber unter anderen Voraussetzungen…
Die Sonne prallte schon am Vormittag heiß vom Himmel. Ein paar Sklaven tauchten auf, um sich um das Gepäck und die Unterbringung der Gäste zu kümmern. Dann erschien Don Hermano, als Gereon und Rebecca die große Halle betraten, von der eine Freitreppe zu einer Galerie und den Räumen in den oberen Etagen führte. Unten standen Ritterrüstungen auf den Podesten, spanischen Einschlags, und einige Figuren, die Indios der Frühzeit darstellten. Rebecca erkannte, daß es keine Statuen waren, die künstlich geschaffen worden waren, sondern versteinerte Menschen. Opfer der munantischen Hexer und Zauberer.
    Der alte Sippenchef starrte Rebecca finster an. Die Vampirin spürte, daß er sich nur mühsam beherrschte. Seine Fäuste ballten sich, und er atmete schwer. Eine Welle unbändigen Hasses strahlte ihr entgegen. Wenn Blicke töten könnten, wäre Rebecca bereits zu Staub zerfallen.
    Und sie war sich nicht sicher, ob der Munante nicht wirklich mit Blicken töten konnte!
    Dann aber sah er Gereon an, und sein Gesicht hellte sich auf.
    „Alter Freund, du kommst früh. Aber so bleibt uns Zeit zum Plaudern, bleibt dir Zeit, dich zu entspannen und zu erholen. Ich freue mich, daß du hier sein kannst."
    Die beiden Dämonen umarmten sich. Rebecca fühlte einen Stich. Konnte ein Dämon, der so herzlich begrüßt wurde, wirklich auf ihrer Seite stehen? Sie begriff diesen Elia Gereon nicht. Setzte er nicht seine Freundschaft zu Don Hermano aufs Spiel, wenn er im Falle des Falles Rebecca deckte? „Woher kennst du
sie? "
fragte Don Hermano dann auch prompt und deutete zornig auf Rebecca. „Luguri lud sie ein, deshalb kann ich sie vorläufig nicht vernichten. Aber daß ausgerechnet du es bist, der sie hierherschleppt…"
    „Wir trafen uns unterwegs und stellten fest, daß wir den selben Weg hatten", sagte Gereon glatt. „Was sollte ich machen?"
    „Immer noch der alte Kavalier, wie?" brummte Don Hermano. „Beim Ziegengehörn von Put satanachia, es ist eine Vampirin! Ihre Anwesenheit entweiht diese Halle. Am liebsten würde ich sie pfählen. Vampire! Nichtsnutzige Geschöpfe, die nur ihren Trieben leben, aber mehr nicht zustande bekommen. Fast so primitiv wie Ghouls."
    Rebecca sog scharf die Luft ein. Sie setzte an zu einem bissigen Kommentar, ließ es dann aber bleiben. Was nützte es schon, sich auf ein Streitgespräch mit dem Don einzulassen? Sie würde ihn nur noch weiter
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