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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren
Autoren: Unbekannt
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PERIHEL zu finden", antwortete die Hanse-Spezialistin. „Die Reaktion der Koordinatoren auf Gomasch Endredde hat eindeutig bewiesen, daß sie sehr wohl Kontakt mit Harold Nyman hatten.
    Denn anscheinend handelt es sich um einen Kode, den sie erst von ihm erfuhren. Was liegt näher, als daß Nyman sich mit der PERIHEL irgendwo in den Tiefen der bekassischen Ozeane versteckt."
    „Du denkst ja fast um vier Ecken!" entfuhr es Grujic. „Aber wenn die PERIHEL auf dem Boden einer Tiefseeschlucht liegt und alle Maschinen abgeschaltet hat, werden unsere Beiboote sie aus dem Weltraum oder der Hochatmosphäre nicht orten können."
    „Dann gehen sie eben tiefer - bis sie in die tiefsten Meeresschluchten hineinsehen!" sagte Dilja Mowak hart. „Sollen die Koordinatoren doch dagegen protestieren. Bevor sie geschaltet haben, kennen wir die Tatsachen. Wir brauchen Nyman, um Licht ins Dunkel der möglichen Gefahren zu bringen, die sich in der Großen Magellanschen Wolke zusammenbrauen!"
     
    *
     
    Die IR-1 stieß im steilen Winkel in die Hochatmosphäre Kassubans.
    Der Bordsyntron aktivierte die Prallfeldprojektoren, da die Geschwindigkeit des keilförmigen Raumbootes noch ziemlich hoch war.
    Dilja Mowak steuerte selbst, obwohl das durchaus der Syntron hätte allein erledigen können. Doch sie wollte nicht nach einem starren Programm geflogen werden, sondern von Fall zu Fall eigene Entscheidungen fallen.
    Außer der IR-1 waren auch die IR-2 und IR-3 in die Hochatmosphäre des Planeten eingedrungen. Sie operierten jedoch in großer Entfernung zu Dilja. Die Meere sollten in möglichst kurzer Zeit möglichst gründlich durchgeortet werden.
    Mit von der Partie waren in der IR-1 Njushabora Wogon, Achmed Shaddar und Landdy Kronth sowie acht Frauen und Männer der Stammbesatzung des Mutterschiffs. Vier von ihnen gehörten zum Landungskommando.
    Als das Beiboot kurz darauf die Stabilisatorflächen ausfuhr und die milchigtrübe Wolkenschicht durchstieß, welche den Himmelskörper wie ein gigantisches Leichentuch umspannte, sah es aus, als sei die Sonne untergegangen.
    Es herrschte Dämmerung. Kassuban lag unter dem Beiboot wie ein ungastliches Totenreich. Beklemmend und dazu angetan, die Betrachter mit Weltuntergangsstimmung zu erfüllen.
    Nebelschwaden zogen über einen Landstrich, der von merkwürdiger Vegetation bedeckt war: bleiche, hochgeschossene Pflanzen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Schachtelhalmen hatten, dazwischen große „Inseln", auf denen gelbliche flechten - und pilzähnliche Gewächse von bis zu hundert Metern Höhe wucherten. Die in die Landschaft hineingestreuten Seen waren fast völlig von Schwimmfarnen überwachsen.
    Die IR-1 flog in geringer Höhe darüber hinweg. Ihre Besatzung bediente sich zur Beobachtung der Oberfläche ausschließlich passiver Sichtgeräte wie beispielsweise Infrarotoptiken. Mit dem bloßen Auge wären Sichtflug und Beobachtung nicht möglich gewesen. Andererseits sollten die Bekassu im Orbit nicht merken, daß ihr Planet observiert wurde.
    „Keine Tierherden", stellte Achmed Shaddar enttäuscht fest. „Obwohl das Temperaturmittel bei satten vierundzwanzig Grad Celsius liegt und das Futterangebot überreichlich ist."
    „Wir wissen, daß Kassubans Fauna nur einige größere Tierarten hervorgebracht hat", erläuterte Dilja Mowak.
    Sie steuerte das Beiboot ein paar Grad nach Steuerbord, da die Passiv-Ortung in dieser Region die Silhouette einer Stadt erfaßte.
    Eigentlich hatten sie keine Zeit, sich dort umzusehen, doch ein paar Minuten wollte die Hanse-Spezialistin opfern, um ihr Verständnis für die Psyche und Mentalität der Bekassu zu erweitern.
    Deshalb verringerte sie bereits die Geschwindigkeit, als die Stadt nur noch wenige Kilometer entfernt war. Die Passiv-Ortung verriet allerdings schon jetzt, daß sie unbewohnt war. Es gab keinerlei Energie-Emissionen und auch keinen Funkverkehr. Dennoch schienen die Gebäude zwar teilweise verfallen, aber nicht von Vegetation überwuchert zu sein.
    „Eine Geisterstadt", meinte die Wogon.
    „Geister?" piepste Landdy Kronth. „Ich hab’ Angst!"
    Dilja konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Die kleine Tokluntin war wahrscheinlich die Person an Bord der IR-1, die sich am wenigsten fürchtete. Dennoch paßte es zu ihrem erarbeiteten Image, sich schüchtern und verängstigt zu geben.
    Njushabora Wogon lachte laut.
    „Du mußt keine Angst haben, Baby. Ich bin doch bei dir. Vor mir sind Geister noch immer davongelaufen."
    Sie strich über den
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