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1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers
Autoren: Unbekannt
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Minuten später befand sich die Sendung in Panama.
    Harold Nyman kehrte in seine Wohnung zurück und wartete auf das Ergebnis der Umfrage: Sie lag nach zwanzig Stunden vor.
    Der BASIS-Veteran handelte. Er reichte Urlaub für unbestimmte Zeit ein und mietete einen 100-Meter-Kugelraumer namens PERIHEL, der auf dem östlichen Areal des Raumhafens von Terrania stand. Anschließend packte er ein paar Kleinigkeiten zusammen und machte sich auf den Weg. Vom Gleiter aus vergewisserte er sich, daß alle ihre Ersparnisse zusammengekratzt und auf das in der Kristall-Botschaft angegebene Konto transferiert hatten.
    Es reichte gerade aus.
    Nyman setzte sich mit der Fluggesellschaft in Verbindung und ließ die Miete dort gutschreiben. „Fliegst du selbst, oder benötigst du eine Crew?" erkundigte sich der Automat, mit dem er verhandelte. „Weißt du, wer ich bin?"
    „Harold Nyman. Ehemaliger Kommandant der BASIS."
    „Dann traust du mir ja wohl zu, daß ich ein Schiff fliegen kann."
    „Einverstanden, Harold. Du hast recht. Ich erteile dir hiermit die Nutzungserlaubnis für die PERIHEL."
    Das Gespräch war beendet. Nyman erhielt eine chiffrierte Botschaft, die der Automat des Gleiters für ihn aufzeichnete und ihm in Gestalt einer winzigen Plastikmarke zur Verfügung stellte.
    Der Handel war perfekt, jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Sie waren schon so gut wie unterwegs.
    Ein Teil der Veteranen wartete bereits am Raumhafen. Innerhalb weniger Stunden versammelten sich alle.
    Harold Nyman wußte um die Bedeutung des Vorgangs. Da gab es Männer und Frauen, die ihre Familien zurückließen - wie damals, als sie an Bord der BASIS gegangen waren, um gutes Geld zu verdienen und nach zehn Jahren zurückzukehren. Wie lange der Flug diesmal dauern würde, vermochte keiner zu sagen. Lokvorth war nicht weit, und die Somer warteten dort. „Wir sind wie im Fieber", faßte Clive Hannigan die Stimmung unter den 430 BASIS-Veteranen zusammen. „Wir können es kaum erwarten."
    Von der Raumhafenverwaltung erhielten sie die Mitteilung, daß die PE-RIHEL klar zum Einchecken war. Sie machten sich auf den Weg, benutzten einen Energietunnel bis zur Bodenschleuse des Raumers und wurden von einem Roboter empfangen. Nyman zeigte ihm die Plastikmarke und der Automat tastete sie ab. „Willkommen an Bord", grüßte er mit wohlmodulierter Stimme. „Ihr werdet eure wahre Freude mit dem Schiff haben. Für einen Ausflug von mehreren Tagen oder Wochen ist der Raumer wie geschaffen. Die Hausordnung entnehmt bitte den Servos in den einzelnen Kabinen. Die Gesellschaft wünscht einen guten Flug."
    Kein Kilometergeld, keine zeitliche Beschränkung der Reise. Was wollten sie mehr? Nyman hatte als Ziel Lokvorth angegeben. Die Gesellschaft würde prüfen, ob das Schiff heil dort ankam. Das war dann schon alles. „Sucht erst einmal eure Kabinen auf", empfahl der ehemalige Kommandant der BASIS. „Wir stellen anschließend die Gruppen für den Borddienst zusammen. Start in eineinhalb Stunden."
    Das war knapp bemessen, doch Nyman sah kein Problem.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit startete die PERIHEL und verließ Terra und das Solsystem. Außer den zurückgebliebenen Familienmitgliedern und den Freunden nahm niemand davon Notiz.
     
    11.
     
    „Achtung! Wir bauen Mist. Irgendwo stimmen die Berechnungen nicht mehr."
    Der Ruf Aroff Bowlers schreckte die Männer und Frauen aus ihrem Nachdenken empor.
    Boris Siankow tauchte zwischen den Aufbauten auf, das Gesicht gezeichnet vom Streß. „Syntron, was geht vor?" fragte der Nexialist. „Einen Augenblick. Die Messungen dauern noch an."
    Fassungslos starrten sie auf die Holoprojektionen mit den Berechnungen. Formeln veränderten sich, ganze Recheneinheiten gruppierten sich um und ergaben dadurch eine völlig neue Konstellation. „O nein!" Siankow griff sieh an den Kopf und stöhnte. „Das kann ja wohl nicht wahr sein."
    Wenig später wußten sie, daß es sich tatsächlich so verhielt. Ihre ganze Arbeit war umsonst.
    Der Nexialist wandte den Kopf und starrte in die Mitte des Hauptlabors, wo die Teile des l:l-Modells sich langsam zusammenfügten.
    Wegschmeißen und neu anfangen, das war sein einziger Gedanke in diesem Moment. Dann aber sah er wieder das süffisante Grinsen Geo Sheremdocs vor sich und biß sich auf die Lippen. „Aroff, ich brauche eine Rückmeldung. Wie wirken sich die Veränderungen auf das Modell aus?"
    „Wir sind schon dran, Boris. Da stimmt hinten und vorne etwas nicht. Das ist unglaublich, ich
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