Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1716 - Die Hantel des Somers

Titel: 1716 - Die Hantel des Somers
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kann's nicht fassen. Sieh es dir an!"
    Die letzten Worte schrie er laut, und Siankow fuhr herum und starrte wieder auf die optischen Wiedergaben des Syntronverbunds. Er wurde blaß. „Die Fehlermeldungen", murmelte er verdattert. „Sie verschwinden. Ich freß' einen Besen, wenn das mit rechten Dingen zugeht."
    Die mit Fehlern behafteten operativen Einheiten veränderten sich. Sie reparierten sich selbst, und das zu einem Zeitpunkt, an dem sie das Modell fast zur Gänze fertiggestellt hatten und sich gerade daran machen wollten, die Fehler in den letzten Prozessen der Dimensionsmaschine auszusortieren und zu untersuchen. „Das Ding bastelt an sich selbst rum", hörte er Bowler sagen. Die Stimme des Hyperphysikers bebte vor Erregung. „Boris, weißt du, was uns da für eine Arbeit erspart bleibt?" Er lachte. „Das Prinzip ist einfach. Die Porleyter haben eine Sicherung eingebaut für den Fall, daß Unbefugte in den Besitz der Baupläne gelangen. Die Fehler sind so konzipiert, daß sich die Maschine in einem bestimmten, fortgeschrittenen Stadium selbst repariert, sobald ersichtlich ist, daß die Bauherren über die nötigen Kenntnisse verfügen und somit als Berechtigte identifiziert werden. Daraus läßt sich schließen, daß die Maschine diesmal nicht explodieren wird."
    „Das ist ein Gedankenfehler", widersprach Siankow scharf. „Der Orbiter Rhoubil des Ritters Permanoch von Tanxbeech kann als Berechtigter angesehen werden. Und das Personal der kosmokratischen Fabrik besaß mit Sicherheit einen größeren Durchblick als wir. Wir sind Unberechtigte und dürften uns nicht wundern, wenn selbst das nicht funktionsfähige Modell in Fetzen flöge. Fangen wir mit der Überprüfung der Vorgänge an."
    Diese dauerten bis zum nächsten Morgen. Am Rande nahmen sie eine Meldung wahr, daß der Somer Furunoed mit seiner CILINO sich anschickte, das Solsystem zu verlassen. Der Kalender zeigte den 27. Februar, zwei Tage noch blieben bis zum Monatsende dieses Schaltjahres.
    Die Ergebnisse der Überprüfung bestätigten die Schlußfolgerungen des Hyperphysikers.
    Siankow überlegte, ob es nicht an der Zeit war, das ganze Experiment auszulagern und irgendwo draußen auf der Oberfläche Titans weiterzubauen. Er entschied sich dagegen. Einen solchen Schritt konnten sie immer noch in Erwägung ziehen, wenn sie die Einzelteile der Maschine zusammenbauten und eine Erprobung kurz bevorstand.
    Die Fehler waren jetzt beseitigt, alle Komplexe und Prozesse ließen sich nachvollziehen und umsetzen. Nach wenigen Stunden war das Modell fertiggestellt; es sah äußerlich wie seine Miniaturausgabe aus, die sie erstellt hatten. Die Maße betrugen 50 mal 20 mal 10 Meter.
    Damit war es recht klein geraten, gemessen an dem, was die Maschine bewirken sollte.
    Boris Siankow machte sich unverzüglich an den nächsten Schritt. Es ging darum, die Schaltpläne für die Syntronsteuerung und die fünfdimensionalen Komponenten der Maschine richtig zu integrieren. Nachdem sie alle Rechenkomplexe des Speicherkristalls richtig zuordnen konnten und somit einen genauen Überblick über die Reihenfolge und die Funktionen der einzelnen Bauteile besaßen, kamen sie recht schnell voran.
    Am Morgen des 29. Februar 1217 NGZ überbrachte der Nexialist die Botschaft persönlich nach Terra, wo Geo Sheremdoc sich derzeit aufhielt.
    Der LFT-Kommissar empfing ihn recht unwirsch. „Was gibt's jetzt schon wieder?" wollte er wissen. „Wir haben es ohne NATHAN geschafft", erwiderte der Wissenschaftler. „Und ich werde auch nicht zulassen, daß NATHAN in irgendeiner Weise Einblick in unsere Arbeit erhält. Das Modell ist fertig, und die Baupläne für die Schaltungen werden in diesen Stunden vollendet.
    Wir sind in der Lage, alle porleytischen Schaltelemente durch hauseigene Pendante zu ersetzen. Damit dürfte dem Bau der Einzelteile und der Zusammensetzung der Dimensionsmaschine nichts mehr im Weg stehen."
    „Wenn du das meinst, einverstanden. Bist du sicher, daß es Sinn macht, weiter an dem Projekt zu arbeiten?"
    „Natürlich. Nimm mich nicht schon wieder auf den Arm. Ich habe keine Nerven, mir dein verqueres Geschwätz anzuhören."
    „Sieh an. Der Herr beschwert sich. Wie willst du weiter vorgehen?"
    „Wir installieren die Maschine irgendwo auf der Oberfläche von Titan, noch besser, wir bringen die Einzelteile gleich hinaus ins All und montieren sie dort zusammen. Falls es zu einer ähnlichen Katastrophe bei der Erprobung kommen sollte wie damals in GONDARAK, dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher