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1714 - Die Beausoleils

Titel: 1714 - Die Beausoleils
Autoren: Unbekannt
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konnten.
    Denn sie waren alle vom Tode gezeichnet. Keine wußte, ob ihr nicht schon im nächsten Moment die Stunde schlug. Sie dachten diesbezüglich im Kollektiv und hatten lediglich das Überleben der Art im Sinn. Wenn man Tlingas Worte unter diesem Aspekt betrachtete, dann klangen sie weniger unmenschlich.
    Atlan kalkulierte das bei seiner Antwort ein.
    „Ich würde dir unsere Beweggründe gerne erklären, Tlinga, aber solche Worte verstehst du nicht", sagte der Arkonide. „Du mußt die Angelegenheit von der praktischen Seite betrachten. Die CADRION war einem unbekannten Objekt auf der Fährte, als sie spurlos verschwand.
    Allein dieses Objekt zu identifizieren, könnte schon ein großer Schritt zu einer erfolgreicheren Bekämpfung der Abruse sein. Aber es gibt einen weiteren Aspekt: Wenn die CADRION ausgefallen ist, dann wäre es wichtig herauszubekommen, auf welche Art und Weise dies geschah. Das müssen wir zur Selbstverteidigung herausfinden. Andernfalls könnten schon morgen die MANAGA und die TYRONA an der Reihe sein. Und dann stündet ihr Ayindi ohne eure Kundschafter da."
    „Das ist ein Argument", sagte Moira versöhnlich und nickte Tlinga aufmunternd zu. Dabei fielen ihr die Zöpfe ihres „Haares" ins Gesicht und verursachten ein unangenehmes, scharrendes Geräusch. „Die Parresaner sind unsere wertvollsten Verbündeten. Sie können Dinge vollbringen, die nicht einmal mir möglich sind!"
    Statt Moira ins Gesicht zu sehen, betrachtete Tlinga die Strähne ihres haarähnlichen Kopfschmuckes. Es war inzwischen allgemein bekannt, daß es sich dabei um die Pseudopodien von Moiras Symbionten Kibb handelte. Die Ayindi akzeptierten Moiras Symbionten, denn eine Trennung von ihm wäre gleichbedeutend mit ihrem Tod gewesen. Und das war nicht im Sinne der Ayindi. Moira war die einzige ihres Volkes, die sich, adäquat zu den Zellaktivatorträgern, unbegrenzt auf der anderen Seite des Universums, in ihrem Fall im Parresum, aufhalten konnte. Darum schwiegen sie Kibb einfach tot.
    Das war Moira nur recht. Ihr Symbiont war kein Thema, über das sie reden wollte. Auch mit den Galaktikern nicht. Ihr einziger Kommentar dazu war, daß sie Kibb inzwischen im „Griff" hatte.
    „Unter Berücksichtigung ihrer andersgearteten Mentalität ist das Verhalten der Parresaner verständlich", lenkte Tlinga ein, nur um im nächsten Augenblick sofort wieder umzuschwenken. „Aber wenn sie uns helfen wollen, dann müssen sie es rasch tun. Es ist möglich, daß uns die Abruse nicht mehr viel Zeit läßt. Ein Ayindi Leben könnte zu kurz sein."
    „Übertreibst du nicht maßlos, Tlinga?" hielt Atlan der Ayindi entgegen.
    „Vor zwei Millionen Jahren betrug der Durchmesser eures Lebensbereiches noch fünf Millionen Lichtjahre. Und heute beträgt er immerhin noch drei Millionen Lichtjahre. Es wäre doch realistischer anzunehmen, daß ihr euch zumindest noch einmal eine solche Zeitspanne gegen die Abruse behaupten könnt. Was spielen da ein paar Lebenszeiten schon für eine Rolle!"
    „Da unterliegst du einem großen Irrtum, Arkonide", mischte sich wieder Moira ein. „Wahrscheinlichkeitsberechnungen haben ergeben, daß tatsächlich schon >morgen     Wenn aus einer Seerose zwei werden und aus den zweien vier, dann ist das noch bedeutungslos. Aber wenn der Teich zur Hälfte von Seerosen eingenommen worden ist, dann haben ihn die Seerosen anderntags zugedeckt. Und so ähnlich mag es sich auch mit der Ausdehnung der Abruse verhalten. Dies könnte tatsächlich der Vorabend unseres Unterganges sein."
    Morias Beispiel schien maßlos übertrieben, aber Rhodan stimmte ihr prinzipiell zu. Inzwischen hatten sie sich einen Überblick über die Enklave der Ayindi verschaffen können. Sie entsprach mit einem Radius von eineinhalb Millionen Lichtjahren in etwa dem Ausmaß der heimatlichen Lokalen Gruppe und somit auch in etwa der bekannten Mächtigkeitsballung der Superintelligenz ES.
    Dennoch war das Universum der Ayindi als relativ viel kleiner anzusetzen. Sie konnten mit ihren schnellen Rochenschiffen innerhalb eines einzigen Tages von einem Ende ihrer Welt zum anderen fliegen. Und sie standen mit dem Rücken zur Wand, denn mit
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