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1707 - Attacke der Abruse

Titel: 1707 - Attacke der Abruse
Autoren: Unbekannt
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machen? Ich sage, wir sollten der Schiffsführung vertrauen. Sie hat uns nie enttäuscht. Außerdem besitzen sie in der Zentrale einen größeren Überblick als wir. Wir haben alle gewußt, daß die Expedition gefährlich wird. Und beim ersten Anzeichen kneifen wir den Schwanz ein? Kann das wirklich wahr sein?"
    Eine Weile ließ sich Hermes einschüchtern.
    Gefahr vielleicht. Das wußten wir. Von Selbstmord war allerdings keine Rede.
    Es war schwer, gegen die Riesen von Ertrus anzukommen. Sie hatten eine aggressive Art, waren mindestens zwanzigmal stärker als ein Terraner; eine ertrusische Stimme besaß allein durch die Lautstärke Gewicht.
    Ertruser stellten einen bedeutenden Teil der Kämpfer an Bord. Kein Wunder, daß sie vor dem Arresum weniger Furcht empfanden. Drohen, so dachte Hermes Exigari, konnte man ihnen allenfalls mit rationierter Nahrung.
    Er verkniff sich ein Lächeln, weil der Ertruser ihn beobachtete. Sein Respekt schwand jedoch ein bißchen.
    „Du da hinten vergißt eines", sagte er laut. „Die Unsterblichen sind auch im Arresum sicher. Auch wenn jeder einzelne Mensch an Bord stirbt - sie überleben trotzdem. Ich nehme an, daß ihnen dieser Umstand die Ent - scheidung erleichtert, ins Arresum überzuwechseln."
    Der Ertruser lief dunkelrot an. Unwillkürlich duckten sich die Menschen.
    Wenn ein Umweltangepaßter explodierte, konnte es leicht Verletzte geben.
    Aber er und seine Freunde verhielten sich ruhig. Sie sagten keinen Ton mehr, drehten sich um und verließen die Messe.
    „Die laufen jetzt zu Rutan", unkte jemand. „Auf dem schnellsten Weg."
    Hermes Exigari glaubte das ebenfalls. Er preßte fest die Lippen zusammen - und setzte seinen Daumenabdruck auf den nächsten Servoroboter.
     
    *
     
    Aus dem Dunkel des Weltraums tauchte ein schlankes, rund 280 Meter langes Raumschiff auf, von den Scheinwerfern einer passierenden Einheit grell angestrahlt.
    Es handelte sich um die ENTHUOR, das Schiff des Marusian Thean.
    Inmitten eines Pulks von mehr als hundert Quappenschiffen zog es seine Bahn. Sie hatten etwa an der Grenze zum Daffish-System einen Riegel aufgebaut.
    Die Tabu-Verbrecher von der BASIS befanden sich innerhalb dieses Riegels. Im wesentlichen bestand ihr Verbrechen daraus, daß sie sich dem Tabu-Planeten Noman genähert hatten. Niemand konnte wissen, was dort geschehen war. Das Verbot bestand seit zwei Millionen Jahren - also hatte es seine Berechtigung.
    Viel schlimmer wog jedoch die Anwesenheit dieser Rochenschiffe über Noman.
    Diese nämlich bildeten die Gefahr, vor der man seit zwei Millionen Jahren warnte. Nun waren sie zurück; sie brachten eine namenlose, universelle Bedrohung mit sich, an die Marusian Thean nicht zu denken wagte.
    Nur in kurzen Träumen voller Furcht. Wenn mir klar- wird, daß wir nicht gewinnen können. Daß wir es dennoch versuchen und am Ende sterben werden.
    Die echsenhaften Gish, die ihm begegneten, wichen vor ihrem Richter respektvoll beiseite.
    Marusian besaß eine Größe von eineinhalb Metern; nur ein Zwerg gegen die eindrucksvollen, bis an die Zähne bewaffneten Bestien, die sein Schiff bevölkerten. Aber nicht der Körper war es, der zählte, sondern der überlegene Geist. Und die Autorität, die ihm als wandelndem Buch zukam.
    Er wußte über Tabu-Planeten und über Quidor Bescheid, die Gish dagegen befolgten lediglich Befehle.
    Marusian bewegte sich auf seinen kurzen Beinen zum Versammlungsort.
    Dort erwartete er in kurzer Zeit die anderen Theans.
    Sein Körper war vollständig vermummt, in Tücher gehüllt. Unter all den Umhängen trug er einen leistungsfähigen Schutzanzug, der ihm maximale Sicherheit verschaffte. Theans galten als Personen von großem Wert. Sie hatten die Pflicht, auf ihren Schutz zu achten.
    Das Äußere seines Körpers konnte man unter dem Anzug nicht erkennen; nur, daß er vier bewegliche Arme besaß und seine Hände in Fäustlingen steckten. Das Versteckspiel half, ihren Nimbus als unbestechliche Richter zu bewahren.
    Er war ständig von Rauchschwaden umhüllt, auch in der Bewegung.
    Marusian Thean scheuchte eine Gruppe Gish mit ihrem Anführer, einem Vatachh-Trommler, herrisch beiseite. Er konnte keine aufdringlichen Begleiter leiden.
    Marusian Thean hockte sich im Versammlungsort zu Boden, bei fest geschlossener Tür. Kurz darauf traf als erster Praepono Thean ein, dann Saeli, Brabam und die anderen.
    „Ich grüße euch", sagte Marusian. „Wir wollen zu einem Entschluß kommen, was mit den Tabubrechern und den Feinden
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