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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb
Autoren: Unbekannt
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war berechtigt, aber er bedauerte es dennoch, daß er sich hatte gehenlassen.
    In jüngster Zeit war es erneut notwendig geworden, die Zügel für Moira etwas straffer zu ziehen. Dies geschah jedoch ganz im Sinne ihrer Partnerschaft.
    Als Moira mit ihren Artgenossen konfrontiert wurde und beide Seiten feststellten, daß eine Haarpracht, wie Moira sie besaß, für Ayindi unnatürlich war, da hatte Kibb erkannt, daß die Stunde der Wahrheit gekommen war. Er hatte sich Moira nicht sogleich zu erkennen geben können, denn dann hätte sie sich in ihrem ersten Schock vermutlich augenblicklich gewaltsam von ihm getrennt.
    Und das wäre das Ende für beide gewesen. Sie waren durch das lange Zusammensein zu zusammengewachsen, daß eine Trennung für beide tödlich gewesen wäre.
    Moira und Kibb waren eins. Untrennbar miteinander verbunden. Nur der Tod konnte ihre Partnerschaft lösen.
    Kibb mußte zu ihrem Schutz zuerst die Verdächtigung der Ayindi, daß Moira mit den Feinden aus dem Parresum paktierte und deren Vasallin war, zulassen und eine gnadenlose Jagd verschulden. Einen anderen Ausweg hatte er zu diesem Zeitpunkt nicht gesehen. Danach war es erst einmal notwendig gewesen, daß Moira gegenüber ihren Artgenossen rehabilitiert wurde, bevor er sich ihr und der Welt zu erkennen geben konnte.
    Dieser Zeitpunkt war jetzt eingetreten.
    Kibb hatte seine Existenz bloßgelegt.
    Er glaubte, daß Moira reif genug war, zu ihrer Symbiose zu stehen und ihn nun endlich, nach zwei Millionen Jahren gegenseitiger Abhängigkeit, als Partner anzuerkennen.
    Das war Kibbs Geschichte. Die wenigen Lücken und Fragen, die blieben, ließen sich in einer Nachlese leicht füllen und beantworten.
    Kibb stellte sich dafür zur Verfügung.
    Mit Moira war er inzwischen klargekommen. Es gab zwischen ihnen keine Mißtöne.
    Sie akzeptierte Kibb als Partner für die Ewigkeit.
     
    9.
     
    Gegenwart: Freispruch Die Testserie war nicht ganz abgeschlossen. Aber keiner dachte in dieser Situation daran, sie fortzusetzen.
    Algaan hatte sich mit den anderen Koordinatorinnen zur Beratung zurückgezogen. Sie berieten bereits über vierundzwanzig Stunden.
    Rhodan und Atlan hatten den Kopf nicht frei, um sich mit technischem Kleinkram herumzuschlagen. Ihre Gedanken drehten sich ausschließlich um Moira.
    „Was sagt dein Extrasinn, Arkonide?" fragte Rhodan. „Wie werden die Ayindi über Moira urteilen?"
    „Da bin ich nicht klüger als du", meinte Atlan. „Aber wenn ich mir Moiras Schilderung dieser in Traditio nen und Krieg erstarrten, von Ritualen bestimmten Gesellschaftsordnung der Ayindi in Erinnerung rufe, dann sieht es nicht gut für sie aus. Moira entspricht einfach nicht mehr den Vorstellungen einer aufrechten Ayindi. Sie hat sich in den zwei Millionen Jahren zu sehr den Wesen des Parresums angepaßt.
    Wenn du willst, dann kannst du sie als zu menschlich bezeichnen. Und dann ist da noch Kibb. Könnte sie sich von ihm trennen, hätte sie vielleicht eine Chance, als verlorene Tochter aufgenommen zu werden.
    Aber so ..."
    „Du meinst, die Ayindi werden sie verstoßen?" sinnierte Rhodan.
    „Ein so großer Schaden wäre das gar nicht. Es muß schrecklich sein, in diesem toten Universum in metallenen Bunkern zu leben. Aber wie sieht Moira es selbst? Ich meine, das Arresum ist ihre Heimat. Hier wurde sie geboren - auf welche Weise auch immer. Ist ihre Volkszugehörigkeit stärker als die vitale Lebenskraft des Parresums?"
    „Wir werden es bald erfahren - oder auch nicht, falls Moira es verschweigen will", sagte Atlan. „Immerhin ist Moira für die Ayindi als Kontaktperson zu uns überaus wichtig. Vielleicht sogar lebenswichtig.
    Die Ayindi brauchen uns. Darum ist auch Moira für sie unentbehrlich.
    Oder könntest du dir eine Zusammenarbeit mit Algaan vorstellen, Perry? Die Ayindi sind klug genug, um erkennen zu müssen, daß es so nicht geht. Mein Extrasinn tippt auf einen Kompromiß, der allen Seiten gerecht wird."
    „Und das dauert so lange?"
    Rhodan konnte seine Nervosität nicht verheimlichen. Er bangte mit Moira um eine positive Lösung des Problems. Im Grunde ihres Herzens war sie stets eine Ayindi gewesen, sie konnte ihre Zugehörigkeit zum Arresum nicht verleugnen. Trotz Kibb.
    Kämpfen oder getötet werden, das war ihr Leitmotiv gewesen. Und doch - man konnte ihr „menschliche" Züge nicht ganz absprechen. Im Vergleich zu einer Algaan sprühte sie förmlich vor Wärme und Charme.
    Auch wenn erstere aus dem Kühlschrank stammte und das andere die
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