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1706 - Kibb

Titel: 1706 - Kibb
Autoren: Unbekannt
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Glätte eines Reibeisens hatte. Aber immerhin.
    „Mir ist jetzt einigermaßen klar, warum ich Moira immer mißtraute", sagte Atlan in das nachdenkliche Schweigen. „Kibbs Einfluß war der Grund. Ihr Verhalten paßte oftmals nicht zu ihrem Persönlichkeitsbild.
    Das stempelte sie für mich zur hinterhältigen Lügnerin, ohne daß ich dieses Gefühl hätte begründen können. Jetzt ist mir dieses widersprüchliche Verhalten natürlich klar."
    „Und - kannst du ihr nun vertrauen?"
    Atlan seufzte.
    „Ehrlich gestanden, nein. Das hängt vermutlich von Kibb ab. Er ist und bleibt für mich der Unsicherheitsfaktor. Zudem: Sie bleibt ein Killer."
    „Wenn nicht einmal du Moira vertrauen kannst", fragte Rhodan düster, „wie kann man das dann von den Ayindi erwarten?"
    „Immerhin ist Moira nicht ganz wertlos für ihr Volk."
    „Es täte mir leid um Moira", sagte Rhodan. „Ich glaube, ich habe mich schon fast an sie gewöhnt. Es wäre schade, würden die Ayindi sie durch irgendwelche Auflagen brechen."
    „Doch nicht Moira!" sagte Atlan. „Ich bin sicher, daß sie uns in ihrer ursprünglichen Art erhalten bleibt."
    Die beiden Galaktiker sahen einander an, und dann mußten sie beide unvermittelt lachen. Sie hatten bei all ihren Gedanken vergessen, von wem eigentlich die Rede war.
    Sie sprachen hier über Moira! Zwei Meter und vierundsiebzig Zentimeter geballte Elementarkraft! Ein hünenhaftes Muskelpaket. Eine Kampfmaschine, die selbst einen Haluter das Fürchten lehren konnte.
    Eine Kriegerin, eine Mörderin. Söldnerin in unzähliger Herren Dienste. Kopfjägerin. Eine Sammlerin, die sich über zwei Millionen Jahre hinweg eine ansehnliche „Galerie der Erinnerungen" zugelegt hatte.
    Das war die wahre Moira. Und sie sprachen von ihr wie von einer liebenswerten Freundin.
    Und da stand sie. Das lebendig ge wordene Abbild ihrer Beschreibung. „Sagte ich nicht, daß Moira nicht unterzukriegen ist!" rief Atlan bei ihrem Anblick.
    Irgendwie bemerkte er trotz seiner Vorbehalte erleichtert, daß sie Kibb auf dem Kopf trug. Der Arkonide wunderte sich nachträglich, wie er je hatte glauben können, daß es sich dabei um Haare handelte.
    Moira wirkte sehr ernst, als sie die beiden Menschen ansah.
    „Ich möchte gar nicht erfahren, was Thema eures Gespräches war", sagte sie dann. „Ich möchte eine kurze Stellungnahme abgeben und dann nie wieder über das Vorgefallene sprechen. Zu Kibb nur folgendes: Wir sind ein untrennbares Team. Wie er schon sagte, zwischen uns gibt es keine Unstimmigkeiten mehr. Von nun an bin ich der Reiter und er das Roß."
    Moira machte eine Pause. Damit war für sie das Thema abgeschlossen. „Mein Volk ist nicht bereit, mich als vollwertige Ayindi in seine Reihen aufzunehmen. Diese Anerkennung wurde mir versagt.
    Ihr seht ein Wesen vor euch, das auf beiden Seiten des Universums leben kann, aber keine Zugehörigkeit zu einer der beiden Seiten hat.
    Das braucht euch aber nicht zu rühren! Ich habe es selbst so ge wollt.
    Ich hätte mich von Kibb trennen und als Ayindi sterben können. Aber ich habe das Leben einer Ausgestoßenen vorgezogen. Es reicht, daß ich mich als Ayindi fühle. Die Meinung von Bohnenstangen und Greisinnen ist für mich nicht maßgeblich. Als Ayindi habe ich mir eine Aufgabe gestellt: Ich möchte die Abruse vernichten und meinen Beitrag dazu leisten, daß das Arresum zu einem le benswerten Ort wird. Wollt ihr mir dabei beistehen?"
    „Als deine Orbiter oder als deine Ritter?" fragte Rhodan.
    Moira drohte warnend mit dem Finger und sagte: „Treib's nicht zu weit, Perry. Du weißt, daß mir in meiner Galerie noch der Kopf eines Ritters der Tiefe fehlt." Sie wurde wieder ernst und wirbelte zu Atlan herum. „Und wie steht es mit dir, Arkonide?"
    „Solange du deinen Tatendrang für die richtige Sache einsetzt, bin ich auf deiner Seite", sagte Atlan diplomatisch. „Wie steht's mit den drei Rochenschiffen?"
    Moira machte eine so heftige abwertende Handbewegung, daß den beiden Galaktikern ein scharfer Wind um die Ohren wehte.
    „Die Tests sind abgeschlossen, Algaan wollte euch nur hinhalten", sagte Moira. „Ich habe erreicht, daß ihr die bestmögliche Ausrüstung bekommt. Aber es wird eine Weile dauern, bis die Raumschiffe damit ausgestattet sind und an euch übergeben werden können. Ich bringe euch in Kürze zurück zur BASIS. Es heißt, daß sich im Sektor Noman etwas zusammenbrauen könnte."
    „Dann nichts wie zurück", sagte Rhodan besorgt.
     
    ENDE
     
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