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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
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und Anträgen immer wieder zu begegnen; er wollte, zur Not mit bürokratischer Gewalt, garantiert wahrgenommen werden.
    Mertus Wenig schluckt heftig. „Antrag bewilligt", sagte Michael Rhodan plötzlich. Die Augen des Kommandanten weiteten sich, auch Boro Shufman stutzte. Er hatte offenbar mit einer prompten Ablehnung gerechnet, gegen die er hätte Beschwerde einlegen können und so fort ...
    „Wirklich?" Shufmans Stimme klang eher besorgt als freudig.
    „Allerdings unter den üblichen Auflagen, wie unsere Bordordnung sie vorschreibt", fügte Michael Rhodan hinzu.
    Shufman legte den Kopf zur Seite. „Und das wären?"
    „Nun, zunächst mußt du nachweisen, daß du einen Futtervorrat für das Tier angelegt hast, entsprechend der zu erwartenden Länge der gesamten Reise, also für mindestens acht Jahre. Heu, Stroh und was so dazugehört ... Natürlich in deiner Kabine..."
    Einen Augenblick lang war es still, dann brandete Gelächter durch die Zentrale der ODIN. Shufman stieß eine Verwünschung aus.
    „Ich ...", begann er und änderte sich dann schlagartig. „Kontakt!" Von einem Augenblick zum anderen wechselte sein Anblick. Verschwunden war der quengelnde, beleidigte Ausdruck in seinem Gesicht, statt dessen arbeitete er jetzt konzentriert und schnell.
    „Zehn Schiffe. Rochenschiffe. Sie haben Kurs auf uns. Nähern sich schnell."
    „Dieselben Schiffe wie vorher?" fragte Mertus Wenig.
    „Durchaus möglich", erwiderte Shufman nüchtern und ruhig. „Sie funken uns an, die gleichen Kodegruppen wie vorher."
    „Was sagt der Translator dazu?" fragte Michael Rhodan.
    „Text unverständlich", antwortete Shufman.
    „Wir ziehen uns zurück", bestimmte Michael Rhodan. „Friedlich. Vielleicht lassen sie uns dann ausnahmsweise in Ruhe."
    „Wenn es wirklich dieselben Schiffe sind wie vorher, dann vermutlich nicht", bemerkte Mertus Wenig und ließ die ODIN mit hohen Werten beschleunigen.
    „Vielleicht fliegen die Wesen hier ihre Patrouillen üblicherweise in Zehnergruppen", gab Michael Rhodan zu bedenken.
    Mertus Wenig ließ die ODIN einen Kurs fliegen, der in rechtem Winkel zum Kurs der Rochenschiffe verlief. Das Manöver war zugleich ein Signal an die Verfolger - weder Konfrontations- noch Fluchtkurs.
    Die Reaktion der zehn Verfolger ließ nicht lange auf sich warten. Auch die Rochenschiffe änderten ihre Flugrichtung.
    „Sie nehmen Verfolgung auf", meldete Shufman.
    Wenig blickte zu Michael Rhodan; der nickte nur knapp.
    Einige Minuten später hatte die ODIN sich wieder abgesetzt und den Normalraum verlassen.
    Vielleicht war die Angelegenheit damit erledigt. Aber es war auch möglich, daß die Hetzjagd gerade erst begonnen hatte.
    Angesichts der technischen Qualitäten der Rochenschiffe hatte die ODIN in diesem Spiel bemerkenswert schlechte Karten.
     
    2.
     
    Nahezu lautlos rasteten die Magnetverschlüsse ein; die Frontklappe war wieder befestigt. Tonya Cinistrella blickte schnell zur Seite und zwinkerte Carl Liramm zu.
    „Eigentlich müßte es klappen", sagte sie. „Willst du es nun versuchen?"
    Carl lächelte verhalten.
    „Es ist dein Werk, Mädchen", sagte er sanft. „Also ist es auch dein Privileg, den ersten Probelauf zu starten."
    „Nun, wir werden sehen", murmelte Tonya und trat entschlossen an den Automaten. Mit beiden Händen drückte sie vier der Tasten gleichzeitig. Eigentlich hätte der Getränkeautomat auf diesen Befehl gar nicht erst aktiv werden dürfen, aber dieses Mal reagierte er. Eine hohe Tasse erschien im Auffangkorb, dann floß eine sehr dunkel aussehende Flüssigkeit hinein. Es zischte leise, als sich einige Sekunden später eine weißschäumende Masse in den Becher ergoß.
    „Die Menge stimmt", stellte Tonya zufrieden fest. Sie nahm die Tasse auf und schnupperte. „Und der Geruch auch. Magst du auch einen?"
    „Meinetwegen", stimmte Liramm zu.
    Er nahm seine Tasse in Empfang und folgte Tonya zu einem der Tische.
    Knapp zwanzig Besatzungsmitglieder hielten sich in der Messe auf, sie waren mit Gesprächen oder Gesellschaftsspielen beschäftigt.
    Auf einem großen Schirm ließ sich verfolgen, was sich zur Zeit in der Zentrale der ODIN tat. Die Rochenschiffe waren noch immer hinter der ODIN her. Inzwischen stand fest, daß es sich immer um dieselben Schiffe handelte.
    Tonya setzte sich und stellte die Tasse andächtig auf den Tisch. Sie holte tief Luft, dann nahm sie den Becher auf und wagte einen Probeschluck. Ihr Gesicht verklärte sich.
    „Es schmeckt", stellte sie fest. „Noch
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