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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
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Hyperimpulse der ODIN während des Fluges imitieren konnte - vorausgesetzt, die unbekannte Ortung der Rochenschiffe war auf diese Art von Impulsen eingerichtet.
    Sollten die Ayindi allerdings eine bislang unerforschte Technologie zur Fernortung der ODIN benützen, würde der kleine Taschenspielertrick schwerlich gelingen. Es machte, bildlich gesprochen, wenig Sinn, seine Fußabdrücke im weichen Boden zu verwischen, wenn der Verfolger sich an Duftmarken orientierte.
    „Wir werden Zeit verlieren", gab Mertus Wenig zu bedenken. Wie er die ODIN führte, war ausschließlich seine Sache, aber es verstand sich von selbst, daß der Kommandant seine Aktionen mit den Zielen und Aufgaben der ganzen Expedition abstimmte, und dafür war Michael Rhodan der geeignete Ansprechpartner.
    „Mag sein", gab Michael zu. „Aber noch haben wir Zeit. Der Flug nach Thyssan wird ohnehin mindestens elf Tage dauern, da kommt es auf einige Stunden mehr oder weniger nicht an."
    In seinem Leben - als Michael Rhodan oder als Roi Danton - war es mehr als einmal nicht nur auf einige Stunden, sondern manchmal sogar auf Minuten angekommen, die über Sieg oder Niederlage, Tod oder Leben entschieden hatten. Aber das galt wohl nicht für diesen Flug der ODIN durch das Arresum.
    Er blickte Mertus Wenig an und lächelte.
    „Aber wir sollten versuchen, den Umweg klein zu halten", gestand er zu und grinste lausbübisch. „Mein Vater schätzt es gar nicht, wenn ich zu spät zum Essen komme. Dann steckt er mich nämlich ohne Nachtisch ins Bett."
    Ein gedämpftes Gelächter lief durch die Zentrale und lockerte für einige Sekunden die allgemeine Spannung.
    Mertus Wenig lachte nicht mit. Als Kommandant der ODIN trug er die Hauptverantwortung für Leben und Gesundheit aller Besatzungsmitglieder an Bord, und er nahm diese Verantwortung nicht leicht. Immerhin bewegte sich die ODIN in einem Kontinuum, von dem nur wenig bekannt war, in Sternenansammlungen, die völlig unerforscht waren. Es war seit dem letzten Kontakt mit der STYX bekannt, daß im Arresum grimmige Kämpfe tobten, aber niemand wußte bisher, wer wessen Feind war und wo die Fronten dieses Kampfes verliefen. In dieser Situation konnten auch kleine Fehler rasch in Katastrophen münden.
    „Eintritt!"
    Die ODIN fiel in den Normalraum zurück, und augenblicklich nahm die Ortung ihre Arbeit auf. Viermal hatte die ODIN den Flug unterbrochen, und jedesmal waren nach kurzer Zeit die Rochenschiffe zur Stelle gewesen. Wie lange würden sie diesmal auf sich warten lassen?
    „Kontakt", gab Boro Shufman bekannt. „Zehn Schiffe, Rochentyp. Auf Verfolgungskurs."
    Seltsam, bemerkte Michael Rhodan, wenn er mit Frauen sprach, schwitzte und stotterte er, und im Umgang mit Männern hatte seine Stimme einen quengelnden Jammerton, aber wenn er seinen Aufgaben an Bord nachging, war Boro Shufman kaltblütig, beherrscht und konzentriert.
    Mertus Wenig hatte bereits vor dem Eintritt ins Normalkontinuum Alarm ausgelöst; alle Stationen der ODIN waren besetzt, auch die Kampfstände. Der Kommandant wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
    „Die Rochenschiffe nähern sich mit hoher Fahrt!" gab Boro Shufman durch.
    Die Spannung wuchs. Am liebsten hätte Michael Rhodan abgewartet und erst einmal festgestellt, welche Absichten die Rochenschiffe verfolgten. Aber' diese Schiffe waren von ähnlicher Bauart wie Moiras STYX, und mit solchen Einheiten war nicht zu spaßen. Besser, sie gingen kein Risiko ein.
    Die ODIN beschleunigte, und abermals schlug Mertus Wenig einen Kurs ein, der ihn von den Rochenschiffen entfernte. Ohne Zögern setzten die anderen die Verfolgung der ODIN fort.
    „Nun wollen wir sehen, ob wir sie austricksen können", knurrte Mertus Wenig.
    Die Steuerung dieser Aktion mußte er der Syntronik überlassen; derart blitzschnelle Manöver konnten Menschen nicht bewältigen.
    Die ODIN stieß in den Hyperraum vor, um nach einigen Minuten wieder in den Normalraum zurückzufallen.
    Zur gleichen Zeit wurde der Dummy aktiviert.
    Mertus Wenig hatte zugestimmt, dafür eines der Beiboote der ODIN zu opfern. Die Space-Jet jagte los, und das Aggregat, von den Technikern in fieberhafter Eile entwickelt, nahm seine Arbeit auf.
    Während die Space-Jet durch den Hyperraum raste, imitierte dieses Aggregat die 5-D-Streustrahlung eines viel größeren Schiffes. So sollten die Rochenschiffe dazu gebracht werden, die Space-Jet zu verfolgen und die ODIN für einige Zeit in Ruhe zu lassen.
    Eine weitere Aktion war für das Manöver
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