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1703 - Todesbezirk der Abruse

Titel: 1703 - Todesbezirk der Abruse
Autoren: Unbekannt
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vorgesehen: Die Syntronik schaltete fast alle Aggregate an Bord der ODIN ab, vor allem jene, die auf 5D-Basis arbeiteten.
    Obwohl alle an Bord Bescheid wußten, war es für die meisten Galaktiker dennoch ein scheußliches Gefühl in der Magengegend, als plötzlich die künstliche Schwerkraft aussetzte. Die Ortung wurde desaktiviert, ebenso die Schirmfelder. Die ODIN war nun taub, blind und wehrlos; mit hoher Fahrt jagte sie antriebslos durch den interstellaren Raum.
    Die Frage war, ob die Rochenschiffe das Manöver durchschaut hatten.
    Wenn sie genau, sehr genau geortet hatten, dann hätten sie bemerken können, daß die ODIN ihre Flucht kurzfristig unterbrochen hatte. Wenn das geschah, steckten die Rochen in einem Dilemma.
    Sie konnten die Jagd fortsetzen und wie bisher hinter der Space-Jet herjagen. Dann hatte die ODIN gute Chancen, dieser Hetzjagd zu entkommen.
    Die Rochenschiffe konnten allerdings die Falle wittern und genau dort ihren Flug unterbrechen, wo auch die ODIN in den Normalraum zurückgekehrt war. Dann fanden sie eine leichte Beute - allerdings mit dem Risiko behaftet, daß sie im Fall einer Fehleinschätzung die Spur der ODIN höchstwahrscheinlich verloren hatten.
    Die Frage war, was die Kommandanten der Rochenschiffe in dieser Lage tun würden. Sie mußten ihre Entscheidung blitzschnell treffen, und bei einem Überlichtfaktor, der in die Millionen ging, konnte jede Sekunde Abweichung eine gewaltige Distanz bedeuten.
    Michael Rhodan blickte zu Boro Shufman hinüber, der entspannt in seinem Sessel saß und darauf wartete, daß die Ortung wieder die Arbeit aufnahm. Lediglich einige passive Ortungssysteme waren aktiv.
    „Wenn sie unser Manöver durchschaut hätten, wären sie bereits zur Stelle", murmelte Reginald Bull. „Was meinst du?"
    Mertus Wenig wiegte den Kopf. Wenn der Trick geklappt hatte, brachte jede Sekunde, in der die Rochenschiffe hinter der Space-Jet herjagten, der ODIN Gewinn; im anderen Fall wuchs für das Schiff der Galaktiker die Gefahr, unversehens angegriffen zu werden.
    Die Klimaanlage arbeitete, aber dennoch hatte Michael Rhodan das Gefühl, als sei die Temperatur in der Zentrale um einige Grad angestiegen.
    Die heftigen Atemzüge der Menschen in der Zentrale verrieten, daß die Furcht sich ausbreitete.
    „Weiter!" bestimmte Mertus Wenig. Die Syntronik schaltete die Energieerzeuger wieder ein, die Anlagen wurden hochgefahren.
    „Kein Kontakt!" lautete die erste Meldung.
    „Prächtig", lobte der Kommandant. „Trotzdem, wir verschwinden von hier, schnellstmöglich!"
    Die ODIN beschleunigte rasch und stieß wieder in den Hyperraum vor.
    Das Ziel dieses Manövers stand schon fest - eine blauweiße Sonne, deren Hyperstrahlung ziemlich stark war und die Eigenstrahlung der ODIN überdecken konnte.
    Der Flug dauerte nur zwanzig Minuten, dann war diese Sonne erreicht, und die ODIN fiel in den Normalraum zurück.
    Wie programmiert bewegten sich fast alle Köpfe in eine Richtung. Die Aufmerksamkeit galt jetzt Boro Shufman.
    Hatten die Rochenschiffe den Kontakt verloren? War die Jagd beendet? Oder ging die Hatz durch den Hyperraum weiter?
    Boro Shufman bewegte langsam den Kopf hin und her. Keine Ortung, kein Kontakt. Das Manöver schien geklappt zu haben. Auf einem der Überwachungsmonitoren konnte Michael Rhodan sehen, wie Tonya Cinistrella spontan Carl Liramm umarmte. Der Techniker wurde von der Geste völlig überrascht und blickte etwas verstört; Michael registrierte es mit einem stillen Schmunzeln.
    Reginald Bull ging zu Mertus Wenig hinüber und schlug ihm kräftig auf die Schulter.
    „Gut gemacht", lobte er. „Damit wäre wohl ..."
    Leidenschaftslos fiel ihm Boro Shufman ins Wort.
    „Kontakt!" meldete er laut. „Rochenschiffe, zehn Einheiten. Im Anflug auf die ODIN!"
    „Fahrt aufnehmen!" rief Mertus Wenig. „Und weg von hier, bevor sie uns erreichen ..."
    Reginald Bull machte ein finsteres Gesicht und stieß eine Verwünschung aus. Der Trick hatte augenscheinlich nicht geklappt, die Verfolgungsjagd wurde fortgesetzt. Angesichts der technologischen Überlegenheit der Rochenschiffe stand das Ende dieser Jagd praktisch schon fest: Früher oder später würden die Rochenschiffe die ODIN stellen, und dann lag die Entscheidung über Leben und Tod ausschließlich in den Händen der Bewohner dieses Raumes.
    Die ODIN jagte davon, die Rochenschiffe setzten ihr nach. Dieses Mal hatten die Verfolger mehr Glück gehabt beim Wiedereintritt in den Normalraum; die Distanz zwischen der ODIN
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