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1703 - So grausam, schön und tödlich

1703 - So grausam, schön und tödlich

Titel: 1703 - So grausam, schön und tödlich
Autoren: Jason Dark
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schnappte ihre Handgelenke und hielt sie fest. Ihr Blick bohrte sich in den Rachel Flemings.
    »Hast du tatsächlich gedacht, mir entkommen zu können?«
    Rachel nickte.
    »Du bist dumm, meine Liebe, einfach nur dumm. Nein, so etwas wird dir nicht gelingen, ich bin immer besser. Wen ich einmal in meinem Netz gefangen habe, den lasse ich nicht mehr los. Du gehörst mir, und ich bin noch nicht satt, verstehst du?«
    »Ja, ja, aber …«
    »Es gibt kein Aber mehr für dich, Rachel.« Da sie noch immer die Handgelenke festhielt, drückte sie die junge Frau nach hinten und drehte sie leicht. Danach gab sie ihr einen Stoß, sodass Rachel mit dem Rücken gegen die Wand prallte.
    Mit dem Handrücken wischte die Cavallo über ihre Lippen. »Und da bleibst du jetzt stehen. Ich werde dich auch im Stehen leer saugen. Alles eine Frage der Technik.« Sie lachte, packte dann zu und drehte Rachels Kopf, sodass sich die Haut am Hals straffte und bereit für den alles entscheidenden Biss war.
    Rachel versuchte es ein letztes Mal. »Bitte«, flüsterte sie, »bitte nicht, ich – ich …«
    »Hör auf zu jammern. Deine neue Existenz wird dir gefallen. Das kann ich dir versichern.«
    Mehr sagte sie nicht. Es war alles vorbereitet, und so biss sie zum zweiten Mal zu.
    Rachel Fleming zuckte für einen Moment hoch, als die Spitzen der Blutzähne ihre Haut aufrissen. Doch der scharfe Schmerz verschwand schnell. Dafür erlebte sie den heftigen Druck, der sie gegen die Wand presste.
    Sie hatte Schmerzen, spürte, dass Blut aus der Wunde sprudelte, und erlebte, dass sich die Wahrnehmung für sie veränderte. Zwar hielt sie die Augen offen, aber die Sicht verlor an Klarheit, als hätte jemand einen Filter über ihre normale Welt gelegt.
    Die Beine gaben ihr nach, und innerhalb der nächsten Sekunden war ihr normales Empfinden völlig verschwunden. Rachel Fleming war nur noch Opfer und Lieferant zugleich …
    ***
    Eine knappe halbe Stunde später. Die gleiche Wohnung, aber schon verändert. Justine Cavallo saß auf der Couch. Ihre Lippen hatte sie gereinigt. Sie fühlte sich sauwohl, sie war zufrieden, und das war auch ihrem Gesicht anzusehen, denn es gab genau diesen Ausdruck wider.
    Die beiden Frauen lagen am Boden.
    Die blonde Rachel dicht an der Tür, und Fiona Jackson hatte den Platz auf der Couch nicht verlassen. Dort lag sie ausgestreckt wie eine Leiche, aber sie war nicht normal tot. Sie befand sich in einer Ruheposition und war im Werden.
    Ja, es würde noch etwas dauern, bis sie die Augen wieder aufschlug und sich normal bewegen konnte. Dann sah sie zwar noch immer wie ein Mensch aus, aber sie war keine normale Frau mehr. Man hatte sie in eine andere Existenz gebracht, und ihr Blut hatte dafür gesorgt, dass die Gier bei Justine Cavallo verschwunden war.
    Jetzt stand sie vor der Entscheidung. Es war einzig und allein ihr Ritual. Sie hatte es erfunden. Es war brutal, aber letztendlich gerecht den Menschen gegenüber, die ein normales Leben führten. Für die Cavallo zählte nur, dass sie satt war. Wenn sie das hinter sich hatte, so wie an diesem Abend auch, dann würde sie dafür sorgen, dass die neuen Vampire den normalen Menschen keine Probleme mehr machten und nicht auf die Suche nach ihrem Blut gingen.
    Es war leicht. Justine hatte darin Routine. Andere nannten es pfählen, sie erlösen. Beides war gleich. Sie besaß eine Waffe, die sie unter ihrer Lederkleidung versteckt trug. Es war so etwas wie ein Pfahl, den sie in die Herzen der jungen Vampirinnen stoßen würde. Dann musste die Welt keine Furcht mehr vor ihnen haben, aber Justine selbst war gesättigt.
    Eine grausame Logik, aber es gab keine andere Möglichkeit für sie. So war es, so würde es immer bleiben.
    Oder doch nicht?
    Die Cavallo saß auf der Couch, schaute sich mal die Blonde an, dann die Dunkelhaarige, und stellte fest, dass sie auch in diesem Zustand nichts von ihrem guten Aussehen verloren hatten. Weiterhin waren sie sehr hübsch anzusehen. Man konnte sie durchaus als Männerträume bezeichnen, und eigentlich wäre es schade gewesen, sie dieser Welt zu entziehen, einfach zu pfählen und in dieser Wohnung liegen zu lassen.
    Justine war über ihre eigenen Gedanken überrascht. So hatte sie noch nie reagiert, jetzt aber bildete sich ein Plan in ihrem Kopf. Was würde geschehen, wenn sie die Frauen nicht tötete?
    Er war der einfache und normale Weg. Sie würden erwachen, sich in der normalen Welt sehen, aber sie würden nicht normal sein, sondern nur nach außen
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