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1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi
Autoren: Unbekannt
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für die Aktivatorträger keine Möglichkeit, Fragen zu stellen oder sich andere Informationen zu besorgen. Alaska Saedelaere und die Vandemar-Zwillinge hatten sich daher in eine Ecke des Raumes zurückgezogen.
    Mila und Nadja zeigten an dem Gespräch wenig Interesse. Und der ehemalige Maskenträger liebte es ohnehin, sich in vielleicht entscheidenden Momenten in sein eigenes „Schneckenhaus" zurückzuziehen.
    Für das leibliche Wohl oder andere Bedürfnisse hatte Moira gesorgt.
    Aber es kam weder rechter Appetit auf noch ein sinnvolles Gespräch zwischen den Menschen.
    Nach einer knappen halben Stunde verschärfte sich der Ton der Unterhaltung deutlich. Moira gestikulierte mehrmals heftig.
    Einmal schüttelte sie nur entsetzt den Kopf. Sie sprudelte laute Worte hervor, die trotz aller Demut wie Vorwürfe klangen.
    Es sah nicht so aus, als ob sie sich mit Iaguul einigen können würde. Die Diskussion wurde hitziger, die Wogen schlugen höher. Aber um welche Fakten es dabei ging, blieb rätselhaft.
    Ganz plötzlich unterbrach Iaguul den Kontakt.
    „Ich habe um eine Pause gebeten", verdeutlichte Moira bereitwillig.
    „Ich brauche etwas Zeit, denn ich stehe vor schier unüberwindbaren Problemen."
    „Du bist mit den Nerven fertig", vermutete Atlan.
    „Durchaus nicht", entgegnete die mächtige Gestalt gelassen. „Ich gebe zu, daß ich es gegenüber Iaguul ein wenig so dargestellt habe, damit sie meinem Wunsch nach einer Pause entspricht. In Wirklichkeit bin ich vollkommen fit. Was mir fehlt, sind neue Informationen, um dem Gespräch noch eine Wende geben zu können. Und die werde ich mir besorgen. Ich kann unsere Situation nach dem Transfer von Charon nicht exakt einschätzen. Oder anders ausgedrückt: Ich weiß nicht genau, wo wir gelandet sind."
    „Ich kann dir nicht ganz folgen", sagte Perry Rhodan.
    „Ich bitte euch wirklich inständig, mir zu vertrauen. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wenn ich Iaguul nicht überzeugen kann, seid wahrscheinlich auch ihr verloren. Wartet."
    Sie tippte mehrere Tasten der verschiedenen Multifunktionsgeräte an, die an ihren Armen befestigt waren.
    „Was machst du da?" fragte Atlan mißtrauisch.
    „Ich aktiviere die Passivorter meiner STYX", erklärte Moira bereitwillig. „Ich muß wissen, wo genau wir uns im Arresum befinden. Vielleicht hat sich auch da etwas geändert."
    Eine halbe Seitenwand veränderte sich zu einem großen Orterschirm.
    Zunächst war da nur ein einzelner Stern zu sehen, der mattblau leuchtete.
    „Identifikation, Spektralanalyse", sprach Moira mehr zu sich selbst.
    „Entfernung und Feinauflösung." Datenreihen wurden in den Schirm eingeblendet. Die Symbole und Zeichen waren für Perry Rhodan und Atlan völlig unverständlich.
    „Kein Zweifel", stellte sie fest. „Das ist das Aariam-System aus dem Arresum. Das wichtigste Sonnensystem der Ayindi. Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Charon ist etwa einen Lichttag von dieser blauen Sonne im Arresum aufgetaucht, nach dem er schockgefroren Jahrmillionen einsam im Parresum und in der Großen Leere verbracht hat. Die Daten sind eindeutig. Der Planet wurde von der Schwerkraft Aariams eingefangen und in eine ferne Umlaufbahn gedrängt. Der Abstand zu seinem neuen Muttergestirn ist aber zu groß, als daß deren Strahlung den schockgefrorenen Zustand beeinflussen könnte."
    „Du willst also sagen", folgerte Atlan, „daß du diesen Stern kennst und früher schon hiergewesen bist?"
    „So ist es, Arkonide. Noch durchschaue ich zwar nicht alle Zusammenhänge, aber meine Orter werden weitere Daten aufzeichnen."
    „Du kannst nicht alles durchschauen", bohrte Atlan weiter. „Ich bin fest davon überzeugt, daß du sehr vieles vergessen hast. Ich will dir keine ungerechtfertigten Vorwürfe machen, Moira. Ich will auch deinen Zorn nicht erneut schüren, denn ich habe verstanden, daß du dich in einer prekären Situation befindest. Wenn du mit uns zusammenarbeiten willst, kannst du ruhig zugeben, daß du unter Gedächtnisschwund leidest. Deine Wissenslöcken sind so offensichtlich, daß ich keine Zweifel habe."
    „Ich leide nicht unter Amnesie", behauptete Moira entschieden. „Ich würde das merken oder wissen. In meiner STYX gibt es Datenspeicher, die ebensowenig etwas vergessen haben können wie ich. Nun schweig, denn ich habe zu tun."
    Wieder betätigte sie mehrere Geräte an ihren Armen. Das große Bild veränderte sich.
    Für die erfahrenen Galaktiker war zu erkennen, daß Moira die Entfernung künstlich verringerte
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