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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)
Autoren: Nancy Atherton
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Sie werden mir helfen, ihm die Situation zu erklären.«
    » Bedien dich«, erwiderte Charles.
    Ich steckte die Broschüren in meine Jackentasche, bückte mich, um Matisse und Goya zum Abschied zu kraulen, richtete mich wieder auf und sah verwirrt zwischen Charles und Grant hin und her.
    » Noch eines, bevor ich gehe. Warum habt ihr euch eigentlich von mir einholen lassen? Warum habt ihr mir nicht die Tür vor der Nase zugeschlagen und Mae… ich meine Mrs Thistles Geheimnis einfach für euch behalten?«
    Die beiden Männer tauschten einen amüsierten Blick.
    » Wenn wir dir die Tür vor der Nase zugeschlagen hätten, hättest du sie aus den Angeln gehoben. Die meisten unserer Dorfbewohner mögen lästige Klatschjäger sein, aber du, meine Liebe, bist ein wahrer Pitbull auf diesem Gebiet.«
    Ich grinste verlegen, nahm die Bemerkung aber als Kompliment. Es stimmte, ich war hartnäckig wie ein Pitbull, und wenn es sein musste, verteidigte ich mein Revier mit Klauen und Zähnen, etwas, was die Bowenisten zu spüren bekommen würden, sollten sie so töricht sein und in mein Dorf einfallen.

3
    Im selben Moment, als ich aus dem Crabtree Cottage trat, fuhr der Möbelwagen vor Pussywillows wieder ab. Noch bevor er an mir vorbei und in Richtung Dorfausgang tuckerte, hatte sich die Teestube geleert und auf dem Dorfanger hatten sich Grüppchen plaudernder Dorfbewohner gebildet. Ich war mir völlig sicher, dass sie sich über Mrs Thistles Möbel austauschten, doch obwohl ich nach ihren detaillierten Beschreibungen lechzte, widerstand ich dem Wunsch, mich zu ihnen zu gesellen, und eilte stattdessen quer über den Dorfanger zur Wysteria Lodge, dem Geschäftssitz meines Mannes.
    Bill hatte die alte Wysteria Lodge in eine moderne Anwaltskanzlei verwandelt. Die gewellten Steinfliesenböden hatte er erhalten, ebenso die längs unterteilten Fenster und die knorrige Kletterpflanze, die der Lodge einen rustikalen Charme verliehen. Die Räume hatte er indessen mit den einschlägigen Utensilien seiner Zunft ausgestattet– Regalmeter um Regalmeter juristische Handbücher, meterhohe Aktenstapel und nicht zu vergessen die verschiedenen elektronischen Geräte, die es ihm ermöglichten, von einem bescheidenen Gebäude in einem winzigen englischen Dorf aus seine wohlhabende internationale Klientel zu bedienen.
    Da Bills Beruf seine häufige Abwesenheit von zu Hause erforderte, war es mir ein Vergnügen, ihm, wenn er in Finch weilte, von Zeit zu Zeit einen spontanen Besuch an seinem Arbeitsplatz abzustatten. Als ich sein Büro betrat, saß er mit einem angebissenen Apfel in der Hand vor einem eng bedruckten Schriftsatz. Als er mich erblickte, legte er den Apfel weg, kam um den Schreibtisch herum und zog mich zärtlich in seine Arme.
    Mein Mann war im Wortsinn ein stattliches Mannsbild– groß, dunkelhaarig und ansehnlich. Als ich ihn kennenlernte, besaß er noch einen stoppeligen Bart und einen Bauchansatz, aber beides hatte er in den ersten Jahren unsere Ehe abgelegt, ebenso wie die schwere Hornbrille, an deren Stelle Kontaktlinsen getreten waren. Natürlich hatte ich Bill auch schon vor seiner Verwandlung geliebt, und das wäre auch so geblieben, wenn er rein gar nichts an seinem Äußeren verändert hätte. Dennoch verspürte ich nicht das Bedürfnis, die Uhren zurückzudrehen.
    » Und, wie lautet das Urteil?«, fragte er und hockte sich auf die Schreibtischkante. » Hat Mrs Thistle die eingehende Musterung bestanden? Lass mich raten«, fuhr er fort, ehe ich seine Frage beantworten konnte. » Was die Möbel anbelangt, erhält sie eine ausgezeichnete Note: eine geschmackvolle Sammlung schlichter, solider Antiquitäten, dazu einige ausgefallene Stücke, die von ihrem persönlichen Geschmack zeugen. Erbstücke wie auch maßgeschreinerte Möbel. Wobei beides darauf hindeutet, dass unsere neue Dorfbewohnerin nicht arm ist, worüber der Pfarrer glücklich sein dürfte. Wenn Mrs Thistle eine Kirchgängerin ist, wird sie bestimmt in der Lage sein, eine großzügige Spende für das neue Kirchendach zu machen.«
    Ich betrachtete ihn ungläubig. Mein Mann hatte bislang nicht das geringste Interesse an Mrs Thistle gezeigt. Im Gegenteil, er hatte mich gnadenlos auf den Arm genommen, weil ich aus meiner Neugier auf unseren Neuzugang keinen Hehl gemacht hatte. Und nun gab er sich als wahrer Kenner der Causa Thistle zu erkennen. Was war plötzlich in ihn gefahren?
    » Du hast doch nicht beim Entladen des Möbelwagens zugeschaut?«, fragte ich.
    » Vom
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