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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans
Autoren: Unbekannt
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wir wohl deutlich werden." Er ließ die Hände sinken. Wie auf eine unsichtbare Geste hin rührte sich plötzlich die Garde. An den Seiten traten die Methanatmer zwei Schritte nach vorn, die zuvor entspannt gehaltenen Strahlenkarabiner hoben sie als leise Drohung zum oberen Armpaar. Diese mächtigen Waffen waren zuvor noch nicht auf die Fremden gerichtet, aber das konnte schnell geschehen. Alaska brannte es auf der Zunge, aber er zwang sich, stillzubleiben. Die Spindelwesen standen weiterhin völlig reglos da. wie Statuen, die nur auf einen bestimmten Befehl hin zum Leben erwachen konnten. „Recht und Gerechtigkeit", klang Sulimar Theans Stimme dröhnend durch die Halle, „sind nicht käuflich. Man kann und darf mit ihnen keine Geschäfte machen. Dies ist ein Gerichtshof der Theans, und kraft meines Amtes erkläre ich das Ansinnen der Tabujägerin für blasphemisch."
    „Du hast uns sofort ohne Widerspruch die Gefangenen zu übergeben. Tust du das, können wir einen sicheren Abzug garantieren. Andernfalls werden wir dein Verhalten für gesetzwidrig erklären und darüber Gericht halten", sagte Kiporan Thean. „Ihr seid ein lächerlicher Haufen", sagte Moira verächtlich. „Damit das klar ist: ohne Bezahlung keine Herausgabe meiner Gefangenen. Ich muß schließlich von etwas leben. Ich finde schon jemanden, mit dem ich vernünftig verhandeln kann."
    „Niemand wird mit dir verhandeln, solange du dich nicht zeigst!" rief Breoror aufgebracht. „Es ist ohnehin unverschämt, vor den Theans derart verhüllt aufzutreten, während wir uns ganz offen und neutral zeigen! Oder bist du unsicher, wenn nicht gar feige?"
    „Es ist nur eine Schutzmaßnahme."
    „Hier benötigst du keine Schutzmaßnahme. Wir müssen davon ausgehen, daß du ein furchtsamer Schwächling bist, der sich größer darstellt, als er ist." Sulimar Thean hob erneut alle vier Hände, diesmal aber in eindeutig drohender Haltung. „Tabujägerin, wir fordern dich eindringlich auf, dich uns endlich zu zeigen. Andernfalls werden wir jede weitere Unterhaltung absolut ablehnen."
    „Nun gut", sagte Moria. „Warum auch nicht?" Sie schaltete das Feld aus. Was dann geschah, hatte niemand erwartet. Die drei Theans erstarrten förmlich; für einen schrecklichen Augenblick herrschte in der ganzen Halle tödliche Stille. Dann begannen die hohen Damurial-Richter zu schreien. Sie schrien alle drei durcheinander, sprangen von ihren Thronsitzen herunter und rannten völlig kopflos umher. Alaska warf einen raschen Blick zu Moira, doch bemerkte er nichts Ungewöhnliches an ihr. Natürlich sah die Söldnerin fürchterregend aus, um so mehr für diese nur eineinhalb Meter kleinen Wesen. Sie war fast doppelt so groß wie sie, massig und muskulös, und sie trug einen von Waffen starrenden Kampfanzug. „Wer ist nun feige?" rief sie. Die violetten Pupillen ihrer blitzenden Augen waren stark geweitet. „Moira!" rief Alaska.
    Irgend etwas stimmte hier nicht. Sicherlich mochten die Theans für einen Moment erschrecken, aber sie beruhigten sich nicht, sondern steigerten sich vollkommen in Hysterie hinein. Das konnte nicht nur von Moiras Aussehen herrühren. Doch Alaska konnte die folgenden Ereignisse nicht mehr aufhalten. Sulimar Thean brachte es fertig, gurgelnd einen Befehl hervorzustoßen, auf den hin die Garde geschlossen angriff.
    Die Schutzschirme der SERUNS aktivierten sich augenblicklich. „Nein!" schrie Alaska verzweifelt. Er zerrte die Zwillinge in den Schutz einer Säule. Die Spindelwesen schienen inzwischen aus ihrer Starre erwacht zu sein - übergangslos. Mit unheimlicher Geschwindigkeit griffen sie in den Kampf ein. Gemeinsam entrissen sie den Yllaxern, die ihnen am nächsten waren, die Waffen, überprüften kurz deren Funktion und gingen dann in geschlossener Formation vor.
    Die Schüsse, die sie trafen, prallten vom Schutzfeld der SERUNS ab, aber auch ohne die Schutzanzüge wären sie davon wohl kaum berührt worden, so schnell waren sie.
    Moira hatte keine ihrer Waffen aktiviert, vielleicht, weil sie es nicht für nötig erachtete. Sie hatte zwei Yllaxer mit einem einzigen Schlag gegen die Wand geschleudert. Die Gardisten schlugen mit dem Kopf auf, es gab ein häßlich knirschendes Geräusch, und sie sackten leblos zusammen.
    Moria griff nach den yllaxischen Waffen und begann in beide Richtungen zu schießen. „Wir müssen irgend etwas tun", stieß Mila wütend hervor. „Wir können nichts tun", sagte Alaska leise. Die Halle kochte unter dem pausenlosen Feuer
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