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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans
Autoren: Unbekannt
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gespannt sein, bis sich Moira dazu bequemte, bei ihnen zu erscheinen.
    Vermutlich hatte sie zuvor die Spindelwesen informiert und die weitere Vorgehensweise besprochen. Moira berichtete kurz, was sie in Erfahrung gebracht hatte. „Dann fliegen wir nach Yllax?" erkundigte sich Mila. Moira nickte. „Ganz recht. Yllax ist nicht nur eine Bußwelt für Tabuverbrecher, sondern auch ein Thean-Treffpunkt. Wenn wir Glück haben und dort gleich mehrere Theans antreffen, haben wir eher die Chance, die gewünschte Information zu bekommen."
    „Und wie möchtest du an die Informationen herankommen?" fragte Nadja. „Ich glaube, mir wird die Antwort nicht gefallen", murmelte Alaska. „Wir werden uns, um eine alte terranische Ausdrucksweise zu verwenden, auf dem Silbertablett präsentieren", sagte Moira. „Vermutlich haben die beiden Vatachh längst Bericht erstattet, und die Theans werden davon ausgehen, daß die Tabuverbrecher zurückgekehrt sind."
    „Du wirst uns als Lockvogel benutzen", vermutete Alaska.
    Moira verzog ihre schwarzvioletten dünnen Lippen zu einem Lächeln -zumindest sollte diese Grimasse wohl so interpretiert werden, da die Mundwinkel sich eher nach unten zogen als nach oben. „Wir verstehen uns also-, sagte sie. „Ich werde mich als Kopfgeldjäger vorstellen, mit sechs Gefangenen: euch dreien und den Spindelwesen Drei, Fünf und Sechs. Mit einem so lohnenswerten Fang werde ich sicher keine Schwierigkeiten haben, mit den Theans Kontakt aufzunehmen."
    „Ich wußte, daß es mir nicht gefällt". meinte der ehemalige Maskenträger. -Warum fliegst du nicht einfach hin und rührst dort kräftig um, wie es sonst deine Art ist?" Moira hob in gespieltem Entsetzen die Hände. „Wofür hältst du mich, Terraner? Ich bin eine Kriegerin, aber ich schlage doch nicht blindlings um mich! Die Sache ist zu wichtig, um etwas zu riskieren. Und mein Plan erscheint mir geeignet, das Ziel schnell und einfach zu erreichen. Jetzt ist nicht die Zeit für Kämpfe, das solltest selbst du begriffen haben."
    „Aber dafür riskierst du unser Leben und das der Spindelwesen!" warf Nadja ein. „Dein Plan ist sehr gefährlich!"
    „Aber nein. Solange ihr in meiner Nähe bleibt, kann euch nichts geschehen."
    „Und was hast du vor, wenn du mit den Theans handelseinig wirst?" fügte Mila hinzu. „Übergibst du uns den Richtern hier, damit wir die Strafe verbüßen?"
    „Die Theans werden dir die Informationen erst dann geben, wenn wir in sicherem Gewahrsam sind", stimmte Alaska der jungen Frau zu. „Die Spindelwesen haben ihre Qualitäten bereits unter Beweis gestellt", wehrte Moira ab. „Mit ihrer Hilfe könnt ihr euch rasch befreien, und ich werde euch zur STYX zurückbringen. Ihr könnt euch darauf verlassen. „Darum geht‘s doch gar nicht", versuchte Alaska zu erklären. Moira schnitt ihm das Wort ab. „Die Spindelwesen haben sich mit meinem Plan einverstanden erklärt, und wir werden ihm so folgen. Haltet euch also bereit. Ihr könnt die Verhandlung ja beobachten."
    Der Flug in den rund drei Millionen Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen war für die STYX nur ein Katzensprung. Yllax selbst war eine große Methanwelt mit etwa 66.000 Kilometern Durchmesser. Er war der siebte von insgesamt zwölf Planeten, die um einen Roten Riesen kreisten.
    Erstaunlicherweise patrouillierten in diesem System nur ein paar Dutzend Quappenschiffe. Im Orbit von Yllax fanden sich einige Wachforts -und drei 280-Meter-Raumer der Theans. Moira äußerte sich sehr zufrieden und gab bekannt, daß sie völlig offen in das Gebiet einfliegen wollte, um ihre friedlichen Absichten deutlich zu machen. Es dauerte nicht lange, bis das fremde Objekt von den Wächtern entdeckt wurde. Eine größere Gruppe Quappen nahm umgehend Kurs auf das Rochenschiff und formierte sich in dessen Nähe. „Wir verlangen die sofortige Identifizierung des Eindringlings", schnarrte die Stimme eines Vatachh durch den Funk. „Andernfalls werden wir das Feuer eröffnen."
    „Ich komme in Frieden", grüßte Moira trocken. „Ich bin eine Tabujägerin und möchte daher mit den anwesenden Theans sprechen."
    „Tabujägerin? Wie soll ich das verstehen?"
    „Ich arbeite allein und auf private Rechnung. Ich habe sechs Tabuverbrecher an Bord, für die sich die Theans sehr interessieren werden."
    Moira übermittelte die Bilder ihrer sechs „Gefangenen", zeigte sich selbst jedoch nicht. Der Vatachh gab einen überraschten Laut von sich. „Ich werde kurz Rücksprache halten. Einen Moment."
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