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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans
Autoren: Unbekannt
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aus mehr als vierzig Strahlenkarabinern. Dichter Qualm begrenzte die Sicht auf knapp zwei Meter, Strahlen schössen blitzend daraus hervor. Die abseits stehenden Galaktiker konnten durch den Rauch hindurch nicht genau erkennen, was vor sich ging, alles wirbelte durcheinander. Nur selten übertönten Schreie das Getöse. Alaska wußte nicht, wie er diese Schlacht beenden sollte. Und eine regelrechte Schlacht war es; es war inzwischen unmöglich zu erkennen, wer Freund war und wer Feind. „Alaska!" rief Nadja. „Es hat keinen Sinn!" Von draußen trafen weitere Schutztruppen ein, die ach ohne langes Zögern in den Kampf stürzten.
    Saedelaere nutzte einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit, rannte zum Eingang, verschloß ihn und zerstörte den Öffnungsmechanismus mit einem Strahler, den er sich unterwegs gegriffen hatte.
    Es gab so schon genug Tote. Als er sich umdrehte, war der Schlachtenlärm verklungen; eine geisterhafte Stille trat ein. Aus dem sich langsam verziehenden Qualm tauchten drei Schatten auf. die noch immer die Waffen schußbereit hielten, sich jedoch nicht mehr rührten. Sie waren .mit dem Ende des Kampfes wieder zu Statuen erstarrt. Ein weiterer Schatten wurde bald sichtbar, eine monströse Silhouette, die sich über einen toten Gardisten beugte, ihn fallen ließ und sich aufrichtete. Moiras derbe Gesichtszüge verzerrten sich zu einem Ausdruck, den der Unsterbliche nicht deuten konnte. Ein Lächeln? Abscheu? Resignation? Die Söldnerin wirkte beunruhigender, gleichzeitig faszinierender denn je. Obwohl sie so ausdrucksstarke Gesichtszüge und auch Bewegungen besaß, blieb sie völlig undurchschaubar. Unglaublich fremd, fremder als das meiste, was der ehemalige Transmittergeschädigte jemals gesehen hatte. Zu seinem eigenen Erschrecken fühlte er sich diesem Wesen in diesem Augenblick trotzdem seltsam nah, in Erinnerung an die Zeit, als er selbst ein Monster gewesen war, dessen Anblick Furcht und Tod verbreitete. Etwas war an Moira, das ihm bekannt und vertraut vorkam, ohne daß er sich erklären konnte, was genau. Die Zwillinge hatten sich aus dem schützenden Schatten der Säule gelöst und betraten nun langsam das Schlachtfeld. „Alle tot...?" fragte Mila. „War das notwendig?"
    „Ich habe den Kampf nicht begonnen", ertönte Moiras klangvolle Stimme. „Ich habe nicht einmal meine Waffen benutzt.
    Aber sie wollten trotzdem nicht aufhören." Der Augenblick der Stille, der Gedanken war vergangen.
    Die Realität war zurückgekehrt - und diese war mehr als erschütternd. Eine Menge Leichen lagen in der verwüsteten Halle heruni, zum Teil grauenvoll verbrannt. Die Spindelwesen ließen die Waffen fallen und gingen zu Moira. „Die Situation ist eskaliert", sagte Fünf ruhig. „Das haben wir nicht gewollt, aber es ist nicht mehr zu ändern. Wo sind die Theans?" In der den Spindelwesen eigenen Nüchternheit wandte er sich dem eigentlichen Ziel zu, weswegen sie hierhergekommen waren: um Antworten zu finden. Der sinnlose Kampf war überhaupt nicht von Bedeutung. Moira stieg über einige Leichen hinweg. „Hier liegen Kiporan und Breoror", sagte sie. Alaska war nicht klar, woran sie das erkennen konnte, denn für ihn hatten die drei vollkommen gleich ausgesehen, so wie die Methanatmer die Galaktiker wahrscheinlich auch nicht unterscheiden konnten. „Sie sind tot."
    Moira hob plötzlich den Kopf. Dann machte sie einen raschen Schritt, zerrte einige Tote beiseite und hob jemanden hoch - Sulimar Thean. Er war wie durch ein Wunder nahezu unverletzt geblieben. Er atmete keuchend, und sein gelbes Auge öffnete sich weit, als er sich der Söldnerin so nah und hilflos ausgeliefert sah. „Bitte ...", flüsterte er schwach. „Ich will dir nichts tun", sagte Moira überraschend sanft. „Nur ein paar Antworten."
    „Es stimmt alles über dich ...", hauchte der Thean. „Was", fragte Moira, „was stimmt über mich?
    Weshalb bist du so in Entsetzen geraten?"
    „Nein", wimmerte Sulimar Thean. „Bitte..."
    „Gut, fragen wir etwas anderes", schwenkte Moira um. Sie hatte erkannt, daß der Thean halb wahnsinnig vor Angst war. Zuerst mußte sie wichtige Antworten finden, bevor sie auf sich selbst zurückkam. „Kennst du dies?" In einer aus dem Speicher von Moiras Anzug hervorgerufenen Holographie erschien eine Spindel. „Das habe ich noch nie gesehen", antwortete Sulimar. „Davon gehört?
    Darüber gelesen? Kennst du irgendeinen Mythos, in dem ein derartiges Gebilde vorkommt?"
    „Nein. Ich schwöre es. Ich kenne
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