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1698 - Die Satanistin

1698 - Die Satanistin

Titel: 1698 - Die Satanistin
Autoren: Jason Dark
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dachte jetzt nicht mehr daran, dass auch die Frau bewaffnet war. Er wollte schneller sein als die Mörderin, und er war schneller, denn plötzlich zeigte die Mündung auf Caro Blake.
    Sie hatte nichts getan. Sich nicht mal bewegt oder gezuckt. Sie nahm die Bedrohung hin und sie lächelte sogar, wovon sich Tanner nicht irritieren ließ.
    »Eine Kugel«, flüsterte der Chiefinspektor, »ist immer schneller als der Stich mit einem Messer.«
    »Das gebe ich zu.«
    Tanner grinste hart. »Dann können Sie ja auch Ihre Waffe fallen lassen und sich dann umdrehen.«
    Sie lachte, erst leise, fast ein Kichern, dann lauter, doch nicht so laut, als dass ihr Gelächter auch außerhalb der Wohnung hätte gehört werden können.
    »In welcher Welt leben Sie eigentlich, Tanner? Glauben Sie denn im Ernst, dass Sie mich durch derartige Spielchen überraschen können? Ich hätte Ihrem Polizistenhirn mehr zugetraut. Hatte ich Ihnen nicht schon gesagt, dass sich der Teufel stets in meiner Nähe aufhält? Davon haben wir doch gesprochen, und das ist kein Bluff gewesen. Er ist da, und er zeigt sich sogar.«
    Tanner hatte sich nicht ablenken lassen wollen. Das war ihm nicht mehr möglich, denn er sah plötzlich die Veränderung des Totenschädels. Das Gebilde glühte rot auf. Es war ein tiefes, ein dunkles Rot, das bedrohlich und auch gefährlich aussah, und allmählich kam Tanner zu der Überzeugung, dass es eine Botschaft des Teufels war. Die Mörderin hatte es nicht nötig gehabt, einen Bluff zu starten.
    Obwohl Tanner sie mit der Waffe bedrohte, erhielt sie Oberwasser. Sie ließ ihn ins Leere laufen, sie verspottete ihn und fing an zu lachen, bevor sie sprach.
    »Wollen Sie mich wirklich töten? Bitte, Sie können es versuchen. Drücken Sie ab, aber denken Sie daran, wer mein Beschützer ist.«
    Und er war da!
    Tanner musste sich eingestehen, dass ihn die andere Seite überrumpelt hatte. Er hatte ihn nicht gesehen, denn er war aus dem Nichts erschienen, ohne allerdings eine Gestalt zu haben, denn plötzlich tanzte ein Schatten um Caro Blake herum.
    Dann war die Stimme da.
    Sie klang böse, sie lachte und sprach zugleich. Tanner merkte, dass sie in seinen Kopf eindrang. Er verstand nicht, was da gesprochen wurde, es konnte durchaus ein Text der Hölle sein, mit dem man ihn konfrontierte.
    Er hatte den Eindruck, dass die Stimme durch seinen Kopf schnitt, dass sie ihn fertigmachte, und als er dann auf seinen rechten Arm schaute, sah er etwas für ihn Schreckliches.
    Der Arm und die Hand sanken nach unten, als hätte jemand einen Druck ausgeübt. Es war nicht zu fassen. Er verfolgte mit weit geöffneten Augen das Sinken seines rechten Arms und versuchte dann, einen Gegendruck aufzubauen.
    Es gelang ihm nicht. Wenn er jetzt abdrückte, würde er in den Boden schießen. Das war für ihn nicht mal das Schlimmste. Tanner war so lange im Geschäft, an diesem Abend allerdings verspürte er zum ersten Mal in seinem Leben den Kontakt mit dem Teufel, von dem John Sinclair schon so oft berichtet hatte.
    Wenn er schoss, würde die Kugel in den Boden jagen. Die Satanistin war kein Ziel mehr.
    Das wusste sie genau, denn sie freute sich wie ein Kind, als sie auf ihn zuging und das Messer anhob, sodass Tanner auf die Spitze der Klinge starrte und hinter der Faust verschwommen das Rot des Totenkopfs leuchten sah.
    »Man wird dich hier nur als Toten hinaustragen!«, versprach die Blake. »Aber ich mache es dir nicht so einfach. Ich könnte dich mit einem Stich killen, darin habe ich Übung, aber wir machen es langsam, denn auf meiner Liste stehen noch weitere Opfer. Ich werde mir auch deine Freunde holen und sie ausbluten lassen, darauf kannst du dich verlassen. Alles wird sich ändern, und der Tod wird reiche Ernte halten.«
    Tanner stand unter einem Stress wie nie in seinem Leben zuvor. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Man hatte ihn gelähmt, die Mündung der Waffe wies gegen den Boden.
    Alle Trümpfe lagen in der Hand dieser verfluchten Satanistin.
    Und sie stach zu.
    Die Klinge fuhr in die Schulter des Chiefinspektors. Zuerst spürte er nichts, weil der Schock einfach zu groß war. Dann jedoch traf ihn der Schmerz mit voller Wucht. Er riss den Mund auf, weil er schreien wollte.
    Nur ein Röcheln drang aus seinem Mund. Gleichzeitig drehte sich die Welt vor seinen Augen. Er war nicht mehr stark genug, um sich auf den Füßen zu halten, und brach zusammen.
    Caroline Blake war zufrieden. Das erste Hindernis hatte sie fast aus der Welt
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