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1698 - Die Satanistin

1698 - Die Satanistin

Titel: 1698 - Die Satanistin
Autoren: Jason Dark
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an. Da hat mich auch die Nachricht erreicht.«
    »Dann hast du die Leiche noch nicht zu Gesicht bekommen?«
    »Genau.«
    »Man hat dich angerufen, Tanner?«
    »Sicher.«
    »Und du hast die Stimme nicht erkannt?«
    Ich hörte sein Lachen. Und das in einem Tonfall, wie ich es bei ihm nicht kannte.
    »Nein und abermals nein, John, ich habe die Stimme nicht erkannt.«
    »So meine ich das auch nicht. Kannst du mir sagen, ob dich ein Mann oder eine Frau angerufen hat?«
    »Auch nicht.«
    Ich musste die Frage nicht noch ein zweites Mal stellen. Wenn Tanner mir diese Antwort gab, dann stimmte sie.
    »Es ist auch noch nichts in die Wege geleitet worden, John«, nahm er den Faden wieder auf. »Bisher wissen nur wir beide über die neue Tat Bescheid.«
    »Gut, Tanner, denn ich bin dafür, dass es vorerst auch so bleibt. Abgesehen davon bist du nicht der Einzige, der einen Anruf erhalten hat. Ich ebenfalls. Aber da ist die Person nicht so konkret gewesen. Von einem Mord hat sie mir nichts mitgeteilt.«
    »Dann ist der später geschehen.«
    »Das könnte sein.«
    Tanner stöhnte leise, bevor er fragte: »Was sollen wir jetzt unternehmen? Bei mir steht es so gut wie fest, wenn ich da an meine Arbeit denke. Hinfahren und mit der Mannschaft den Tatort unter die Lupe nehmen.«
    »Dann weißt du, wo es geschehen ist?«
    »Klar. In Simon Blakes Wohnung.«
    »Lebte er dort allein?«
    »Nein, er war verheiratet. Ich weiß nicht, was mit seiner Frau passiert ist. Kann sein, dass sie nicht zu Hause war, was ich hoffe, aber wir können auch eine andere Möglichkeit nicht ausschließen. Dass der Täter fähig ist, einen Doppelmord zu begehen, das hat er hinlänglich bewiesen.«
    Ich hatte längst eine Entscheidung getroffen. »Okay, Tanner, wir lassen alles, wie es ist. Du rufst deine Mannschaft nicht an. Gib mir die Adresse durch, dann treffen wir uns vor dem Haus, in dem die Blakes leben.«
    Der Chiefinspektor dachte kurz nach, dann hatte er eine Entscheidung getroffen.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er nur.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn Tanner gehörte zu den Menschen, die gern ihren eigenen Weg gingen. In diesem Fall aber war er froh, in uns zwei Verbündete zu haben.
    Er gab mir die Adresse durch, und ich erklärte ihm noch, dass ich Suko mitbringen würde.
    »Ja, das ist gut.« Ein schwerer Atemzug war zu hören. »Und wo treffen wir uns?«
    »Vor dem Haus.«
    »Dann wartet der eine auf den anderen.«
    »So machen wir es, Tanner. Und halte beide Augen weit auf. Wir haben es hier mit einer Bestie zu tun.«
    »Ich weiß, John.«
    Eine Sekunde später war die Leitung tot. Ab jetzt wussten Suko und ich, was wir zu tun hatten. Uns beiden war klar, dass dieser Fall in eine entscheidende Phase getreten war …
    ***
    Zum Glück für ihn war Tanners Frau nicht zu Hause. Sie hatte sich mit einer Freundin verabredet, denn beide wollten ins Theater gehen und danach noch einen Drink nehmen.
    Der Chiefinspektor war kein Freund davon. Theater hatte er genug im Job. Da wollte er sich nicht noch irgendetwas auf der Bühne anschauen.
    Außerdem war er innerlich aufgewühlt. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass Simon Blake tot war. Er war ein wirklich guter Mann gewesen, das hatte er einige Male bewiesen. Und das war Tanner klar geworden, ohne dass er ihn sehr lange kannte. Erst einige Monate hatte Blake seine Abteilung verstärkt.
    Jetzt kam es darauf an. Er wusste sehr gut, dass die nächsten Stunden entscheidend werden würden. Die Nachricht war kein Bluff gewesen, an eine Falle dachte er zwar, ging jedoch davon aus, dass die erkannte Gefahr nicht mehr so schlimm war.
    Dann tat er etwas, was er selten tat. Während seiner Einsätze führte er keine Waffe mit. Aber er besaß eine, und die bewahrte er im Haus auf. Sie lag in einem Schrank ganz oben im Fach. Er musste sich recken, um an die Pistole heranzukommen.
    Über seine Lippen huschte ein Lächeln, als er die Waffe in seiner Hand wog. Tanner konnte sich nicht daran erinnern, wann er sie das letzte Mal eingesetzt hatte. Schießübungen hatte er zwischendurch immer wieder mal durchgezogen. Er traute sich auch zu, eine Person zu treffen, wenn es hart auf hart kam. Die Waffe war gepflegt, und das Metall roch sogar leicht nach Öl.
    Als er zur Wohnungstür ging und dabei den Spiegel im Flur passierte, schaute er in sein Gesicht und stellte fest, dass es bis an den Haaransatz gerötet war. Ein Beweis dafür, dass er aufgeregt war. Er schluckte, er schnappte nach Luft, er flüsterte sich
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