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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle
Autoren: Jason Dark
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dem Herzen hatte.
    Seine Stimme klang normal. Er bat uns zu sich ins Büro, und damit hatte der Alltag uns wieder. Es lag auf der Hand, dass wir nicht zum Plaudern hingingen, und als wir im Vorzimmer Glenda sahen, schnippte sie mit den Fingern.
    »Was ist denn mit Luigi? Kann ich mir Hoffnungen auf ein kleines Essen machen?«
    »Eher nicht«, sagte ich.
    Sie verstand. »Wisst ihr denn, worum es geht?«
    »Nein«, sagte Suko, »hast du eine Ahnung?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Wir glaubten es ihr und verschwanden. Wenig später saßen wir unserem Chef gegenüber.
    Oft genug war an seiner Gesichtsmimik zu erkennen, um was es ging. An diesem Morgen zeigte sein Gesicht einen neutralen Ausdruck, vielleicht mit einem Stich ins Nachdenkliche.
    Sir James war ein Mann, der immer sehr schnell zur Sache kam. Das war auch in diesem Fall so. Kaum hatten wir Platz genommen, da rückte er seine Brille zurecht und hob die Augenbrauen an.
    »Wir erleben an diesem Morgen so etwas wie einen Ausnahmefall«, begann er. »Ich schließe mich damit ein, denn ich weiß nicht, ob an dieser Sache etwas dran ist, über die wir jetzt reden.«
    Er räusperte sich und schaute auf einen Bogen Papier. Dabei schüttelte er noch mal den Kopf.
    »Es geht in diesem Fall um die Aussagen zweier Zeuginnen, die unabhängig voneinander gemacht worden sind. Zum einen handelt es sich um eine gewisse Lena dos Santos, Verkäuferin von Beruf. Zum anderen um eine gewisse Joyce Otis. Beide haben an unterschiedlichen Orten dasselbe Erlebnis gehabt. Sie haben von der Verwandlung eines Menschen berichtet, vielmehr von der Veränderung seines Kopfes, der zu einem Echsen- oder Reptilienschädel wurde.«
    So, jetzt wussten wir Bescheid. Suko und ich schauten uns an. Wir waren beide noch sprachlos, bis Suko fragte: »Und das ist tatsächlich so geschehen, wie diese beiden Zeuginnen es gesehen haben?«
    »Ja. Die Studentin hat sogar mit einem Polizisten quasi am Tatort gesprochen. Lena dos Santos hat sich etwas später an die Polizei gewandt. Dort ist man misstrauisch geworden.« Sir James hob die Schultern. »Sie wissen ja selbst, dass die Order besteht, Vorgänge, die sich nicht normal einordnen lassen, an uns weiterzugeben. Das ist geschehen, und ich denke, dass wir uns darum kümmern müssen, das heißt, Sie beide.«
    »Wie immer«, stöhnte ich.
    »Ja, ja, Sie haben es schon schwer, John. Aber Sie und Suko haben auch Glück.«
    »Inwiefern?«
    »Der Name des einen Mutierten ist bekannt. Derjenige, dem dies im Holland Park passiert ist. Er heißt Dr. Eric Quinn.«
    Suko gab eine spontane Antwort. »Den kenne ich nicht.«
    Ich hatte den Namen auch noch nie gehört.
    Sir James rückte dann mit der ganzen Geschichte heraus. So erfuhren wir, dass die zweite Begegnung in einem Kaufhaus stattgefunden hatte, und zwar in einer Umkleidekabine. Dort war die Verkäuferin Lena dos Santos fast durchgedreht.
    »Wichtig ist der Name des Veränderten. Dr. Eric Quinn.« Sir James hob den Blick. »Wir wissen, wo er wohnt.« Er nannte uns die Adresse, und ich fragte noch: »Ist Ihnen bekannt, Sir, welchen Beruf er ausübt?«
    »In der Tat. Dr. Quinn ist das, was man einen Privatgelehrten nennt. Ein Experte für mythologische Geschichte, was immer man sich darunter vorzustellen hat.«
    »Hört sich interessant an«, meinte Suko.
    Der Ansicht war ich auch und stimmte meinem Freund mit einem Nicken zu.
    »Ich denke mal, dass Sie beide von ihm selbst erfahren werden, womit er sich genau beschäftigt und dass dieser Vorgang möglicherweise mit seinem Beruf zu tun hat.«
    Suko hob kurz seinen Arm. »Kennt man auch den Namen des zweiten Mannes?«
    »Nein, der aus dem Kaufhaus ist uns unbekannt. Die einzige Spur ist Eric Quinn.«
    »Und sein Kopf hat sich verändert. Er ist mutiert.« Ich sprach mehr vor mich hin.
    »So sieht es aus.«
    »Ist auch über eine Maske gesprochen worden?«
    »Wahrscheinlich, John. Schriftlich wurde allerdings nichts niedergelegt. Ich gehe allerdings davon aus, dass es so gewesen ist. Sie können auch die Einzelheiten in den Protokollen nachlesen.«
    »Das werde ich tun.« Ich streckte die Beine aus. »Zunächst aber werden wir diesem Eric Quinn einen Besuch abstatten. Allerdings unangemeldet.«
    »Das dachte ich mir.« Sir James runzelte die Stirn. »Was allerdings wahr ist und was nicht, darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Versuchen Sie Ihr Glück. Es kann auch sein, dass dieser Fall ein Schuss in den Ofen ist.«
    »Wir werden sehen«, sagte ich und stand
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