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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle
Autoren: Jason Dark
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Universität beschäftigt. Einen persönlichen oder privaten Kontakt hat niemand von uns zu ihm gehabt. Wir haben uns gegrüßt, mal ein paar Worte von Nachbar zu Nachbar gewechselt, das war alles. Bis wir heute die Schreie hörten, die nicht eben leise waren, sonst stünden wir nicht hier.«
    »Haben Sie den Mann heute schon zu Gesicht bekommen?«
    Der Nachbar schaute durch eine Lücke zwischen den Stäben auf das Grundstück. Er hob die Schultern.
    »Sie haben ihn also nicht gesehen«, hakte Suko nach.
    »So ist es. Nur gehört. Kann ja sein, dass er draußen gewesen ist. Vielleicht stand eine Tür auf. Seit Ihrer Ankunft haben wir nichts mehr gehört.«
    Suko nickte mir zu. »Dann werden wir mal nachschauen, was mit Dr. Quinn los ist.«
    Damit war ich einverstanden. Wir waren auch froh, dass wir ihn zu Hause antrafen. Es hätte auch sein können, dass er unterwegs gewesen war. Jetzt galt es, den Blick nach vorn zu richten, und ich berührte bereits die Eisenstange eines Gittertors. Es brauchte nicht viel Kraft, um den Eingang zu öffnen.
    Ich bat die Nachbarn noch, zurückzubleiben, dann betraten wir das Grundstück und gelangten auf einen schmalen Weg, der bereits mit einer dünnen Schicht aus buntem Laub bedeckt war. Vereinzelt standen große Bäume auf einem Rasenteppich, der durch das Laub Farbtupfer bekommen hatte.
    Wir gingen auf ein Haus mit einem quadratischen Grundriss und einem fast flachen Dach zu. Auf ihm lagen graue Pfannen. Ein kantiger Schornstein ragte wie ein Stummel in die Höhe. Aus der Öffnung quoll kein Rauch.
    Wir schaufelten bei unseren Schritten das Laub zur Seite. Unsere Blicke waren auf den Eingang gerichtet. Wir rechneten damit, dass wir gesehen worden waren, aber niemand zeigte sich. Weder an der Tür noch hinter den Fensterscheiben.
    Wir hörten auch keine Geräusche. Es gab keine Schreie, auch keine normalen Stimmen. Unser Weg führte durch eine kühle, herbstliche Stille auf ein Haus zu, dessen Mauern mit einem grauen Putz bedeckt waren. Es gab nur eine erste Etage, danach begann bereits das Dach.
    Vor der Haustür breitete sich eine Steinplatte aus, die einige Risse bekommen hatte. Die Haustür bestand aus Holz und war hellbraun lackiert.
    Suko probierte aus, ob sie verschlossen war. Er drückte gegen das Türblatt, wir hörten ein leises Schnacken, und einen Moment später schwang die Tür nach innen.
    Suko drehte mir den Kopf zu. »He, es ist offen. Hast du damit gerechnet?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann wollen wir mal.«
    Wir betraten eine Diele, die ziemlich geräumig war. Der Boden war mit Fliesen belegt. Normale Möbelstücke standen hier nicht. Wir sahen Vitrinen der unterschiedlichsten Größe und keine von ihnen war leer. Durch die Glasscheiben waren die dort ausgestellten Gegenstände zu sehen, und so kam uns dieser Bereich wie ein kleines Museum vor, was uns aber nicht wirklich überraschte.
    Die meisten Wissenschaftler waren Sammler, das gehörte einfach dazu.
    Wir hatten Zeit genug, um hin und wieder einen Blick in die Vitrinen zu werfen. Nicht nur Gegenstände wie Masken, Krüge, Fetische oder Bilder sahen wir, es waren auch Bücher ausgestellt. Manche lagen aufgeschlagen, andere waren geschlossen, sodass wir die Titel lesen konnten.
    Märchen und Legenden aus verschiedenen Ländern der Welt waren hier in Buchform ausgestellt. Bei den aufgeschlagenen waren oft Zeichnungen zu sehen, die nicht gerade etwas für Kinder waren und Szenen zeigten, die sehr grausam und auch blutrünstig waren.
    Licht brannte hier nicht. Die durch die Fenster strömende Helligkeit machte die Umgebung zwar nicht eben hell, aber es war schon alles zu erkennen.
    Wir sahen viel. Nur Eric Quinn fehlte. Allerdings war das Haus groß, und eine breite Treppe führte hinauf ins Obergeschoss, wobei wir davon ausgingen, auch dort oben noch einige Exponate zu finden.
    Suko hatte sich von mir entfernt und zischte mir eine Botschaft zu.
    Ich drehte den Kopf nach links und sah ihn winken. Als ich bei ihm war, deutete er auf den Beginn einer Treppe, die diesmal in die Tiefe führte und uns in einen Keller bringen würde.
    »Nehmen wir uns ihn zuerst vor?«
    Ich nickte.
    »Und wie sieht es mit Licht aus?«
    »Noch können wir die Stufen sehen. Sie sind zudem breit genug, um normal darauf zu gehen.«
    »Dann mache ich mal den Anfang.«
    Damit war ich einverstanden. Wir hielten uns an der Wandseite, wo sich ein Eisengeländer befand. Unsere Handflächen glitten über das kühle Metall hinweg, und je mehr Stufen
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