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1697 - Aibons Echsenfalle

1697 - Aibons Echsenfalle

Titel: 1697 - Aibons Echsenfalle
Autoren: Jason Dark
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auf.
    Suko folgte meinem Beispiel, und als wir das Büro verlassen hatten, sagte er ein wenig schadenfroh: »Wie war das noch mit Luigi und dem Lunch?«
    »Muss ich verschieben, aber wolltest du nicht deine Schießübungen hinter dich bringen?«
    »Hatte ich gedacht.«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Es gibt also doch noch eine gewisse Gerechtigkeit, mein Lieber …«
    ***
    Dr. Eric Quinn wohnte in Primrose Hill, wo London schon ein wenig hügelig wurde und auch das Naherholungsgebiet Hampstead nicht mehr weit entfernt lag.
    Von einer ländlichen Gegend konnte man nicht sprechen, obwohl die Häuser nicht unbedingt dicht an dicht standen. Die alten standen auf größeren Grundstücken. Man hatte Platz, und wer hier sein Haus verkaufte, der konnte sich mit dem Erlös zur Ruhe setzen.
    Unser Weg führte auf der letzten Strecke durch eine schmale Straße, die von zwei Hecken flankiert wurde. Die Blätter zeigten noch keine Färbung. Wahrscheinlich waren sie immergrün.
    Der Weg stieg leicht an. Er war auch kurvig, und über den Hecken hinweg schauten hin und wieder Dächer der verschiedenen Häuser. Bäume wuchsen ebenfalls auf den Grundstücken. An ihnen war zu sehen, welche Jahreszeit wir hatten. Der Herbst war bereits als Maler aufgetreten. Blätter schaukelten über die Hecken und tanzten durch die Luft, bevor sie zu Boden fielen und auf dem feuchten Untergrund kleben blieben.
    Der Himmel hatte einen grauen Mantel übergezogen. Hochnebel war angesagt, aber unsere Sicht war trotzdem klar. Nach einer langen Linkskurve erreichten wir unser Ziel. Es lag auf einer Anhöhe. Die Straße führte zwar weiter, senkte sich aber ab, und wir hatten einen wunderschönen Blick auf die bunt belaubten Baumkronen.
    Dr. Eric Quinns Haus lag ebenfalls an der linken Seite. Auf der Straße im Freien hatten wir auf unserem letzten Fahrstück kaum Menschen gesehen. Das Bild änderte sich schlagartig, denn vor dem Haus hatten sich einige Leute versammelt.
    Vier Personen zählten wir. Drei Frauen und einen älteren Mann. Sie alle schauten durch die Stäbe eines Zauns auf das Grundstück und machten den Eindruck von Menschen, die nicht so recht wussten, wie es weitergehen sollte.
    Suko trat auf die Bremse und stellte den Motor ab. »Ist das da vorn normal?«
    »Ich denke nicht. Kann sein, dass da etwas passiert ist. Aber niemand traut sich näher.«
    »Genau das meine ich.«
    Ich öffnete bereits die Tür. »Das werden wir gleich wissen.«
    Wir waren natürlich aufgefallen. Die Menschen drehten uns die Köpfe zu. Ihre Blicke waren nicht eben freundlich. Fremde schienen hier nicht besonders gelitten zu sein.
    Ich fragte: »Wohnt hier Dr. Eric Quinn?«
    Der ältere Mann trat vor. Er trug eine flache Mütze auf dem Kopf und knurrte mich an: »Wer will das wissen?«
    Suko und ich waren auf so etwas vorbereitet und hielten die Ausweise bereits in den Händen.
    Der Mann las und wandte sich mit einer Erklärung an die Frauen, die dicht zusammenstanden.
    »Die Herren sind von der Polizei, sogar Scotland Yard.«
    »Wer hat Sie denn alarmiert?«, wurden wir von einer kleinen Frau gefragt, die einen Pelzmantel trug.
    »Niemand.« Ich lächelte die Gruppe an. »Es gibt nur einige Hinweise, denen wir nachgehen wollen.«
    Die Frau wechselte einen Blick mit den anderen. »Ist das wegen der Schreie?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Welche Schreie? Haben Sie sich deswegen versammelt?«
    Die Gruppe hatte wohl Vertrauen zu uns gefasst. Der ältere Mann übernahm die Erklärung. Er nickte und deutete auf den Zaun.
    »Ja, so ist es gewesen. Wir haben Schreie gehört und sind uns sicher, dass sie aus dem Haus des Nachbarn kamen. Deshalb haben wir uns auch hier versammelt. Die Schreie waren so laut gewesen, dass wir sie in der Nachbarschaft hörten.«
    »Den Grund kennen Sie nicht?«, fragte Suko.
    »Nein, überhaupt nicht. Das ist uns auch völlig neu. So etwas haben wir noch nie erlebt.«
    »Aber Sie kennen Ihren Nachbarn.«
    Jetzt nickten sie alle.
    Suko fragte weiter. »Und was ist er für ein Mensch? Können Sie mehr über ihn sagen?«
    Die Nachbarn schauten sich zuerst an. Dann überließen sie dem Älteren erneut die Antwort.
    »Was soll man von einem Mann sagen, der sehr mit sich selbst beschäftigt ist? Ich will ihn nicht als verschroben bezeichnen, das auf keinen Fall, aber er hat nur für seinen Beruf gelebt. Historiker, Archäologe, Mythenforscher, er ist eigentlich alles in einem. Er hat auch Vorträge gehalten und war zudem mal als Dozent an der
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