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1692 - Syntron-Alarm

Titel: 1692 - Syntron-Alarm
Autoren: Unbekannt
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wahrzunehmen war. Goroncar taumelte ins Leere, wurde von hinten gepackt, hochgehoben und durch den Raum gegen eine Wand geschleudert, wo er ächzend zusammenbrach. Die Wucht des Aufpralls hatte ihm die Luft aus den Lungen gepreßt, aber wenigstens schien bei ihm nichts gebrochen zu sein. „Nicht mit uns!" schrie Ponam Wonkh, der noch immer nichts begriffen zu haben schien. Er war sonst eigentlich besonnen und stritt sich mit Goroncar andauernd wegen dessen Unbeherrschtheit. Aber jetzt stürmte er auf die Frau los, die zu Goroncar gegangen war und ihm die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen. „So springt mit uns keiner um!"
    Sie wirbelte herum und packte ihn im Sprung. Sie drückte ihn an die Stahlwand und schob ihn, allein mit der linken Hand, langsam daran hoch.
    Dann raste ihre rechte Faust auf ihn zu. Wonkh brüllte auf, aber die Faust der Terranerin fuhr Zentimeter neben seiner Hüfte in den Stahl und verbeulte ihn. „Reicht diese Demonstration?" fragte sie.
    Sie wartete Wonkhs Antwort nicht ab, sondern ließ ihn achtlos fallen und ging zu Deffa, die mitten im Raum stand und die Zähne zusammenbiß, als ihr der weichlich aussehende Terraner den Arm abtastete. „Wir helfen euch", preßte Deffa hervor, „wenn ihr auch uns helft."
    Die Terranerin nickte. „Darüber wollten wir mit euch reden. Deshalb sind wir gekommen."
    „Dann laßt uns reden!" stöhnte Deffa. „Aber bringt uns vorher etwas zu essen. Verdammt, ich weiß nicht, wer und was ihr seid. Normale Terraner bestimmt nicht. Vielleicht müßt ihr nicht essen, aber wir brauchen das nun mal zum Leben."
    „Was und wieviel?" fragte die Frau, ohne jede Anteilnahme, so als nähme sie eine Bestellung für technische Ersatzteile entgegen. „Für uns drei und das nach drei Tagen?" Deffa schrie wieder auf, als der Mann ihren Arm losließ und sagte, das sei leicht zu heilen. „Fünf Zentner ist das mindeste. Viel Fleisch, Gnädigste, Fleisch!
    Sie zeigte kein Erstaunen, obwohl Deffa sicher war, daß sie anhand der Menge irritiert sein mußte, sondern nickte nur. „Ich werde das in die entsprechende Menge an Konzentraten umrechnen lassen und sie euch anschließend bringen lassen", versprach sie. „Danach unterhalten wir uns über das Geschäftliche. „
     
    *
     
    Zwei Tage darauf, am 10. Oktober, fand das Treffen statt, nahe einer bedeutungslosen, roten Sonne im Zentrumsgebiet der Galaxis.
    Die Spindelwesen brauchten nicht lange zu warten. Keine drei Minuten, nachdem sie die LAYSSIA am vereinbarten Punkt zum Stehen gebracht hatten, orteten sie Tillion Dhaks Schiff, einen 250-Meter-Diskus, das hinter dem äußersten Planeten hervorkam.
    Es trug den Namen CZYPOR. Das war alles, was den Wesen bislang darüber bekannt war.
    Die drei Guardians hatten ihnen nichts sagen können, weil sie selbst nichts wußten. Tillion Dhak machte aus allen seinen Angelegenheiten ein Geheimnis, und das sicherte ihm eine gewisse Unangreiflichkeit zu. Der Überschwere war für niemanden so leicht zu berechnen, selbst für seine eigenen Vertrauten nicht.
    Ihre Identität als Galactic Guardians hatten Deffa und ihre Begleiter den vermeintlichen Terranern gegenüber bekannt gegeben, als diese knapp und präzise gesagt hatten, was sie von ihnen erwarteten. Über sich selbst hatten die „Terraner" kein Wort verloren, auf entsprechende Fragen nicht geantwortet. Aber immerhin wußten die Ertruser jetzt nicht nur, daß sie hinter ganz bestimmten Informationen her waren, die sie in den zentralen Speichern der Galaxis zu finden hofften, sondern daß sie nach ihrem Coup auf Gatas von der gesamten Milchstraße gejagt wurden.
    Ihr Raumschiff hatten sie bis zum erneuten Aufbruch wieder im Ortungsschatten einer Sonne versteckt. Trotzdem konnten sie über ausgeschleuste Sonden den Hyperfunkverkehr zwischen den galaktischen Zivilisationen abhören und wußten so immer, woran sie waren.
    Den Ertrusern gegenüber sagten sie nur aus, daß sie „Geächtete" seien und Deffa, Goroncar und Ponam Wonkh selbst entscheiden mußten, ob sie trotzdem bei ihnen bleiben wollten.
    Sie wollten.
    Ihnen wäre wahrscheinlich gar keine andere Wahl geblieben; die einzige Alternative konnte nur der Tod sein. Aber als sie ihre Verhandlungen mit den Terranern beendet hatten, durfte Deffa mehr als zufrieden sein.
    Die Vierzehn gestanden ihnen ohne lange Diskussionen zu, sich an den Informationen zu bedienen, die sie aus den wichtigsten Großspeichern der Milchstraße mit ihrer Hilfe herausholen würden. Sie interessierten
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