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1692 - Das Denkmal

1692 - Das Denkmal

Titel: 1692 - Das Denkmal
Autoren: Jason Dark
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dann.«
    »Bestellt Tanner Grüße.«
    »Mal schauen.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Ihr beide habt es ja heute wieder draufgehabt, denke ich.«
    Ich lachte. »So ist das nun mal. Und jetzt bin ich gespannt, was uns Tanner zu bieten hat.«
    »Arbeit«, sagte Suko, »nur Arbeit.«
    »Da hast du sicher recht …«
    ***
    Wir hatten tatsächlich die Sirene eingesetzt. Zwar waren wir nicht glatt durchgekommen, aber ohne Sirene hätten wir mehrmals festgesteckt.
    Es war wirklich eine schmale Straße, in die wir einbogen. Die Häuser standen dicht an dicht und sahen bei diesem Wetter noch grauer und trostloser aus als sonst. Es regnete zwar im Moment nicht mehr, aber die Luft war mit Feuchtigkeit gesättigt, und so hatten sich Dunstschwaden gebildet, die wie träge Nebelschwaden über die Fahrbahn trieben und auch über die schmalen Gehsteige krochen.
    Es war genau zu sehen, wo wir hin mussten. Die Wagen der Spurensicherung versperrten die Straße, hier kam niemand durch. Wer fahren wollte, musste sich einen anderen Weg suchen.
    Das taten wir nicht, denn wir stoppten dort, wo auch die anderen Fahrzeuge standen. Beim Aussteigen beobachteten uns die Neugierigen. Manche schossen Fotos mit ihren Handys. Suko und ich waren froh, dass sich die Presse noch nicht eingefunden hatte.
    Der Regen hatte eine Pause eingelegt. Trotzdem war die Luft feucht und mit der in einem Badezimmer zu vergleichen, wenn jemand eine Dusche genommen hatte.
    Tanner war Chef einer Mannschaft, deren Mitglieder uns kannten. Ein Mann mit breitem Mund und Sommersprossen im Gesicht grinste uns an.
    »Tanner wartet bereits auf euch.«
    »Wie schön.« Ich tippte dem Mann gegen die Brust. »Und wie ist momentan seine Laune?«
    »Au.« Der Mann winkte ab. »Fragen Sie lieber nicht. Außerdem hat er Zahnschmerzen.«
    »Das kann ja heiter werden.« Ich setzte eine Frage nach. »Und was ist mit dem Toten?«
    »Das gibt Probleme. Aber fragen Sie mich nicht nach Einzelheiten. Die soll Tanner Ihnen sagen und …«
    »Sinclair! Bist du endlich da? Gut, dass wir nicht so lahm sind wie du!«
    Ich lachte. Er hatte uns gehört. Dem Kollegen klopfte ich auf die Schulter. »Dann wollen wir mal.«
    »Viel Spaß.«
    Wir betraten einen Hausflur, in dem es recht düster war und auch komisch roch. Allerdings war es ein menschlicher Geruch, der sich aus verschiedenen Stoffen zusammensetzte. Hinzu kam die Feuchtigkeit, die den Geruch fast zum Gestank machte.
    In der Wohnung des Mordopfers war es nicht dunkel. Da strahlten die Scheinwerfer den Tatort ab. Ich sah die Kollegen in ihren hellen Schutzanzügen, die nach Spuren suchten, um etwas zu finden, was auf den Täter hindeutete.
    Im engen Flur stand Chiefinspektor Tanner. Er trug die grünen hellen Handschuhe, deren Farbe in einem direkten Gegensatz zu seinem Äußeren stand.
    Wie immer sahen wir ihn in seinem grauen Anzug, aber diesmal trug er einen Mantel, natürlich auch in Grau, den er nicht zugeknöpft hatte. Und der Hut saß auf seinem Kopf, den er wahrscheinlich nur zum Schlafen absetzte. Der Regen draußen hatte den grauen Filz feucht werden lassen.
    »Endlich!«, blaffte er uns an.
    Daraus machten wir uns nichts. Wir kannten Tanner lange genug und wussten, dass unter dieser rauen Schale ein weiches Herz schlug. Das wussten auch Tanners Mitarbeiter, die für ihren Chef durchs Feuer gingen.
    An diesem Morgen kam mir sein Gesicht noch knittriger vor als sonst.
    »Du hast Probleme.«
    »Stimmt.«
    »Und jetzt sollen wir dir helfen«, meinte Suko.
    »Das weiß ich noch nicht. Ihr könnt euch erst mal den Tatort anschauen.«
    »Gut. Und wo?«
    »Kommt mit.«
    Weit mussten wir nicht gehen. Nur in einen Nebenraum. In Häusern wie diesen gab es keine großen Wohnungen. Das Zimmer, das wir betraten, war klein und natürlich durch Tanners Männer mehr als überfüllt. Auch die Scheinwerfer nahmen Platz weg, aber es gab einen Mittelpunkt, und das war der Tote.
    Er lag auf einem alten Sofa wie hingebettet. Suko fragte, ob er dort auch gestorben war.
    »Wir gehen davon aus«, erwiderte Tanner. »Jedenfalls wurde er da gefunden.«
    »Und wer fand ihn?«
    »Seine Freundin. Sie kam von der Nachtschicht, jetzt ist sie im Schlafzimmer und nicht ansprechbar. Kann ich sogar verstehen, denn schaut euch den Toten mal an. Dann werdet ihr sehen, weshalb ich euch angerufen habe.«
    Die Leiche war bekleidet, aber nur mit einem Unterhemd und einer kurzen Hose. Der Mann schien geschlafen zu haben, als es ihn erwischt hatte.
    »Wie heißt er
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