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169 - Der Weltenwanderer

169 - Der Weltenwanderer

Titel: 169 - Der Weltenwanderer
Autoren: Jo Zybell
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sich über die beiden hornartig gekrümmten Hebel, die aus der Armaturenmembran ragten. Er umklammerte sie und äugte auf das Sichtfeld der Visieroptik.
    Im nächsten Augenblick schoss das typische Strahlenbündel gleißend hell durch die Wasserdämmerung und zerfaserte in ein Netz zahlloser zickzackförmiger Linien. Viele Pelzwulrochs und die Harpunenschützen auf ihnen starben in dem Blitzinferno.
    Gilam'esh hatte seinen Geist weit geöffnet, und so entging Matt weder die Angst des Tunnelfeldmeisters noch seine wilde Entschlossenheit, hier über seinem Lebenswerk zu sterben, wenn es sein musste. Auch die mentalen Botschaften, die Gilam'esh von allen Seiten erreichten, entgingen ihm nicht.
    Mental begabte Kundschafter berichteten von Verwirrung, die der unerwartete Gegenangriff bei den Patrydree auslöste. Eine ganze Rotte war vom Angriff der Muy'laals aufgerieben worden. Die Blutfische waren zwar auf Pelzwulrochs abgerichtet, töteten aber ihre Reiter gleich mit.
    Unter den Ditrydree-Massen, die in den Stunden nach dem Überfall an den Vulkanhängen in der Umgebung der Tunnelfeldanlage angekommen waren, hatten sich spontan über dreißig Kampfschwärme formiert. Sie griffen die Rotten der Patrydree in den Flanken an. Rund um den erloschenen Vulkan kam es zu blutigen Kämpfen.
    Eine Botschaft des Großen Ulik'suta lautete: Unsere Ditrydree wehren sich mit allen Kräften. Neue Schätzungen meiner Kundschafter gehen von mindestens zweihunderttausend Westbarbaren aus. Doch es scheint, als könnten wir sie zurückschlagen.
    Matt spürte, wie die Gedankenbotschaft des Kriegsmeisters seinen Wirt beflügelte. Gilam'esh lenkte seinen Dickzahn-Wulroch dorthin, wo die Verbände der Barbaren am dichtesten gestaffelt standen. Wie ein Besessener wütete er unter den Feinden. Drax wurde es angst und bange.
    Die Ditrydree kämpften mit dem Mut der Verzweiflung, wussten sie doch, dass die quastenschuppigen Barbaren so gut wie keine Gefangene machten, und eine Zeitlang sah es tatsächlich so aus, als könnten sie die Patrydree zurückschlagen. Über Stunden tobte die Schlacht zwischen den Abhängen des Vulkans und der Meeresoberfläche.
    Hunderttausende Ditrydree verloren ihr Leben, zehntausende Patrydree. Zahllose Kombacterladungen erleuchteten die Dunkelheit, die inzwischen angebrochen war.
    Mit Beginn der Finsternis hatte der Große Ulik'suta die Rotten der Quastenschuppigen auf über fünftausend Längen von der Eingangshalle der Tunnelfeldanlage zurückgedrängt.
    Aus der Haupthöhle kam die mentale Botschaft, dass sämtliche Hydree, die sich bei Beginn des Überfalls in das Höhlensystem geflüchtet hatten, durch das Tunnelfeld gegangen waren.
    Gilam'esh gab den Befehl, eines der großen Hauptportale zu öffnen und die Außenbereiche der Anlage zu beleuchten, damit die Ditrydree den Weg hinein fanden.
    Starke Scheinwerfer flammten auf, Lichtbalken standen plötzlich im Wasser und rissen Blutwolken und unzählige tote Hydree aus der Dunkelheit. Bald durchquerte ein Flüchtlingsstrom von Ditrydree die Lichter: Wieder bildete sich eine unübersehbare Warteschlange vor dem Hauptportal.
    Ulik'suta hatte seine erfahrensten Krieger an den Eingang zur Tunnelfeldanlage geschickt und ihnen befohlen, mit harter Hand für Disziplin unter den Wartenden zu sorgen, um eine erneute Panik zu verhindern. Offensichtlich machten sie ihre Arbeit gut, denn aus den Gedanken seines Wirtes erfuhr Matt, dass Zehntausende Ditrydree in das Höhlensystem strömten und in geordneten Reihen in den Raumzeittunnel tauchten.
    Doch genau das erwies sich bald als verhängnisvoll – denn alle, die zur Evakuierung schwammen, fehlten in den Schlachtlinien der Verteidiger. Die Patrydree sammelten sich und durchbrachen die Verteidigungslinien.
    Ulik'suta und Gilam'esh zogen sich mit ihren Dickzahn-Wulrochs bis dicht vor die Anlage zurück. Zweihundert Längen über dem geöffneten Hauptportal kreisten sie im Wasser und legten einen Schutzwall aus Lichtblitznetzen über die Flüchtenden. Doch schon fuhr die erste Rotte von Harpunenschützen unter die Warteschlange. Die Angriffswelle der Schwert- und Speerträger folgte kurz darauf, und im grellen Licht der Außenscheinwerfer sahen Gilam'esh – und durch seine Augen Matt Drax – mit an, wie Tausende wartende Ditrydree in alle Richtungen abtauchten, um sich vor den Mördern zu retten.
    Der Große Ulik'suta rief seine restlichen knapp dreißig Schwärme zurück an die Eingangshalle der Tunnelfeldanlage und befahl den
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