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1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta
Autoren: Unbekannt
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verständnisvolle Frau zu kennen, die sich über diese Schwierigkeiten hinwegsetzt und den einzigen Kompromiß akzeptiert, den es für euch beide geben kann."
    Bull winkte ab. „Das ist aber jetzt nicht unser zentrales Problem. Kommen wir zum Kern der Sache: Ich sehe keine Möglichkeit mehr, mit Fünf weiterzukommen, und werde daher nachfragen, wann wir die beiden Spindelwesen zusammenführen werden. Nur so kann sich eine entscheidende Entwicklung ergeben. Wir jedenfalls sind am Ende unserer Weisheit."
    Alaska nickte. „Weißt du was? Ich vermisse die Ennox. Mit ihrer Lebhaftigkeit und Quirligkeit hätten sie Fünf vielleicht zum Leben erwecken können. Er wäre ihnen nicht entkommen, und sie hätten es nicht so wie wir hingenommen, daß er sich derart zurückhaltend verhält."
    „Ich habe mich auch bereits gefragt, wo unsere Freunde geblieben sind. Immerhin haben wir etwas von der Großen Leere mitgebracht, das ein Teil ihres Kosmischen Rätsels darstellt, und nun ist keiner von ihnen mehr hier. Den Schock mit Megananny haben sie ja inzwischen verdaut oder zumindest sich damit abgefunden, wenn es auch noch tief in ihnen sitzen mag."
    „Sie werden trotzdem noch lange daran tragen."
    „Ganz sicher. Bisher waren sie ja immer auf sich selbst fixiert und handelten nur aus eigenem Impuls heraus. Als Boten haben eigentlich erst wir sie mißbraucht."
    „Mißbraucht?"
    „Selbstverständlich. Oder wie würdest du das nennen, wenn wir sie hierhin und dorthin schicken mit Datenträgern und so weiter, nur um Zeit zu sparen? Sie selbst haben kaum einen Nutzen daraus gezogen, sondern wir haben sie als willkommene Boten benutzt."
    „Immerhin waren sie die Ursache für den ganzen Schlamassel."
    „Alaska, so leicht können wir uns nicht herausreden. Wir haben den Augenblick und die richtigen Leute genutzt. Und schließlich sind wir doch selbst Forscher genug, um jeglichen Hinweisen nach irgendwelchen ungelösten Geheimnissen nachzugehen. In dieser Hinsicht sind wir nicht anders als die Ennox."
    „Um so weniger verstehe ich aber, weshalb die Ennox sich plötzlich zurückziehen, nachdem wir mit den Experimenten angefangen haben. Wieso sind sie nicht an der Erschaffung der Spindelwesen interessiert?"
    „Ich weiß es selbst nicht. Das einzige, was wir wirklich von den Ennox wissen, ist, daß sie völlig unberechenbar sind. Sie treten in Körpern wie wir auf, aber sie sind doch grundverschieden von uns. Es gibt - abgesehen von der Neugier - keine Gemeinsamkeit. Sie sind fremder als alle Völker, denen wir je begegnet sind."
    „Trotz ihres so menschlichen Verhaltens?"
    „Gerade deswegen. Das ist alles nur Maskerade. Sie haben sich uns offenbart, sie haben erklärt, was ihre Aufgabe ist, doch können wir ihre Gedankengänge nicht nachvollziehen, Alaska. Sie sind keine stofflichen Geschöpfe. Wir können uns niemals in die Welt eines Energiewesens versetzen."
    „Und noch weniger in die eines Spindelwesens."
    „Womit wir wieder beim Thema sind."
    Die beiden Männer sahen auf, als ein Besatzungsmitglied hereinkam. „Gerade ist eine Nachricht durchgekommen, aber ich wollt's euch direkt übermitteln, nicht per Syntron", verkündete er. „Das Medo-Schiff PARACELSUS ist unterwegs zu uns. Mehr wurde in der Nachricht nicht gesagt, aber ich interpretiere das so, daß Fünf abgeholt und mit Sechs zusammengebracht werden soll."
    „So sehe ich das auch. Sehr gut!" Bull schlug die Hände zusammen. „Alaska und ich werden mitfliegen." Er stand auf. „Ich hole die CIMARRON, sie soll die Wissenschaftler holen und nach Titan bringen. Wann wird die PARACELSUS eintreffen?"
    „Im Lauf des morgigen Tages. Soll ich bestätigen?"
    „Ja. Melde auch, daß wir zu dritt an Bord gehen werden, aber ohne Namen. Die CIMARRON soll sich umgehend auf den Weg hierher machen und die Leute abholen. Ach nein, ich komme selbst mit. Ich muß noch eine persönliche Nachricht absetzen." Hastig verließ er mit dem Mann den Raum, ohne zu Ende gefrühstückt zu haben.
    Alaska Saedelaere lachte vor sich hin. „Endlich wieder etwas zu tun. Dann wollen wir doch mal sehen, ob es nicht noch ein paar Nachrichten für uns gibt."
    Fünf fand sich kurz darauf ebenfalls in der Funkzentrale ein. „Neuigkeiten, die ihr erwartet habt?"
    „Ja, Fünf", antwortete Saedelaere. „Wie werden bald aufbrechen, und du wirst mit Sechs zusammentreffen."
    „Mit Sechs?"
    „Das ist ihr Name."
    „Sie? Es ist eine Frau?"
    „Allerdings. Denkst du, daß das ein Problem sein
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