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1688 - Joker Nummer Sieben

Titel: 1688 - Joker Nummer Sieben
Autoren: Unbekannt
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im Holoschirm hatte sich verändert; denn inzwischen stand Perry Rhodan bei den Spindelwesen und sprach mit ihnen.
    Sie kümmerte sich nicht darum. Statt dessen stellte sie eine Verbindung zu NATHAN her und ließ sich eine Liste sämtlicher Kompotaph-Vorräte im Solsystem auf Folie schreiben. Dabei stellte sie fest, daß mehr als die Hälfte in ihrem unmittelbaren Verfügungsbereich lagerte, nämlich auf Titan.
    Die Vorräte von der Erde und vom Mars forderte sie per Hyperkomspruch an, von NATHAN unterstützt; um den Rest gedachte sie sich persönlich zu kümmern.
    In aller Hast verließ sie UREO III, nicht ohne Rhodan einen kurzen Blick zuzuwerfen. In den Kabinen tat sich nichts. Oder wenn, dann konnte man es nicht sehen, sondern hätte den Worten lauschen müssen.
    Da vorn der Kurzstreckentransmitter: am Ende des Korridors. Und vor den Sichtluken zu einem der zahlreichen Experimentalräume sah sie plötzlich drei Sicherheitsleute stehen, umringt von einer Horde Kinder. Die Kinder spielten an hochsensiblen Schaltungen, stellten Fragen im Dutzend und warteten kaum die Antwort ab - während die Sicherheitsleute genug zu tun hatten, ihre Fehlschaltungen wieder auszubügeln. Mit zorngeschwellten Schläfen bewegte sich Noretta auf die Gruppe zu. „Was macht ihr denn hier?" wollte sie mit der Herzlichkeit eines Raubtiers wissen. „Habt ihr kein Zuhause? Keine Mami, die euch vorlauten Naseweisen den Hintern versohlt?"
    Ein Junge von etwa acht Jahren streckte ihr die Zunge heraus.
    Ein anderer mit struppiger Frisur fragte: „Was will die Olle?"
    Noretta spürte, wie sie dunkelrot anlief. Die Männer grinsten. „Okay, ihr Schlaumeier ...", zischte sie in einer Körperhöhe, in der es zum Glück noch keine Kinder gab. „Was habt ihr euch dabei gedacht? Bringt diese Saboteure zur Fähre zurück, bevor ich grob werde!"
    „Ach, die können sich schon wehren", entgegnete in aller Gemütsruhe der Bulle von Mann, der als einziger nicht mit dem Ausgleich von Fehlschaltungen beschäftigt war. „Mit grob habe ich nicht die unschuldigen Kinderchen gemeint, sondern euch!"
    „Uns? Wieso? Sie stören doch keinen, oder?"
    „Sie stören mich! Und sie stellen die Sicherheit in der ganzen Festung in Frage."
    „Das halte ich für übertrieben. Hier laufen so viele Privatpersonen und Blinde herum, was soll's also? Das hier ist kein Gefängnis."
    „Was will die Olle?"
    Jemand zog an ihrem Hosenbein, und sie sah, daß es der kleine Junge von eben war.
    Noretta zwang sich, tief Luft zu holen, bevor sie sprach. „Ihr bringt die Ungeheuer von hier weg, und zwar sofort.
    Wenn ich in zehn Minuten vorbeikomme und sie sind immer noch da, dann lasse ich euch allesamt kielholen!"
    „Was ist das, kielholen?"
    „Was will die Olle?"
    „Ach, gar nichts", antwortete der Bulle. Mit einer Hand tätschelte er die struppigen Haare des Jungen, was dem nicht mal schlecht zu gefallen schien. Mit der anderen bedeutete er Noretta, endlich zu verschwinden.
    Machtlos im eigenen Revier. Egal, bis später. Hauptsache, in UREO III läßt sich keins der Kinder sehen. Sie schüttelte den Kopf, verdrängte das Geplapper und rannte den Korridor hinunter. Gegen Kinder war sie ohne Chance, das sah die Sicherheitschefin zähneknirschend ein. Hauptsache, sie bekam das Kompotaph. Das war die leichtere Aufgabe.
     
    *
     
    „Hast du einen Dritten für uns, Perry Rhodan?" fragte Zwei mit drängender Stimme.
    Von seiner früheren Unsicherheit war nichts geblieben, seit er und Eins miteinander in Kontakt standen. Rhodan schauderte, als er die Möglichkeiten dieser Spindelwesen weiterzudenken versuchte. Unglaubliche Intelligenz, unglaubliche Körperkräfte ... Und zu zweit waren sie definitiv fähiger als allein, wozu auch immer. Blieb die Frage, ob sich durch das Hinzufügen eines dritten Wesens die Kräfte nur verdreifachten - oder gar potenzierten.
    Gib mir einen festen Punkt, und ich hebe die Welt aus den Angeln. Irgendein antiker Philosoph hatte das gesagt. Rhodan hatte darauf zu achten, daß den Spindelwesen kein fester Punkt zur Verfügung stünde. Denn sonst waren ihre Möglichkeiten unabsehbar. „Der Dritte, Perry Rhodan?" drängte Zwei erneut. „Nein, ich habe keinen Dritten", gab er zurück. „Aber ich wüßte gern, was ihr über die Große Leere herausgefunden habt."
    „Sehr viel."
    „Was?"
    „Du würdest es nicht verstehen. Wir verstehen es selbst nicht, solange wir nur zwei sind."
    „Sage es mir trotzdem."
    „Wenn du willst..." Im schmalen Gesicht
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