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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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reichen bald nicht mehr aus, selbst die großen Zwischenlager laufen allmählich über."
    „Ihr habt Zwischenlager angelegt?"Trousar machte eine Geste der Zustimmung. „Wir haben Handelsstützpunkte im Leerraum aufgebaut", gab er bekannt. „Zwischen Hirdobaan und jener Galaxis, die ihr Queeneroch nennt, beziehungsweise diesem vorgelagerten System, in dem eure Station liegt."
    „Große Stützpunkte?"
    Trousar wiederholte seine Geste. „Viel größer als diese Station", verriet er. „Unsere Stationen bestehen aus einem Basiskörper mit angeflanschten Kugelmodulen. Und unsere Stützpunkte setzen sich aus solchen Stationen zusammen. Die größten Stützpunkte enthalten bis zu vierzig Stationen. Du siehst, wir meinen es wirklich ernst damit, den Handel mit den Galaktikern zu beginnen."
    „Die Ergebnisse werden diesem Aufwand hoffentlich entsprechen", wünschte A-6-1 höflich. Er konnte die Ungeduld des Hamamesch verstehen. Die deutliche Zurückhaltung der Androgynen musste im Laufe der Zeit einen fast beleidigenden Charakter bekommen, wenn nicht endlich ein weiterer Fortschritt erzielt wurde. „Dieser Konvoi". erläuterte Trousar und deutete auf den Pulk von fünfzehn Schiffen, der sich der Coma-Station näherte, „ist vorläufig die letzte Lieferung. Mehr können unsere Lager und Magazine nicht fassen." Ein Seitenblick traf A-6-1. „Und mehr können und wollen wir auch nicht in den Beginn der Geschäftsbeziehungen investieren. Immerhin sammelt sich in unseren Arsenalen ein beträchtliches totes Kapital, das keine Rendite abwirft, sondern nur viel kostet. Letztlich soll sich die Sache ja auch rechnen, nicht wahr?"
    „Ich verstehe dich, Trousar", antwortete A-6-1, „aber ich kann meine Anweisungen nicht übertreten. Was auch geschieht, wir müssen warten, bis man wieder Kontakt zu uns aufnimmt."
    Trousars Blick wanderte langsam durch die Zentrale der Station. A-6-1 hatte ihm bereitwillig Zugang gewährt; was der Hamamesch nicht zu sehen bekommen sollte, war längst ausgebaut und an anderer Stelle installiert worden. Beispielsweise hatte A-6-1 den Hamamesch nur einen sehr geringen Teil des Waffenpotentials der Galaktiker vorgeführt. Man wusste nie. „Manchmal frage ich mich", gab der Hamamesch zu bedenken, „auf was ihr eigentlich wartet. Wer errichtet einen Handelsstützpunkt, den er dann jahrelang nicht besucht?"
    „Wir", antwortete A-6-1 ruhig.
    Der Leiter der Coma-Station hatte nicht die geringste Ahnung, wann er wieder Kontakt zur BASIS bekommen würde. Seit die Ennox nicht mehr für den Nachrichtenfluss zwischen der Großen Leere und der Milchstraße sorgten - der Himmel mochte wissen, was diesen Sinneswandel bei den ehemaligen Quälgeistern ausgelöst hatte -, war A-6-1 ohne jede Nachrichtenverbindung. Das betraf sowohl die BASIS als auch die heimatliche Milchstraße. Möglicherweise war die BASIS in großer Gefahr, vielleicht sogar zerstört oder so stark beschädigt, dass sie den Rückweg zur Milchstraße nicht mehr bewältigen konnte.
    Wenn dem so war: Wie lange würde man in der Milchstraße ohne Informationen warten, bis man dort etwas unternahm? Jahre? Wenn ein derartiges Riesengebilde wie die BASIS nicht imstande sein sollte, die selbstgestellte Aufgabe an der Großen Leere zu erfüllen - welches Schiff sollte man dann losschicken, um der BASIS zu Hilfe zu kommen? Nach dem Informationsstand von A-6-1 gab es in der Galaxis kein Schiff, das besser ausgestattet war als die BASIS.
    Eine Rettungsexpedition hätte zunächst einmal den Bau eines völlig neuen, noch besseren Fernraumschiffes erfordert; allein für die Planung würde man Jahre brauchen, weitere Jahre waren nötig, dieses Schiff zu bauen und auszurüsten. Gleichzeitig stellte sich dann das Problem der Bemannung: Welcher Galaktiker würde bereit sein, sich auf ein Wagnis einzulassen, das der riesenhaften BASIS zum Verhängnis geworden war? Und selbst wenn sich eine Besatzung fand, mussten nach Lage der Dinge abermals Jahre vergehen, bis die Rettungsexpedition Coma-6 erreichen konnte. A-6-1 blieb nichts anderes übrig, als Trousar zu vertrösten. Wie lange die Hamamesch diese Verzögerungstaktik akzeptieren würden, ließ sich nicht vorhersagen.
    Irgendwann würden sie ganz bestimmt die Geduld verlieren. Niemand konnte wissen, wie die Händler von Hirdobaan dann vorgehen würden. „Ein weiterer Konvoi ist angekommen!" kam die Meldung von der Ortung. A-6-1 sah, wie Trousar zusammenzuckte. „Erwartest du noch weitere Schiffe?" Trousar
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