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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sich Trousar. „Das Datum ist ungewiss", antwortete A-6-1 offen. „Es können Monate, vielleicht sogar noch einige Jahre vergehen, bis ein neuer Kontakt hergestellt werden kann." Trousar ließ ein langes blubberndes Schnauben hören, das seine Enttäuschung anzeigte. „Ihr Galaktiker stellt unsere Geduld auf eine harte Probe", meinte er dann. „Auf eine sehr harte Probe. Wir Händler sind zwar auch sehr geduldig, aber irgend wann muss das Geschäft schließlich richtig anlaufen, oder?" A-6-1 konnte den Hamamesch gut verstehen. Seit fast drei Jahren bestand der Kontakt zwischen den Hamamesch und der Station Coma-6. Er war langsam angelaufen und hatte sich von Jahr zu Jahr intensiviert. Inzwischen hatte A-6-1 viele Informationen über die Hamamesch sammeln können.
    Die Hamamesch von Hirdobaan waren nicht die einzige intelligente Spezies in ihrer Galaxis, auch nicht das einzige Volk, das Raumfahrt entwickelt hatte. Aber die Hamamesch hielten in Hirdobaan gewissermaßen das Monopol für einen schnellen und effektiven Antrieb für Raumschiffe, und dieses Monopol wussten sie mit großem Geschick auszunutzen. Zum. einen hatten sie zahlreiche ergiebige Handelsrouten in Hirdobaan für sich reklamiert und fuhren dort stattliche Profite ein. Die weniger interessanten Handelswege konnten auch von anderen raumfahrenden Völkern benutzt werden, zum Teil aber nur mit Hilfe der Hamamesch.
    Sie vermieteten oder verkauften ihre Antriebssysteme an zahlungskräftige Interessenten, die dafür natürlich Gebühren zu erbringen hatten. Es lag auf der Hand, dass diese Kundschaft immer wieder Versuche unternahm, das Monopol der Hamamesch zu unterlaufen - vergeblich. Die Hamamesch hatten sich einiges, einfallen lassen, ihr Monopol zu wahren. Ihre Antriebssysteme waren mit zahlreichen Zusatzeinrichtungen versehen, die Neugierige täuschen und auf falsche Spuren locken sollten. Andere Sicherheitssysteme an den Aggregaten sorgten dafür, dass jedem, der unvorsichtig daran herumfingerte, die betreffenden Maschinen um die Ohren flogen. Wartung, Pflege und Reparatur dieser Antriebe war ebenfalls den Hamamesch vorbehalten.
    Allerdings hatte A-6-1 inzwischen, dank geschickter Fragen und angewandter Mathematik herausbekommen, dass - bei aller Leistungsfähigkeit der Hamamesch-Technologie der Metagrav-Antrieb der Galaktiker ihren Triebwerken weit überlegen war. Das wusste auch Trousar der inzwischen eine Rolle übernommen hatte die der eines Gesandten entsprach. Er versuchte mit List und Geschick seine Absichten zu verschleiern, aber A-6-1 Wusste natürlich dass die Hamamesch förmlich nach den technischen Geheimnissen der Galaktiker gierten. Nicht zuletzt deswegen war der Kontakt zwischen den Hamamesch und der Station Coma-6 sehr intensiv geworden.
    Trousars Leute hatten inzwischen nicht nur geholfen, Coma-6 weiter auszubauen - man konnte diese überaus bereitwillige Hilfeleistung auch getrost als praktizierte Industriespionage bezeichnen -, sondern in der Nähe einen eigenen Stützpunkt angelegt und ausgebaut. Warenproben waren aus Hirdobaan herangeschafft worden; der Geschäftsverkehr zwischen Hamamesch und der Kosmischen Hanse hätte jederzeit beginnen können. Mehr noch: Trousar und seine Freunde waren durchaus bereit, den ersten Kontakt mit der Kosmischen Hanse auf eigene Faust herzustellen. Die Millionen von Lichtjahren Distanz, die dabei zu überbrücken waren, schienen sie nicht zu schrecken.
    Aber A-6-1 und die anderen Androgynen hatten strikte Anweisung, sich bedeckt zu halten. Die Hamamesch wussten inzwischen zwar, dass eine Organisation namens Kosmische Hanse existierte, aber Einzelheiten über exakte Struktur, Handelsbräuche und andere Details hatte A-6-1 nicht verraten.
    Noch weniger war er bereit gewesen, den Hamamesch kosmonavigatorische Hinweise zu geben, mit deren Hilfe sie den Standort der Milchstraße selbst hätten ermitteln können. Dabei erwies es sich als deutlicher Vorteil, dass Coma-6 lediglich von Androgynen besetzt war. Auch die Hamamesch wussten, dass sich Robots kaum jemals dazu überreden ließen, von ihren Programmen und Befehlen abzuweichen; nach einigen fruchtlosen Bemühungen hatten sie entsprechende Versuche eingestellt. „Der Zeitpunkt liegt leider nicht in unserer Hand", antwortete A-6-1 zurückhaltend. „Aber ich bin zuversichtlich, dass es zu einer Zusammenarbeit kommen wird. Es liegt im beiderseitigen Interesse."
    „Und es sollte bald geschehen", fügte Trousar hinzu. „Unsere Warenlager
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