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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet
Autoren: Unbekannt
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müssen."
    „Die Ennox kommen auch nicht hin", erwiderte Rhodan stur, aber Atlan brauchte erst gar nicht zu antworten.
    Perry tat seinen eigenen Einwand mit einer Handbewegung ab.
    Denn ein zweiundzwanzigster Sampler-Planet innerhalb der Leere hätte, unter anderem, auch gleich die Frage nach weiteren solcher verborgener und unbekannter Welten nach sich ziehen müssen. Wie viele Tabu-Planeten sollte es denn dann geben? Zwei oder drei Dutzend?
    Hunderte?
    Dagegen sprach Philips Aussage, es seien genau 21 Sampler.
    Irgendwo waren auch dem Vorstellungsvermögen eines Unsterblichen Grenzen gesetzt; außerdem glaubte Perry Rhodan an einen Zusammenhang zwischen den einundzwanzig Segmenten der Spindeln und den einundzwanzig Planeten.
    Er blickte wieder auf die tiefgefrorene Landschaft hinaus. Während des Tausend-Kilometer-Fluges von der Landestelle der Space-Jet bis zur später herabgekommenen LAMCIA hatte es sich gezeigt, daß der Planet überall schockgefroren und von atmosphärischem Tau überzogen war, sonst aber bisher unter dem Schirmfeld keine Besonderheiten aufwies.
    Nichts sprach dafür, daß Charon je intelligentes Leben hervorgebracht und eine höhere Zivilisation beherbergt hatte. Das hatten auch die beiden Arcoana bestätigen können, nachdem die Jet neben dem Barracudaschiff gelandet war. „Charon birgt ein Geheimnis", wiederholte Atlan. Er klatschte laut in die Hände. „Und wir werden es lösen, Perry. So, wie du das Problem mit dem Cappin-Satelliten in der Sonne aus der Welt geschafft hast, als du noch jung und tatendurstig warst."
    Rhodan mußte unwillkürlich grinsen. „Damals hatte ich einen bedeutenden Helfer, Arkonide."
    „Er steht vor dir, Terraner, und wird dich in den Allerwertesten treten, wenn du nicht bald wach wirst."
    „Vor Zeugen, Beuteterraner?"
    Sie tauschten wie ausgelassene Jungen und nicht etwa wie alte Unsterblichkeitsträger fingierte Boxhiebe aus, bis Atlan sah, daß Perrys letzte Bemerkung nicht nur eine leichthin in den Raum geworfene, rhetorische Frage gewesen war.
    Robert Gruener, der Robotexperte, stand mitten in der Kommandokanzel, gleich neben dem Ausstieg des Antigravlifts, und sagte sichtlich verstört: „Ich bitte um Entschuldigung, aber es könnte sein, daß wir ein Problem mit zweien unserer Androgynen haben...
     
    2.
     
    Außer der Bestimmung des Zeitraums, wann die globale Katastrophe stattfand, hatte der Einsatz der ausgesandten Roboter noch keine wesentlichen Antworten auf die vielen Fragen geben können - vom Fehlen des Wasserstoff-5-Atoms einmal abgesehen. Das sprach auch gegen die Möglichkeit, Charon könne ein weiterer Sampler-Planet sein.
    Robert Gruener kam auch noch nicht dazu, sofort mitzuteilen, was ihn dermaßen beunruhigte, daß er deswegen gleich in persona zu Perry Rhodan kam. Über Interkom hätte er ihm seine Nachricht schneller durchgeben können. So aber mußte er warten, denn fast gleichzeitig mit seinem Erscheinen meldete sich Shaba von der LAMCIA aus. Rhodans Geste Gruener gegenüber machte dem menschenscheuen, schlanken und blaßgesichtigen Kybernetiker mit den vielen Sommersprossen und den strohfarbenen, wirren Haaren deutlich, daß die Botschaft der Arcoana erst einmal Vorrang besaß.
    Es war inzwischen der 15. Januar. Seit der Landung der Space-Jet neben der LAMCIA sowie der Ausschleusung der Roboter und Icho Tolots waren zwei Tage vergangen.
    Perry Rhodan und Atlan sahen der Arachnoidin auf dem Bildschirm entgegen und zuckten beide gleichzeitig zusammen, als sie glaubten, ein Wetterleuchten an der samthellen Innenseite des Planetenschirms zu registrieren. Tatsächlich näherte sich ein aus Kugel- und Zylindersegmenten bestehender Androgyne, der scheinbar unkontrolliert Lichtblitze aus seinen Batterien verschleuderte.
    Das Licht war unheimlich und produzierte flackernd tiefe Schatten und bläulichweiße glitzernde Reflexe in einer Landschaft, die ebensogut aus einem Märchen wie aus einem Alptraum stammen konnte.
    Charon, der Totenfährmann der griechischen Mythologie; Charon, der Mond des ehemaligen neunten Planeten des Solsystems, Pluto; Charon, der Mond der Freihändlerwelt Phönix...
    Es gab viele Gestalten und Objekte, die mit dem Namen bedacht worden waren, der für den Tod stand.
    Es mochte auch dieses beklemmende Gefühl sein, das Perry Rhodan hier zu schaffen machte: das Gefühl eines biologisch Unsterblichen, seinen Fuß an einen Abgrund gesetzt zu haben, an dem es nicht mehr weiterging. Wo nur noch das Ende wartete. Wo die
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