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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger
Autoren: Jason Dark
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sich abzusetzen, und das hatte sie auch geschafft.
    London schläft nie. Das sah Suko auch jetzt. Vor ihm fuhr eine Schlange von Autos entlang. Nicht weit entfernt standen auf einer kleinen Insel einige Autos. Fußgänger waren ebenfalls unterwegs, und vor einem Geschäft hockten zwei noch junge Männer auf der Außenseite einer Fensterbank.
    Suko ging zu ihnen. Da ihre Ohren verstopft waren, weil sie Musik hörten, musste er sie erst antippen. Mürrisch zogen sie die Lautsprecher aus den Ohren und schauten Suko an.
    »Was willst du?«
    »Euch etwas fragen.«
    »Hau ab und stör uns nicht!«
    Suko blieb trotzdem. Er zeigte ihnen seinen Ausweis. Da verdrehten sie die Augen.
    »Kann ich euch jetzt etwas fragen?«
    »Schon gut. Was ist denn?«
    »Es geht um drei, nein, um vier Männer, die den U-Bahnschacht recht schnell verlassen haben. Könnt ihr mir sagen, in welche Richtung sie gelaufen sind oder ob sie einen Fluchtwagen benutzt haben?«
    Die beiden schauten sich an. Zuerst hob der eine seine Schultern, dann machte es ihm sein Kumpan nach.
    »Wir haben Musik gehört.«
    »Aha. Und nichts gesehen?«
    »Nein.«
    Suko nickte ihnen zu. »Okay, dann hört weiter.«
    Der eine stand auf und zupfte seine Strickmütze zurecht. »Moment mal«, sagte er, »da war schon was.«
    »Und?«
    »Ich habe einen Van gesehen, der sehr schnell weggefahren ist. Er hat in der Nähe geparkt. Dort, wo auch die anderen Autos stehen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Und von den Insassen haben Sie nichts gesehen?«
    »Richtig. Ich sah, dass er losraste. Er hat die Richtung Hyde Park genommen.«
    »Danke.«
    Suko hatte es gelernt, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. Das war auch in diesem Fall so. Keiner hätte ihm angesehen, wie es in seinem Innern brodelte. Er fühlte sich, als hätte er eine Niederlage erlitten.
    Plötzlich waren Polizeisirenen zu hören. Damit hatte Suko gerechnet, denn das Geschehen in der Station wurde überwacht und an die entsprechenden Stellen übertragen. Auch die Kollegen würden zu spät kommen, aber es gab zumindest Bilder, die ausgewertet werden konnten, und darauf war Suko gespannt. Er wollte auch nicht bis zum nächsten Morgen warten. Noch in der Nacht würde er sich alles anschauen. Möglicherweise fand er einen interessanten Hinweis. Gleich drei Streifenwagen hielten vor der Station. Die Kollegen stürmten die Treppe hinab. Sie würden nichts mehr finden.
    Suko suchte den Einsatzleiter.
    Der wollte telefonieren und schaute den Inspektor böse an, bis er dessen Ausweis sah.
    »Ich denke, wir sollten reden.«
    »Warum?«
    »Weil ich ein Zeuge bin.«
    Da gab der Mann klein bei. Es ging Suko nicht um seine Aussage, sondern nur darum, dass er so schnell wie möglich die Filme aus der Überwachungskamera zu sehen bekam.
    »Das lässt sich machen, Inspektor.«
    »Danke, da bin ich erst mal zufrieden.«
    Es herrschte eine gespannte Atmosphäre, als sich die versammelten Männer den Film anschauten. Das geschah in einem Büro der Sicherheitszentrale, die zu einem Überwachungsdienst gehörte.
    Suko bekam alles noch mal präsentiert. Er sah auch seine Aktion, und er musste zugeben, dass er sich nicht eben wie ein Held verhalten hatte. Das war auch nicht möglich gewesen, denn der Angriff war zu hinterrücks erfolgt. Es ging um die Männer, die eine Kreatur entführt hatten, die man nicht mehr zu den Menschen zählen konnte. Ein Mensch aus der Runde traf mit seiner Bemerkung den Nagel auf den Kopf.
    »Da ist - das ist - das Monster, nicht wahr, von dem einige Zeitungen schrieben.«
    »Keine Ahnung«, sagte Suko.
    »Aber wie ein normaler Mensch sieht das Ding nicht aus.«
    Da hatte er recht. Suko interessierte sich nicht dafür. Ihm kam es auf die Männer an, die das Geschöpf entführt hatten. Und so schaute er sich die Leute genau an, als der Film auf Standbilder eingestellt worden war.
    Es ging ihm um die Gesichter, und da musste er passen. Sie waren nicht zu erkennen, denn die Entführer hatten dünne Strumpfmasken über die Köpfe gestreift und so ihre Gesichter unkenntlich gemacht.
    »Keine Chance«, sagte jemand.
    Das musste Suko leider auch zugeben, aber er dachte noch an eine andere Möglichkeit und fragte: »Wie mir bekannt ist, wird auch das Gelände vor der Station überwacht. Es wäre gut, wenn ich diese Filme auch sehen könnte.«
    Nach seinem Wunsch wurde es plötzlich still und das Schweigen hielt auch an.
    »Gibt es Probleme?«, fragte Suko.
    »Ja.« Der Boss der kleinen Truppe nickte. Er strich verlegen
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