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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger
Autoren: Jason Dark
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sind, Glenda?«
    »Bestimmt.« Sie lächelte mir zu. »Du kannst dich darauf verlassen.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Bisher hatte ich mich nur umgeschaut. Diesen Part übernahm jetzt Glenda. Sie bewegte sich wie jemand, der die nähere Umgebung erkunden wollte, und entfernte sich dabei von mir.
    Mit gemächlichen Schritten ging sie am Rand der Straße entlang. Ich schaute ihr nach und dachte daran, dass meine Befürchtungen nicht eingetreten waren. Wenn ich es recht überlegte, befanden wir uns noch in der Nähe von London. Dafür natte ich zwar keinen Beweis, ich verließ mich da auf mein Gefühl. Es war eine Landschaft, die eben zu unserem Land gehörte. Wenn ich mich konzentrierte, hörte ich von der anderen Seite her ein Geräusch. Man konnte von einem leisen Brausen sprechen, das ständig vorhanden und mir nicht fremd war. Dort hinten musste sich eine Straße befinden. Aber nicht einsehbar, weil sie von einem Waldstück verdeckt wurde. Ein Dorf oder eine kleine Ansiedlung waren nicht zu sehen. Ich glaubte auch nicht, dass Suko dort gefangen gehalten wurde. Da gab es andere Verstecke. Zum Beispiel ein einsam stehendes Haus, das offiziell unbewohnt war.
    Da Glenda ihren Weg noch immer fortsetzte, blieb auch ich nicht stehen und folgte ihr. Ich hielt mich dabei am Rand der Straße. Es war wärmer geworden und ein leichter Wind wehte mir ins Gesicht. Er brachte den frischen Geruch des Frühlings mit. Glenda ging nicht mehr weiter. Sie blieb dort stehen, wo höheres Buschwerk sie einrahmte. Ob sie etwas entdeckt hatte, sah ich nicht, jedenfalls blickte sie in eine andere Richtung und sie nickte mir zu, als ich neben ihr stehen blieb.
    »Und? Sind wir hier richtig?«
    Sie warf mir einen Seitenblick zu. »Ich denke schon.«
    Ich ließ meine Skepsis hören. »In der freien Natur?«
    »Sie ist nicht so frei.«
    »Okay. Nur sehe ich nichts.«
    Glenda deutete nach vorn. Es ging ihr nicht um den Feldweg, der genau an dieser Stelle begann. Sie ließ ihren Blick in die Ferne schweifen, wo einige Bäume standen. Es waren zu wenige, als dass sie einen Wald hätten bilden können.
    »Dort?«
    »Ich denke schon.«
    Widerspruch wagte ich nicht, doch ich fragte: »Hast du denn Kontakt zu Suko aufbauen können?«
    »Keinen direkten, John. Ich spüre nur, dass er sich in der Nähe aufhalten muss. Lass uns gehen.«
    Etwas anderes wäre auch nicht infrage gekommen. Die Gegend war leer, übersichtlich, und normalerweise hätte mich das nicht gestört. In diesem Fall betrachtete ich die Dinge allerdings skeptisch, denn mir fehlte in diesem flachen Gelände die Deckung. Man würde uns auch aus der Entfernung sehen können, und das gefiel mir nicht.
    Aber es blieb uns nichts anderes übrig, und so blieben wir auf dem schmalen Feldweg, der allerdings so breit war, dass auf ihm ein Auto fahren konnte, was auch zu sehen war, denn es malten sich Reifenspuren ab.
    Natürlich ging es uns um Suko und natürlich waren wir äußerst nervös. Das war an unserem Verhalten zu erkennen, denn immer wieder hielten wir an und kontrollierten die Umgebung. Vor uns tat sich nichts. Es gab keine Hinweise auf ein Haus oder dessen Bewohner.
    Aber die Bäume waren näher gerückt. Wir mussten noch einige Meter gehen, um erkennen zu können, dass sie dort nicht allein standen, denn sie umgaben ein Haus, das uns erst jetzt auffiel.
    »Sieh an!«, sagte ich und lachte leise. »Das ist es wohl.«
    »Ja.« Über Glendas Lippen huschte ein Lächeln. »Dort wird Suko gefangen gehalten.«
    Ich wusste nicht, ob jede Minute zählte, aber ich stellte mich innerlich darauf ein, deshalb war es mit dem langsamen Gehen vorbei. Recht schnell und auch leicht geduckt huschten wir weiter.
    Das Haus trat jetzt deutlicher hervor. Es war ein typisch englisches Cottage. Nicht sehr hoch, dafür ziemlich breit. Es gab nur eine Etage. Dafür ein schräges Dach, auf dessen Schindeln sich eine grüne Schicht abgesetzt hatte.
    Links neben dem Bau und fast durch einen Baum nicht zu sehen-, stand ein dunkler Wagen. Der Form nach zu urteilen war es ein Van. Was uns erneut bestätigte, dass wir hier richtig waren.
    Ich nickte Glenda zu. »Wir werden von Baum zu Baum laufen. So können wir uns vielleicht unbemerkt an das Ziel heranarbeiten.«
    Glenda nickte und meinte: »Hinter den Fenstern tut sich nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »Ich denke schon.«
    »Und was ist mit der Tür?«
    »Sie sieht leider verschlossen aus.«
    Ich grinste sie an. »Dann müssen wir wohl klingeln, um eingelassen zu
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