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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis
Autoren: Jason Dark
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brannte lichterloh und mir schoss ein Begriff durch den Kopf.
    Brennendes Atlantis!
    Es war ein großer Kontinent gewesen. Nicht überall würde es zu Vulkanausbrüchen kommen, aber die waren die Vorboten des Untergangs, dem die großen Beben folgen würden.
    »Da sind ja noch Menschen!«, rief Purdy plötzlich und schüttelte ihren Kopf. Sie hatte sich nicht geirrt. Die Menschen waren aus einem brennenden Haus getrieben worden. Drei Krieger, die gegen die Wölfe gekämpft hatten, versuchten zu fliehen. Sie hatten so lange wie möglich ausgehalten in ihren Verstecken, aber das war genau einen Tick zu lange gewesen, denn die glühende Lava und das Feuer waren einfach zu schnell für sie gewesen.
    Sie rannten und wurden eingeholt. Was dann genau geschah, bekamen wir nicht mit, wir sahen nur, dass sie plötzlich von Flammen umgeben waren. Die drei Krieger waren zu lebendigen Fackeln geworden. Wir hörten ihre gellenden Schreie. Die Schmerzen mussten schrecklich sein, aber sie konnten das Feuer nicht löschen, auch wenn sie sich zu Boden warfen und sich durch den Sand wälzten. Die Hitze schmolz sie regelrecht zusammen und verwandelte sie in eine formlosen Masse, die auf der Straße liegen blieb.
    Auch das nächste Haus wurde von einer heißen Lavazunge erwischt. Wieder schlugen Flammen in die Höhe und wir mussten mit ansehen, wie der Strom näher und näher kam. Er brachte bereits eine Hitzewelle mit, vor der wir automatisch zurückwichen.
    »Wohin jetzt?« Purdy schaute sich um.
    Es gab nicht viele Möglichkeiten. Wir konnten vor dem Lavastrom weglaufen oder Schutz in einem Haus suchen, was nicht unbedingt ratsam war, denn zwei Häuser brannten bereits. Und darauf zu setzen, dass der Lavastrom stoppte, bevor er uns erreichte, war ein zu großes Risiko.
    Aber da unterlagen wir einem Irrtum. Ich wollte es zuerst selbst nicht glauben, schaute mehrmals auf diesen kochenden Ausläufer, der wie ein breiter Teppich den Boden einige Hundert Meter vor uns bedeckte, und ich stellte fest, dass er sich nicht mehr bewegte. Nur die Hitze strahlte uns entgegen und in seiner Nähe zuckten die Flammen innerhalb der Häuser, die bestimmt bald nur noch Ruinen waren.
    Auch Purdy Prentiss hatte das Phänomen gesehen. Sie lachte auf, bevor sie rief: »Die Lava bewegt sich nicht mehr, John!« Ein Hustenanfall schüttelte sie. »Oder siehst du das anders?«
    »Nein.«
    »Ist das unsere Chance?«
    So genau wusste ich das nicht. Mein Blick fiel hin zu den Bergen. Der Vulkan arbeitete noch immer. Nur floss keine Lava mehr aus seinem Loch an der Spitze, sondern nur noch Staub und kleinere Steine. Der heiße Strom erhielt keinen Nachschub mehr.
    »Geschafft, John?«
    Ich hob die Schultern. »Zumindest leben wir noch. Das ist schon etwas. Aber ich weiß nicht, wie es weitergehen soll und welche Überraschungen noch auf uns warten.«
    »Keine mehr, hoffe ich.«
    Da konnte ich ein Lachen nicht unterdrücken. Der Kontinent Atlantis war immer gut für Überraschungen. In der Regel für negative, und das hatten wir hier wieder erlebt.
    »Die Frage ist doch, wie wir von hier wegkommen.«
    Purdy Prentiss wischte über ihr schweißnasses und mit Staub beklebtes Gesicht. In ihren Augen stand die Frage geschrieben, die sie jetzt aussprach.
    »Hast du eine Idee?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Aber?«
    Ich deutete auf den Wolf mit dem weißen Fell. »Durch sein Erscheinen sind wir hergekommen und ich kann nur hoffen, dass er den Rückweg kennt.«
    »Das ist ein Problem.«
    »Ja, klar. Wir wissen einfach zu wenig über ihn. Da muss ich dir schon zustimmen. Aber wir haben Dorothy. Sie und der Wolf sind so etwas wie ein Herz und eine Seele. Es kann ja sein, dass wir über sie mehr erfahren.«
    »Aber Tier ist Tier.«
    Im Prinzip hatte sie recht. Dass es jedoch auch anders sein konnte, hatte ich durch Nadine Berger erfahren. Sie war die Wölfin mit der menschlichen Seele gewesen. Allerdings hatte sie zuvor auch als Mensch existiert. Ich glaubte nicht, dass es bei diesem Wolf ebenso der Fall war.
    Dorothy hatte uns gehört. Sie hielt das Tier noch immer umarmt. Jetzt stand sie auf und hob die Schultern. Dabei sagte sie mit leiser Stimme:
    »Ich weiß ja, worüber ihr gesprochen habt, aber das klappt wohl nicht. Er kann viel, doch nicht alles.«
    »Warum ist er hier?«, fragte ich. »Und warum hat er sich bei Purdy Prentiss in der Wohnung gezeigt? Und wer hat ihn geschickt?«
    Dorothy rieb über ihre Augen, die leicht entzündet aussahen wie auch unsere. »Ich
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