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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel
Autoren: Jason Dark
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war.
    Unter Wasser tanzte ein Feuer. Es war das Feuer, das wir schon von der Insel her kannten und die Piraten umhüllt hatte. Der Anblick ließ mich erstarren. Dieses Feuer war durch Wasser nicht zu löschen. Es stammte aus der Hölle und es war auch ein Sinnbild dafür, welche Macht der Teufel letztendlich besaß.
    »Was sagen Sie dazu, John?«
    Ich richtete mich wieder auf. Lucys nasses Gesicht zeigte einen erschreckten Ausdruck. Sie wollte eine Antwort haben und sie bekam sie, denn ich konnte ihr nichts mehr vormachen.
    »Wir werden verfolgt. Damit haben wir leider rechnen müssen.«
    »Aber das kann nicht sein. Feuer und Wasser vertragen sich nicht. Das weiß doch jeder.«
    »Stimmt, Lucy. Nur müssen Sie hier von anderen Voraussetzungen ausgehen.«
    »Von welchen denn?«
    »Wir haben es hier nicht mit einem normalen Feuer zu tun. Es ist das Feuer der Hölle, und das lässt sich nicht so einfach löschen. Nicht mal durch Wasser.«
    Sie staunte. Sie sah aus, als wollte sie eine Frage stellen, was sie nicht schaffte und nur den Kopf schüttelte.
    Ich machte Suko auf meine neue Entdeckung aufmerksam. Er nickte mir nur zu und blieb cool, da er sich um das Steuern kümmern musste. Wir fuhren sehr schnell und tanzten manchmal über die Wellen hinweg. Ab und zu rutschten wir auch in ein Wellental hinein, bevor wir wieder nach oben geschoben wurden. Wir hatten gar keine Zeit, uns um unseren Zustand zu kümmern. Das Feuer unter Wasser begleitete unsere Fahrt. Aber nicht nur ein Feuer, denn als ich jetzt meinen Blick kreisen ließ und zwar von der Backbordseite aus, da sah ich sie als tanzende Geister an verschiedenen Stellen unter Wasser, und sie dachten nicht daran, zurückzubleiben. Sie wollten uns und sie würden uns nicht aus der Kontrolle lassen. Auch Lucy hatte sie entdeckt. Sie fasste nach meiner Schulter und zog mich herum.
    »Auf meiner Seite sind noch mehr dieser Feuergestalten zu sehen.«
    »Ich weiß. Drüben auch.«
    »Dann haben wir keine Chance mehr«, sagte sie entsetzt. »Nicht auf dem Wasser.«.
    »Abwarten, Lucy. Noch fahren wir.«
    Solange wir nicht angegriffen wurden, hatten wir eine Chance, zudem rückte das andere Ufer immer näher. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis wir es erreichten, und ich hoffte, dass wir es auch ohne Angriffe aus dem Wasser schafften. Wie konnte das Feuer gelöscht werden?
    Bestimmt nicht durch Wasser. Ich erinnerte mich daran, dass ich es schon manches Mal gelöscht hatte. Das war durch die Kraft meines Kreuzes gewesen. Ich hatte schon inmitten der Flammen gestanden und war nicht mal an einer Augenbraue verbrannt worden.
    Die Gestalten blieben unter Wasser. Ihre Körper waren so gut wie nicht zu sehen, weil das Wasser eine klare Sicht unmöglich machte. Aber warum griffen sie nicht an? Hier auf dem offenen Meer hatten sie alle Chancen. Ich hatte bei ihnen Waffen gesehen. Es war kein Problem für sie, das Boot damit zu zerstören.
    Sie taten nichts. Sie verfolgten uns nur. Bewegten sich unter Wasser wie tanzende Geister. Schoben sich mal höher, rutschten wieder zurück in die Tiefe, wo sie fast verschwanden, bevor sie sich wieder in die Höhe schnellen ließen. Dann waren sie plötzlich da. Als wären sie meinen Gedanken gefolgt. Sie verließen das Wasser vor unserem Boot. Plötzlich tanzten zwei Feuergestalten auf den Wellen. Die Magie der Flammen sorgte dafür, dass sie sich dort auch halten konnten. Lucy schrie auf, als sie sah, dass wir mit dem Boot genau auf sie zufuhren. Suko dachte auch nicht daran, ihnen auszuweichen, er wollte die Konfrontation, und plötzlich prallten sie gegen uns.
    Es war kein Aufprall im eigentlichen Sinne, denn sie huschten heran. Das Feuer umgab sie wie ein Umhang. Im Boot wurde es eng. Nicht aber für Suko. Er hatte die drei Riemen der Dämonenpeitsche nicht umsonst ausgefahren. Bevor die Gestalten wussten, was ihnen blühte, schlug er zu. Und er traf beide, da sie dicht beisammen standen.
    Ich wusste, welche Kraft und auch Macht in den drei Riemen steckte. Das hatte ich über Jahre hinweg immer wieder erleben können, und auch jetzt erlebte ich die Demonstration.
    Die andere dämonische Kraft schaffte es tatsächlich, das Feuer zu löschen. Sie besaßen keinen Flammenschutz mehr, waren nur noch normale Zombies, und das war es, was Suko gewollt hatte.
    Ich hatte mich zur Seite gedrückt und schützte Lucy mit meinem Körper. Die Beretta war mir wie von selbst in die Hand gesprungen, und dann drückte ich zweimal ab. Beide Kugeln
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