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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel
Autoren: Jason Dark
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erwischten die Gestalten. Einmal im Körper, das andere Mal im Kopf. Es sah aus, als würden sie zerplatzen. Einige Stücke flogen aus ihren Körpern weg und plötzlich war das Boot zu klein für sie. Sie kippten über Bord, landeten im Wasser und sanken dem Grund entgegen. Sie würden nie wieder auftauchen. Suko hatte wieder das steuerlose Boot übernommen. Er winkte mir zu und lachte. Mir war danach nicht zumute, und das Gleiche galt auch für Lucy McMillan, die alles gesehen hatte. Ich hatte die Gestalten so schnell mit den geweihten Silberkugeln vernichtet, dass sie nicht in der Lage gewesen wären, ihre Waffen einzusetzen, und das gab mir ein gutes Gefühl.
    Lucy konnte es kaum fassen. »Sind sie - sind sie…«
    »Ja, es gibt sie nicht mehr.«
    Sie nickte nur und sprach nicht mehr weiter. Sie schaute auch nicht mehr über Bord auf das Wasser, sondern saß wieder im Boot und drückte ihren Rücken gegen den Wulst. Mir waren die Piraten in diesem Augenblick auch egal, ich wollte wissen, wie weit wir vom anderen Ufer entfernt waren, wischte mir das Wasser aus dem Gesicht, schaute nach vorn und war recht zufrieden, denn es sah ganz gut aus. Den größten Teil der Strecke hatten wir bereits geschafft. Es war nicht nur das Ufer zu erkennen, ich sah auch Einzelheiten des kleinen Hafens und schon die Häuser des Dorfes. Sogar die am Hang waren deutlich zu sehen.
    Die Hoffnung, dass wir es schafften, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Wir wussten jetzt auch, wie wir die Gestalten vernichten konnten, und waren auf weitere Angriffe vorbereitet.
    »Siehst du noch welche?«, rief Suko.
    »Moment.« Ich beugte mich über Bord. Leider waren sie noch da, aber es kam mir vor, als wären sie weiter in die Tiefe gesunken. Sie mussten mitbekommen haben, dass sie nicht unbesiegbar waren.
    Leider hatte ich meine Augen nicht überall. Ich drehte Lucy McMillan meinen Rücken zu und wurde erst auf sie aufmerksam, als ich ihren gellenden Schrei hörte. Sofort fuhr ich herum.
    Es war ein Bild, das ich mir nicht gewünscht hatte. Noch hatte sie Kontakt mit dem Boot, aber sie war bereits von vier kräftigen Händen mit dem größten Teil ihres Körpers über den Wulst gezogen worden. Sie lag dabei auf dem Rücken, und nur ihre Beine hatten noch Kontakt mit dem Boot.
    Ich schrie ihren Namen und hechtete auf sie zu. Auch Suko brüllte etwas, doch was wir auch taten, es war zu spät. Die Hände meiner ausgestreckten Arme griffen ins Leere. Sie klatschten auf den feuchten Wulst, rutschten ab und ich stemmte mich dann hoch, um auf das Wasser schauen zu können. Zwei Gestalten hatten sich Lucy geholt. Das Feuer umgab die Zombies, die ihre Beute an den Schultern und an den Beinen festhielten und sie in die Tiefe zerrten. In dachte in diesen Augenblicken nichts. Mein Kopf war irgendwie leer. Ich verließ mich einzig und allein auf meine Reflexe und stemmte mich ab, bevor ich mir Schwung gab und über den Wulst hinweg in das kalte Wasser hechtete…
    ***
    Das Boot war in der Zwischenzeit einige Meter weitergefahren, aber es hatte sich nicht so weit entfernt, als dass ich die beiden Gestalten nicht gesehen hätte, die sich Lucy geholt hatten.
    Das Wasser war über meinem Körper zusammengeschlagen wie eine Kältebrücke. Es war zu dieser Jahreszeit noch sehr kalt. So schnell es ging, ließ ich mich in die Tiefe gleiten, um die beiden Gestalten einzuholen.
    Es war nicht mehr möglich. Sie hatten einen zu großen Vorsprung. Sie sah ich, weil sie leuchteten, aber Lucy McMillan war aus meinem Sichtfeld verschwunden. Zudem wurde ich von zwei Seiten angegriffen. Die Feuerwesen huschten auf mich zu, als gäbe es keinen Widerstand für sie, aber sie hatten die Rechnung ohne mein Kreuz gemacht.
    Das Wasser störte nicht. Mein Talisman spürte den Angriff des Bösen, und bevor mich die beiden Gestalten packen konnten, zuckten sie zurück und gerieten in taumelnde Bewegungen, die sie von mir weg und in die Tiefe drückten. Ich hatte wieder freie Hand, suchte nach Lucy McMillan und sah sie nicht. Sie und ihre Entführer waren in der Tiefe des Meeres verschwunden.
    Erst jetzt merkte ich, wie knapp mir die Luft geworden war. Ich musste auftauchen, um nicht zu ertrinken. Nur mit größter Anstrengung hielt ich meinen Mund geschlossen und war heilfroh, als mein Kopf die Wasserfläche durchbrach. Weit riss ich den Mund auf und saugte die Luft in meine Lungen. Suko hatte sich toll verhalten. Das Boot befand sich nicht weit von mir entfernt. Er hockte in der Mitte und
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