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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars
Autoren: Unbekannt
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Doch sie schweigt beharrlich. Welch ein Glück! Ahmt es ihr nach, sie beweist wahren Charakter."
    „Einverstanden. Und jetzt schieß los. Was gibt es Neues über die Expeditionen an der Großen Leere?"
    Der Ennox griff in seine wamsähnliche Bekleidung und zog ein Bündel Disks hervor. Er streckte sie Adams entgegen, und der nahm die federleichten Dinger in die Hand. „Exabyte für Exabyte wertvolle Erkenntnisse von der BASIS mit den besten Grüßen von Hamiller. Bitte um gefällige Einspeisung in NATHAN. Und jetzt leih mir dein Ohr, Krämerseele!"
    Von den fünf Expeditionen zu Sampler-Planeten an der Großen Leere waren bisher zwei zurückgekehrt. Die Expedition mit der FORNAX nach Shaft hatte die BASIS Ende April erreicht, allerdings ohne die drei jungen Wissenschaftler, die auf Shaft durch eine Eigenmächtigkeit in dem gefundenen Schacht verlorengegangen waren. Die Expedition nach Tornister mit Reginald Bull und Michael Rhodan hatte sich am 6. Juli bei der BASIS zurückgemeldet, kurz vor Philips jetzigem Besuch auf Terra. Die Expedition nach Sloughar mit Gucky wurde erst im August zurückerwartet.
    Trantar und Canaxu standen ebenfalls noch aus. Von der Canaxu-Expedition hatte Philip bei seinem letzten Besuch im Solsystem berichtet, allerdings nur so weit, wie er selbst bis zu seiner Flucht von dort erlebt hatte. Über das weitere Schicksal von Atlan und Rhodan mit seiner Trantar-Expedition wußte er nichts. „Beeindruckend, was da so läuft", schloß der Ennox seinen recht nüchtern gehaltenen Bericht. „Jede dieser Welten besitzt eine solche auffällige Abnormität, die sie zu >unglaublichen< Planeten macht. Natürlich ahnten wir bei unseren zufälligen Aufenthalten auf diesen Samplern, daß es dort auch andere Gemeinsamkeiten geben mußte als die, die sofort ins Auge stachen. He, was ist, Homer? Warum schaust du mich so komisch an?"
    „Wegen Mystery. Was ist mit diesen drei Wissenschaftlern? Sie müßten auf eurer Stützpunktwelt umherirren."
    „Du bist verrückt", stieß Philip hervor. „Absolut verrückt. Wie kommst du auf so 'nen Unsinn? Das mit den Ertrusern war ein Zufall. Keine Ahnung, wie das zustande kam.
    Glaubt ihr denn, Mystery sei der Nabel des Universums?"
    „An euren Mühen gemessen, die ihr euch mit dem Modell des Standarduniversums macht, muß ich davon ausgehen."
    „Kein Palaver bitte. Meine Zeit ist begrenzt. Du hast die Infospeicher und ich deine Zusage, ja?"
    „Ja."
    Philip riß an seinem Hochsitz und verschwand so, wie die Ennox es immer taten: Mann und Gefährt lösten sich in nichts auf.
     
    7.
     
    „Du störst, Elvira. Ich relaxe. Mein Dienst beginnt erst in drei Stunden. Wende dich an Jeremy Harper oder einen der anderen Ärzte."
    „Es tut mir leid, Ilmas. Es ist dringend. Es geht um Lyndara."
    „Sie ist deine Patientin."
    Elvira Donja spürte, wie Zorn in ihr aufstieg. Mit allem hatte sie gerechnet, nur nicht damit, daß Ilmas Poll sie auf diese kaltschnäuzige Art abfertigte. „Gut, wenn du meinst, es sei nicht von Bedeutung, dann vergiß meinen Anruf am besten. Außerdem ist sie nach wie vor unsere Patientin."
    „Sie ist eine Gefangene, eine von zwölf."
    „Darüber werde ich mich nicht mit dir streiten. Es hat keinen Sinn. Alles ist so sinnlos: Wir haben uns privat nichts zu sagen und beruflich wohl auch nicht mehr. Und so was schimpft sich Hanse-Spezialist. Deine psychologische Ausbildung ist etwas zu kurz gekommen, oder?"
    Poll zog die Augenbrauen ein wenig hoch und sah sich endlich bemüßigt, ihr das Gesicht zuzuwenden. „Was ist los?" -fragte er. „Verstärken sich Lyndaras Probleme?"
    „Sie ist übergeschnappt. Völlig verrückt geworden."
    Mit einem Satz kam Ilmas Poll auf die Beine. Elvira hörte, wie er dem Syntron seines Appartements einen kurzen Befehl gab. Aufmerksam starrte er auf jenen Teil der Wand, den die Ärztin nicht einsehen konnte. „Ich komme", verstand sie ihn. „Wir treffen uns am Eingang."
    Elvira Donja verließ ihren Platz im Überwachungsraum und eilte hinaus zum Antigrav.
    Sie schwebte in die F-Ebene hinab zu Lyndaras Appartement. An dem mehrfach gesicherten Eingang blieb sie stehen und wartete auf das Eintreffen des Hanse-Spezialisten.
    Sie verlangte ein Holo des Wohnbereichs, und erneut sah sie die Ertruserin vor sich. Lyndara stand mitten im Raum und stieß ein Geheul aus, daß es der Ärztin kalt über den Rücken lief.
    Endstadium, dachte sie. Wir können nichts dagegen tun. Wenn wir wenigstens einen Ansatzpunkt hätten, einen
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