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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer
Autoren: Jason Dark
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Santos zu tun. Ob er ein brauchbarer Verbündeter war, wagte ich zu bezweifeln. Ich hätte mir lieber die Cavallo an meiner Seite gewünscht.
    Warum war es gerade an diesem Abend passiert?
    Genau darüber machte ich mir Gedanken, und ich kam zu dem Ergebnis, dass es sich nicht um einen Zufall handelte. Höchstens um einen gelenkten. Da kam wieder die Cavallo ins Spiel - und ich selbst. Ich dachte noch mal darüber nach, wie es passiert war. Der Angriff war erfolgt. Durch mein Kreuz war ich gewarnt worden. Dabei waren zwei Kräfte aufeinander getroffen, und das hatte dazu geführt, dass ein Loch entstanden war und wir in die Vergangenheit gezerrt worden waren. Ich erlebte das Phänomen nicht zum ersten Mal, dafür war meine Profession einfach zu vielschichtig. Und auf all diesen Reisen hatte ich erlebt, dass es niemals grundlos geschehen war. Und auch das konnte jetzt der Fall sein.
    Auch Santos hatte nachgedacht und sprach mich an. »Sie haben es verbockt, Sinclair.«
    »So kann man das nicht sagen.«
    »Doch! Sonst ist ja nichts passiert, wenn diese Geister erschienen. Aber jetzt ging es rund. Dieses Phänomen ist doch…«, er winkte ab, »… Scheiße, ich weiß es nicht.« Dann reckte er mir sein Kinn entgegen. »Sagen Sie mir, was wir tun sollen und wie es weitergeht.«
    »Tut mir leid, Mister Santos, aber…«
    »He, Sie wissen nichts?« Er fing an zu kichern. »Haben Sie uns den Mist hier nicht eingebrockt? Okay, wir sind in der Vergangenheit gelandet und jetzt ist es Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit dafür zu sorgen, dass wir wieder zurück in unsere Zeit kommen. Oder ist das zu viel verlangt?«
    Ich verzog meinen Mund. »Im Moment schon, da bin ich ehrlich. Wir müssen einen Weg finden.«
    »Und wie?«
    »Mal schauen.«
    Santos fing wieder an zu lachen. »Das ist doch Unsinn. Das ist Gerede. Sagen Sie einfach, dass Sie auch nicht wissen, wie es weitergeht.«
    »Hilft es Ihnen denn?«
    »Keine Ahnung. Aber ich kann mich darauf einstellen. Es hat ja keinen Sinn, wenn ich durchdrehe und Ihnen nur Vorwürfe mache. Aber ich will hier wieder weg. Und ich glaube nicht, dass es was bringt, wenn wir hier herumstehen und auf den guten Geist warten.«
    »Sehr richtig.«
    »Schön. Haben Sie einen Vorschlag?«
    »Ja«, sagte ich. »Wir werden uns hier in der Umgebung umsehen. Möglicherweise finden wir eine Möglichkeit. Es ist auch damit zu rechnen, dass wir auf jemanden treffen, denn ich glaube nicht, dass zu dieser Zeit hier keine Menschen gelebt haben.«
    »Da können Sie recht haben.« Er musste lachen. »Straßen gibt es hier ja nicht. Ich bin gespannt, ob mein Wagen das schafft.«
    »Es ist einen Versuch wert.«
    Santos schaute mich schief an und sagte: »Wenn Sie schon so reden, können Sie auch das Steuer übernehmen.«
    »Ja. Dagegen habe ich nichts.«
    Wir stiegen ein. Dan Santos war nass geschwitzt. Er wischte mit einem Tuch über sein Gesicht. Dabei flüsterte er: »Wenn ich hier jemals rauskomme, ändere ich mein Leben.«
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung.«
    Es gab zu dieser Zeit noch keine Straßen. Wir mussten froh sein, wenn wir Wege fanden und sich der Erdboden nicht in einen Sumpf verwandelte. Meine Gedanken kehrten wieder zu dem zurück, was ich von Justine Cavallo erfahren hatte. Sie hatte von Chaos-Kämpfern gesprochen. Einen hatte ich dicht bei mir erlebt und vernichten können. Jetzt war ich gespannt, wer uns da alles noch entgegentrat. Ich war fest davon überzeugt, dass unsere Ankunft bemerkt worden war. Ein Ziel hatte ich nicht. Ich konnte mir eines aussuchen. Irgendwo musste ich an den Uferbereich der Themse gelangen. Wenn ich diese Umgebung mit der verglich, die ich kannte, da lag der Fluss nicht unbedingt weit entfernt. Er würde sich finden lassen. Zuvor allerdings musste die Sicht besser werden.
    Da tat uns die Dunkelheit keinen Gefallen. Aber das Licht der Scheinwerfer funktionierte, und seine hellen Lichtfinger zerrissen die Dunkelheit. In ihrem Schein sahen wir die schwachen Dunstwolken über den Böden wallen und wir hatten tatsächlich das Glück, über einen Weg fahren zu können. Der Erdboden zeigte einige Einkerbungen. Wahrscheinlich stammten sie von den Rädern irgendwelcher Wagen, die hier den Boden aufgewühlt hatten und auch für uns so etwas wie eine Spur waren. Von einer Ansiedlung war zunächst nichts zu sehen. Es gab auch keine Lichter, kein Feuer, es blieb dunkel und still. Ich konzentrierte mich auf die Fahrerei, während Santos immer wieder den Kopf drehte, um durch
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