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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer
Autoren: Jason Dark
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annehme.«
    »Was nehmen Sie denn an?«
    »Dass wir…«, er zögerte noch, »…in der Vergangenheit sind?«
    »Sind wir«, erwiderte ich lakonisch.
    Er schloss die Augen, flüsterte einige Worte und kam erst wieder zu sich, als ich neben ihm auf dem Beifahrersitz hockte.
    »Da sind wir wohl nicht schnell genug gewesen - oder?«
    »Ja, so ist es.«
    »Und jetzt?«
    »Werden wir uns darauf einstellen müssen, in der Vergangenheit zu sein. Sie hat uns geholt.«
    Er fing an zu lachen. Es war kein echtes Gelächter, sondern mehr ein Schreien. Er schlug dabei mit seinen Händen auf die Oberschenkel, bis er plötzlich stoppte.
    »Was haben Sie da gesagt? Sie hat uns geholt?«
    »Ja.«
    »Und gibt sie uns auch wieder-her?«
    »Das wird sich noch herausstellen. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht leicht sein wird.«
    Santos schwieg. Aber er drehte sich auf seinem Sitz, um nach draußen zu schauen. Dann fragte er: »Sagen Sie, ist das der gleiche Ort, an dem wir uns eigentlich verabschiedet hatten?«
    »So sehe ich das. Nur hat er vor einigen Hundert Jahren anders ausgesehen. Davon können wir uns jetzt überzeugen.«
    Santos sackte auf seinem Sitz zusammen. Er fasste es nicht. Es war einfach zu viel für ihn. Er sprach davon, dass alles verrückt wäre, und schaute sich nach einen Fluchtweg um.
    »Das ist im Moment nicht möglich.«
    »Ach. Und warum nicht?«
    »Weil sich die Zeiten nicht mehr kreuzen. Sie haben es getan, da wurden wir geholt. Jetzt aber sieht es nicht so gut für uns aus. Tut mir leid, aber damit müssen wir uns abfinden.«
    Santos wischte Schweiß von seiner Stirn. »Also gibt es keine Chance für eine Rückkehr?«
    »Im Moment nicht.«
    Dan Santos konnte nicht mehr sprechen. Er brauchte eine Pause und ließ sich in seinem Sitz zurücksinken. Dann schlug er beide Hände mehrmals zusammen und fing an zu fluchen. Das brachte ihn auch nicht weiter. Er stieg aus, schaute sich wild um, hob die Arme und ließ sie wieder fallen.
    Seine Reaktion war verständlich. Auch für mich war es kaum zu fassen, was hier passiert war. Da hatten sich tatsächlich die Zeitströme überschnitten. Und die Vergangenheit war stärker gewesen. In ihr steckten wir jetzt fest. Santos beruhigte sich wieder, nachdem er einmal auf das Wagendach geschlagen hatte. Dann schaute er mich wild an und fragte: »Warum hat es ausgerechnet uns erwischt? Können Sie mir das sagen?«
    »Wir waren zürn falschen Zeitpunkt am richtigen Ort. Wenn man es genau nimmt, hätten Sie einige Warnhinweise erkennen müssen.«
    »Wieso denn?«
    »Denken Sie an die Gestalten, die bei Ihnen im Restaurant erschienen sind. Diese Gespenster oder Geister, wie immer man sie auch nennen kann. Die haben Sie gesehen und auch akzeptiert. Oder habe ich mich da geirrt?«
    »Nein, das haben Sie nicht«, gab er zu. »Ich habe mir nur keine Gedanken darüber gemacht, woher die Erscheinungen kamen. Ich - ich - nahm das hin. Es war auch okay. Ich habe mehr Gäste bekommen. Das Phänomen hat sich herumgesprochen und niemand ist auf den Gedanken gekommen, dass so etwas echt sein könnte.«
    »Das ist leider so.«
    Er nickte, dann drehte er sich auf der Stelle. »Das darf alles nicht wahr sein. Ich kann es noch immer nicht glauben. Das ist, als hätte man mir ins Gesicht geschlagen.« Er deutete mit der rechten Hand einen Kreis an. »Glauben Sie denn wirklich, dass wir an der Stelle stehen, an der sich das Restaurant befindet?«
    »Ja, das glaube ich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Sieht aber nicht so aus.«
    »Denken Sie daran, dass sich gewisse Dinge verändern können oder verändert haben. Ich weiß nicht, in welchem Jahrhundert wir uns befinden, aber London war nicht immer so groß wie zu unserer Zeit. Die Stadt ist gewachsen.«
    »Ja, das sehe ich ein.« Dan Santos stemmte die Hände in die Hüften. Wir wirkten hier in unserer Kleidung ziemlich deplatziert. Wir hatten bisher noch keinen Hinweis, in welchem Jahrhundert wir steckten. Für mich war das nicht besonders wichtig. Ich dachte darüber nach, warum es uns gerade an diesem Abend getroffen hatte. Diese Geister oder Gespenster waren ja fast täglich erschienen. Sie kamen, zeigten sich und verschwanden wieder. Quasi so etwas wie ein Running Gag, der sich nun verändert hatte und zu einem völlig anderen Ergebnis gelangt war. Hier hatte etwas zugeschlagen, eine alte Kraft, eine Magie, von der möglicherweise Justine Cavallo etwas gewusst hatte. Aber sie war nicht mehr an meiner Seite. Stattdessen hatte ich es mit Dan
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