Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
triumphierend die Zähne und schrie mich an.
    „Jetzt ist es genug, Dämonenkiller! Der Schlüssel Salomonis nutzt dir auch nichts mehr. Ich will deinen Kommandostab, ich kann ihn gebrauchen!"
    Er kam auf mich zu. Es war Elia Gereon, der Eremit vom Toten Meer, den Olivaro vor zweihundert Jahren besiegt und dorthin verbannt hatte.
    Ich war Gereon in Südamerika schon ein paar Mal begegnet, und er war mir als ein geschworener Feind Olivaros entgegengetreten, auch als mein Feind, als ich Olivaro nicht an ihn verraten mochte. Vorher hatte ich ihn an Bord nicht bemerkt, ich hatte überhaupt keine dämonische Ausstrahlung gespürt, als wir losgeflogen waren.
    Doch jetzt war er jedenfalls da. Ob von Anfang des Fluges an oder erst an Bord gehext, war zweitrangig. Gereons blonde Haare und sein von großen Pigmenten gezeichnetes, schmales Gesicht verwandelten sich zu einer dämonischen Fratze. Rauch quoll aus seinem Mund. Reißzähne bleckten.
    Er wuchs. Klauenhände bedrohten mich.
    „Da hast du meinen Kommandostab, Eremit!" schrie ich, sprang vor und stieß ihm den Stab bis zum Heft in die Brust. „Willst du noch mehr davon? Da nimm - und da."
    Ich stieß abermals zu. Gereon heulte auf. Alles geschah rasend schnell. Schon kratzten die Krallen des Kondors über die Flugzeughülle und gellte das Geheul der Dämonen schrecklich in unseren Ohren. Aber auch wenn ich mir gleich den Hals brach oder noch ein schlimmeres Schicksal erlitt, den Dämon Gereon wollte ich vorher noch töten.
    Doch leider gelang es mir nicht. Er wurde zu Rauch. Ein Stück von mir entfernt verfestigte er sich wieder.
    „Das war unentschieden, Hunter", zischte er.
    Im nächsten Moment gab es einen Donnerschlag. Gereon war wie weggefegt. Das Brüllen Luguris und seiner Gesellen verstummte. Der Motorenklang hörte sich anders an, und die Havilland flog ruhig durch einen wolkenlosen Himmel dahin. Ich wollte es nicht glauben. Der riesige Kondor, alles war verschwunden, wie ein Spuk, als ob es den dämonischen Angriff niemals gegeben hätte.
    Ich schüttelte den Kopf. Coco saß immer noch reglos und in Trance auf ihrem Platz. War das nur ein teuflischer Trick Luguris und würde er uns im nächsten Moment um so sicherer und bösartiger vernichten?
    War diese Pause nur eine Gemeinheit, um zusätzliche Qual auszulösen, und um so sicherer und vernichtender zuzuschlagen, sowie ich Hoffnung schöpfte?
    Die Passagiere gebärdeten sich, als ob nichts geschehen sei. Die kaffeebraune Stewardeß in der kleidsamen Uniform trat auf mich zu.
    „Sie sehen so verstört aus, Senor. Ist irgend etwas nicht in Ordnung?"
    „Das frage ich Sie", sagte ich. „Was ist gerade geschehen?"
    „Bitte? Wir sind vor einer Dreiviertelstunde von Port au Prince gestartet und fliegen in achttausend Meter Höhe in Richtung Kuba. Wir haben eine Reisegeschwindigkeit von 450 Stundenkilometer, was ein guter Wert ist, und werden Havanna plangemäß erreichen. Fühlen Sie sich nicht wohl, Senor…?"
    „Dorian Hunter. Kann ich einen Blick ins Cockpit werfen?"
    Die Stewardeß betrachtete mich und dann den Kommandostab. Ich schob ihn zusammen und lächelte gewinnend. Die Stewardeß entschied, daß es am besten sei, mir meinen Wunsch zu erfüllen. „Warum nicht. Ich werde fragen. Der Kapitän hat sicher nichts dagegen. Einen Moment, bitte."
    Sie betrat das Cockpit. Ich schaute mir die Passagiere an, die je nach Temperament entspannt oder gelangweilt dasaßen, lasen oder sich unterhielten. Auf dem Platz, von dem sich zuvor der Dämon Gereon erhoben hatte, saß ein dicker Mann, dem nicht die geringste dämonische Ausstrahlung anhaftete. Er sah so normal und so bieder aus wie ein Stück Brot.
    Die Stewardeß kam wieder und deutete auf den Durchgang zum Cockpit. Sie blieb hinter mir. Pilot, Kopilot und Funker benahmen sich ganz routiniert. Warum auch nicht? Sie waren schon x-mal nach Kuba und wieder zurück geflogen. Die Erinnerung an den dämonischen Angriff war aus den Gehirnen der Menschen an Bord gelöscht, bis auf Coco und mich.
    Ich schluckte. Das verstand ich nicht. Gerade noch hatten wir in der schlimmsten Gefahr geschwebt, und jetzt schien alles in bester Ordnung zu sein. Der Pilot und der Kopilot hatten noch die Gnostischen Gemmen umhängen, die ich ihnen gegeben hatte. Ich deutete darauf.
    „Was haben Sie denn da?"
    Sie bemerkten die Gemmen erst jetzt.
    „Was ist das denn, Emilio?" fragte der Pilot seinen Kollegen. „Hast du mir dieses Ding gegeben? Wozu soll das überhaupt gut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher