Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sein?"
    „Keine Ahnung. Ich sehe das auch zum ersten Mal."
    „Dann geben Sie mir doch diese Amulette", sprach ich. „Ich sammle solche Stücke."
    Der Pilot sagte sofort: „Zehn Americano-Dollars", und der Kopilot wollte das gleiche. Ich seufzte. Die Routine war wirklich wieder eingekehrt, und für Pilot und Kopilot war alles in bester Ordnung. Daß jeder von mir zehn Dollar verlangte, bewies es. Ich hatte von der US-Währung, die man ziemlich überall auf der Welt loswerden kann, in der Tasche, zahlte und nahm die Gemmen wieder an mich.
    Dann ging ich zu Coco zurück.

    Coco erwachte erst, als wir schon den Aeropuerto von Havanna anflogen. Ich hatte mir schon um sie Sorgen gemacht. Coco war erschöpft. Ihre Augen lagen in tiefen Höhlen und waren verschattet. Die Auseinandersetzung mit dem Erzdämon und seiner Gesellschaft hatte an Cocos Kräften gezehrt. „Ich bin so erschöpft, daß ich drei Tage durchschlafen könnte", gestand sie. „Das war mörderisch." Ich hielt Cocos Hand und küßte sacht ihren Mund.
    „Aber erfolgreich. Du hast Luguri vertrieben und uns alle gerettet."
    Rasch erklärte ich ihr, was zuletzt vorgefallen war, denn das wußte sie nicht. Wir unterhielten uns auf Deutsch. Das würde keiner der Fluggäste verstehen, die an nichts anderes dachten als an ihre Geschäfte und Obliegenheiten in Kuba. Coco war erstaunt, als sie von Luguris Vertreibung hörte. „So?" sagte sie. „Das ist mir überhaupt nicht bewußt geworden. Ich bot alle Kräfte auf, um das Flugzeug magisch aufzuladen, damit es den Kondor und alle, die auf ihm saßen, zurückschleuderte. Aber ich hatte eher den Eindruck, es würde mir nicht gelingen, weil die Schwarze Magie der Dämonen viel zu stark war."
    „Aber du hast es geschafft", sagte ich. „Dein Abwehrzauber ist wirksam gewesen. Wie sonst sollten Luguri und seine Kreaturen zurückgeschlagen worden sein?"
    „Der Besatzung und den Passagieren habe ich die Erinnerung aber jedenfalls nicht ausgelöscht", bemerkte Coco. „Das kann ich überhaupt nicht getan haben."
    „Das hat Luguri vermutlich selber bewirkt", antwortete ich. „Die Dämonen wollen kein unnötiges Aufsehen erregen. Vielleicht will Luguri auch nicht, daß seine Schlappe bekannt wird. Schließlich ist es ihm nicht gelungen, das Flugzeug zu zerstören. Du bist stärker als du denkst, Coco. Wir haben einen Sieg errungen."
    „Allenfalls konnten wir ein kleines Scharmützel gewinnen", dämpfte Coco meine Begeisterung.
    „Ich fühle mich eher als Verlierer denn als Sieger."
    „Das darfst du nicht sagen, Liebling. Schließlich haben wir den Anschlag auf unser Leben abgewehrt und über fünfzig Menschen das Leben gerettet. Ist das vielleicht nichts?"
    „Doch, Rian, natürlich. Entschuldige, aber ich bin einfach derart fertig, daß ich kaum noch klar denken kann."
    Die Maschine zog eine Schleife über der Zwei-Millionen-Stadt an der Nordküste Kubas, nur wenige hundert Kilometer von Key West und Florida entfernt, dem großen Nachbarn USA, mit dem Kuba in Feindschaft lebte.
    Havanna war 1519 gegründet worden, weil die Lage dort sich als wesentlich verkehrsgünstiger erwiesen hatte als im zuerst besiedelten Süden der Insel. Bereits im frühen 16. Jahrhundert hatte man die Ureinwohner Kubas vollständig ausgerottet. Derzeit hatte Kuba mit sämtlichen kleinen Nebeninseln neuneinhalb Millionen Einwohner. Siebzig Prozent der Bevölkerung waren Weiße spanischer Abstammung, doch der Bevölkerungsanteil der Neger und Mulatten nahm immer mehr zu.
    Die Währung war der kubanische Peso, der zur Zeit etwa einem US-Dollar entsprach. Die Landessprache war Spanisch und der wichtigste Wirtschaftsfaktor noch immer mit großem Abstand der Zucker. Ihm folgten Tabak und Bergbauprodukte. Der größere Teil der Bevölkerung lebte auf dem Land und betrieb Ackerbau.
    Seit in Havanna eine kommunistische Regierung am Ruder war, gab es keine Latifundien im Privatbesitz mehr. Boden und Produktionsmittel gehörten dem Kollektiv, der Allgemeinheit. Es gab zwar auch noch Privatbauern, doch ihr Besitz war auf maximal 67 Hektar beschränkt. Die politische Lage in Kuba interessierte mich nur soweit, als ich persönlich bei einem Aufenthalt auf der Insel davon betroffen war.
    Ich mochte darüber auch kein Urteil abgeben. Mein Lebensinhalt war der Kampf gegen die Schwarze Familie. Außerdem hatte ich in zahlreichen Leben, bevor Asmodi mir vor noch nicht allzu langer Zeit die Möglichkeit nahm, wiedergeboren zu werden, zu viele Systeme, Reiche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher