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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont
Autoren: Unbekannt
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denn jetzt sah sie, daß sich die Sonde tatsächlich vom Rand weg bewegt hatte, allerdings um nicht einmal zehn Zentimeter. „Die Instrumente irren sich nicht", sagte Rhodan. „Irren ist etwas, das dem Gehirn organischer Lebewesen vorbehalten ist."
    „Beobachten wir weiter", schlug Icho Tolot vor.
    Und die Sonde gab sich weiterhin alle Mühe, schnell zum Zentrum der Scheibe voranzukommen. Sie stampfte aber, wie es schien, auf der Stelle. Als die Meßgeräte die Fünfzig-Meter-Marke registrierten, wurde für die Galaktiker allmählich zur Gewißheit, was sie bisher nur für eine geringfügige optische Täuschung gehalten hatten, soweit es ihnen überhaupt aufgefallen war.
    Die Sonde hatte für ihre Augen ganze 25 Zentimeter zurückgelegt. Das war das eine.
    Das andere war, daß sie zu schrumpfen begann. Sie wurde jedoch nicht wirklich kleiner, sondern es erschien nur den Beobachtern so.
    Niemand sagte etwas, selbst die Haluter nicht. Die Sonde wurde nicht zurückgerufen.
    Sie arbeitete sich auf ihren dünnen, langen Beinen weiter vor, und als sie die Hundert-Meter-Marke erreicht hatte, wurde der anfangs noch angezweifelte Eindruck zur Gewißheit. „Die Sonde schrumpft", sprach Henna Zarphis endlich aus, was alle dachten. „Wir sehen sie wirklich, als wäre sie hundert Meter von uns entfernt."
    Dabei waren es, sah man den metallenen Ovalkörper auf der Scheibe an, allenfalls fünfzig Zentimeter. „Was ist das?" fragte Henna. „Was haben wir hier wieder vor uns?"
    Die Funksignale von der Sonde kamen weiterhin klar und deutlich. Sie bestätigten die Messungen, indem sie genau mitteilten, welche Entfernung die Sonde inzwischen zurückgelegt hatte. Beide unabhängig voneinander ermittelten Werte stimmten überein.
    Nach weiteren hundert Metern realer Messung war die Sonde für die Beobachter einen Meter vom Rand der Scheibe entfernt. Sie wurde optisch immer kleiner. Nach 500 Metern, als die Sonde mit bloßem Auge kaum noch zu erkennen, aber scheinbar nur zweieinhalb Meter vom Scheibenrand entfernt war, gab Perry Rhodan schweren Herzens, aber der Vernunft gehorchend den Technikern das Signal, diesen ersten Versuch abzubrechen.
     
    *
     
    Die Ergebnisse der nächsten Versuche waren ähnlich. Egal, ob Sonden oder Roboter auf die Scheibe geschickt wurden, und unabhängig davon, aus welcher Richtung sie sich dem Zentrum zu nähern versuchten.
    Die Sonden und Roboter kamen ebenfalls scheinbar nicht vom Fleck, obwohl die Meßdaten auswiesen, daß sie in Wirklichkeit größere Entfernungen überwanden. Für die Augen der Betrachter bewegten sie sich nur zentimeterweise vorwärts, wurden dabei aber rasch kleiner, genau der scheinbaren Schrumpfung entsprechend, die ein Objekt zeigte, das sich den gemessenen Werten gemäß entfernte.
    Bei jedem Versuch ließ Rhodan die Roboter ein Stück weitergehen. Schritt für Schritt fanden die Galaktiker so heraus, daß die Grenze, an der die Robots zu solch winzigen Punkten zusammengeschrumpft waren, daß sie aus dem Sichtbereich verschwanden wie hinter einer Raumkrümmung, bei knapp zehn Metern erreicht war. Und damit waren zehn Meter aus ihrer Sicht gemeint. Für die Roboter waren es Kilometer.
    Rhodan zögerte lange, bis er sich entschloß, den ersten Roboter hinter diese Grenze zu schicken. Vor allem die Haluter drängten darauf, mehr zu wagen. Inzwischen war auch Tarc Bottam erschienen, fast gleichzeitig mit der Besatzung eines Shifts, der von der ODIN auf Anforderung weitere Roboter, darunter auch Medo-Robots, gebracht hatte.
    Icho Tolot wiederholte sein Angebot, selbst auf die Scheibe zu gehen. Perry Rhodan lehnte das weiterhin kategorisch ab - und zwar mit einem Argument, dem sich Tolot beugen mußte.
    Die Roboter und Sonden hatten allesamt zurückgeholt werden können, solange sie sich noch in Sichtweite befanden. Das galt selbst für jene letzte Maschine, die den Rückkehrbefehl in genau dem Augenblick erhalten hatte, als sie aus dem Sichtbereich verschwand. Sie war wiederaufgetaucht und schnell größer geworden.
    Die syntronischen Gehirne der Roboter hatten allerdings bereits irreparable Schäden erlitten. Inzwischen stand fest, daß der Grad der Zerstörung mit der zurückgelegten Entfernung wuchs. Icho Tolot konnte Rhodans Befürchtung nicht ausräumen, daß es Lebewesen auf der Scheibe ähnlich ergehen würde. Was einen Syntron derart außer Funktion setzte, konnte ebenso ein organisches Gehirn unwiderruflich schädigen. Das Risiko war Perry Rhodan viel zu groß. „Wir
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