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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont
Autoren: Unbekannt
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sie scheinbar oder tatsächlich verankert war, wäre das nicht einmal verwunderlich gewesen. Aber nichts rührte sich. Die Scheibe blieb starr in ihrer Position. Es gab auch weiterhin keine Reaktionen der uralten Station auf das Eindringen Fremder, außer vielleicht, daß die Nebelschwaden sich gänzlich verzogen hatten.
    Perry Rhodan glaubte nicht an einen solchen Zusammenhang. „Ihr seid gerade richtig gekommen", begrüßte er Icho Tolot und Koul Laffal und entschuldigte sich gleichzeitig für die Vernachlässigung, die die Haluter bisher erfahren hatten. Sie waren dann von der ODIN aus über die Entdeckung informiert worden und sofort gekommen. Ihre beiden Artgenossen waren noch unterwegs zum Tafelberg. „Wir haben bis jetzt gezögert, uns auf die Oberfläche der Scheibe zu begeben. Der erste Versuch mit einer Sonde startet in wenigen Minuten."
    Rhodan berichtete ausführlich von dem, was er mit seinem und Hennas Team erlebt hatte, während die Techniker neue Sonden für den ersten Versuch auf der Scheibe vorbereiteten. Auch Roboter waren von den Shifts angefordert worden und erhielten ihre Programmierung.
    Perry ahnte, daß das Geheimnis der Sampler-Welt Trantar auf dieser massiven Scheibe aus einem Material verborgen lag, das bisher ebenfalls noch nicht bestimmt werden konnte. Es sah aus wie polierter Stein, aber alle Versuche, seine Struktur zu ermitteln, ohne Proben zu nehmen, hatten sich als sinnlos erwiesen.
    Er war sich darüber im klaren, daß ihm einige Mitglieder der Gruppe insgeheim zu langes Zögern vorwarfen. Aber er pirschte sich lieber langsam heran. Ungeduld konnte hier unten alles zerstören.
    Er hatte bereits eine Menge Informationen über die Scheibe und ihre Umgebung. Sie mochten seinen Kritikern als unwichtig erscheinen, aber im Endeffekt konnten vielleicht sie es sein, die ein Bild abrundeten und der Schlüssel zum Verständnis waren. „Warum Sonden?" fragte Icho Tolot. „Warum gehen wir nicht gleich selbst auf die Scheibe? Ich bin gerne der erste."
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Damit dir etwas Ähnliches zustößt wie Lyndara und ihren Ertrusern im Gravowürfel auf Noman?"
    „Ich merke schon, wenn ein fremder Einfluß auf mich übergreifen will", sagte Tolot, aber Rhodan blieb hart.
    Dann war es soweit. Die erste Sonde wurde auf die Oberfläche der Scheibe geschickt.
    Sie landete auf ihrem Rand, und zwar auf dünnen, spinnenartigen Kunstgliedmaßen, die den eigentlichen ovalen, dreißig mal zwanzig mal zwanzig Zentimeter großen „Körper" der Sonde kranzförmig umgaben. Perry Rhodan hatte Wert darauf gelegt, daß die Sonden sich so auf der Scheibe bewegten, wie es ein jedes Lebewesen auch getan hätte - also mit ständigem „Bodenkontakt".
    Die Sonde hatte ein umfangreiches Programm an Untersuchungen verpaßt bekommen.
    Doch alles, was von ihr gefunkt wurde, war ein „Negativ, negativ, negativ" auf alle Fragestellungen - ob es die Oberflächenstruktur betraf oder energetische Felder, Gravitationsschwankungen, Magnetismus und andere Phänomene, die man vermuten konnte.
    Es war nicht das, was den Beobachtern den Atem raubte. Es war, wie sich die Sonde auf ihren Spinnenfüßen bewegte - oder vielmehr, wie sie sich nicht bewegte.
     
    *
     
    Sie kam absolut nicht vom Fleck. Das jedenfalls war der optische Eindruck. Die Füße der Sonde rackerten und arbeiteten. So wie sie ausschritten, mußte die Sonde sich schnell auf das Zentrum der Scheibe vorwärts bewegen - und zwar nicht etwa der Spirallinie folgend, sondern auf dem geradesten Weg vom Rand zur Mitte.
    Aber sie kam einfach nicht weiter, sie trat auf der Stelle. Es war kein Feld meßbar, das sie am Weiterkommen hinderte wie die unsichtbare Mauer unter der Scheibe, gegen das die anderen Sonden vergeblich angerannt waren. Sie lief auf die Mitte der Scheibe zu - und kam keinen Schritt voran.
    So sah es für die Beobachter aus, die auf einem zehn Meter hohen Gerüst aus Formenergie und mit zusätzlich installierten, starken Scheinwerferbatterien standen.
    Aber die Meßgeräte, die ringsherum aufgebaut waren, sahen es anders.
    Sie konnten aufgrund ihrer Peilungen ganz genau bestimmen, wie weit sich die Sonde vom Rand der Scheibe entfernt hatte. Und sie schickten die Meldung an die Mikroanzeigeschirme der SERUNS, daß die Sonde inzwischen zwanzig Meter zurückgelegt hatte. „Das muß ein Irrtum sein", sagte Henna Zarphis verständnislos. „Eine Fehlfunktion der Instrumente. Wir sehen es doch. Die Sonde ist..."
    Sie verstummte abrupt,
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