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1665 - In der Totenstadt

1665 - In der Totenstadt

Titel: 1665 - In der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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die ich erst jetzt richtig aufmerksam wurde. Eine Tote. Sie lag ebenfalls auf der Straße. Aber etwas außerhalb des Lichts. Sie hatte ein Opfer des Ghouls werden sollen. Dass es nicht so gekommen war, hatte sie Jenny Mason zu verdanken, die diesen scheußlichen Vorgang nicht hatte hinnehmen wollen.
    Auf eine gewisse Weise war ich jetzt aufgeklärt. Mich interessierte noch, wie die drei Frauen überhaupt an diesen schrecklichen Ort gelangt waren. Auf meine Frage gab Eve die Antwort. Und so erfuhren wir, dass sie zufällig in die Falle hineingeraten waren.
    »Wobei er Susan hat töten können«, flüsterte sie noch und schüttelte den Kopf.
    Die Frauen mussten so schnell wie möglich von hier verschwinden. Es gab natürlich noch ein Problem, über das ich mir ebenso Gedanken machte wie Suko und Fuller. Der Agent sprach es aus. Seine Stimme klang dabei belegt und war recht leise. »Einen Ghoul haben Sie vernichtet, Mr Sinclair. Es fragt sich nur, mit wie vielen wir hier noch rechnen müssen.« Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.« Danach schaute er die Frauen an, besonders Shirley und Eve, denn sie kannten sich hier besser aus.
    »Ich weiß nichts«, sagte Jenny mit einer Stimme, die ihr kaum zu gehören schien.
    »Was ist mit Ihnen, Eve?«, fragte Fuller.
    Sie hob die Schultern. »Das weiß ich nicht genau. Ehrlich nicht. Ich war zwar länger hier, aber ich habe - mein Gott - ich stand unter einem schrecklichen Druck. Susan hat es zuerst erwischt. Shirley und ich wussten ja, dass wir danach an der Reihe sein würden und…«
    »War es nur ein Ghoul?«
    Diesmal gab Shirley die Antwort. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das müssen mehr gewesen sein.«
    »Mehr als zwei?«
    »Bestimmt.«
    »Was sagt ihr dazu?«, fragte Fuller.
    Suko hob seinen rechten Daumen und den Zeigefinger an. »Zwei haben wir vernichten können. Einen im Wald und den anderen hier. Jetzt können wir nur raten.«
    Eve wies mit beiden Händen in die Runde. »Es gibt so viele Verstecke in dieser toten Stadt. Ich habe sie nicht alle durchsucht, ich hätte zu viel Angst. Ich habe die Ghouls auch nicht jedes Mal gesehen, aber ich habe sie immer gerochen, der widerwärtige Gestank hat uns permanent begleitet. Er ist ja auch jetzt nicht verschwunden.«
    Da hatte sie leider recht. Der verfluchte Geruch war nach wie vor da. Er wehte nicht vorbei. Er lag um uns herum wie ein unsichtbarer Nebel Und bewegte sich nicht vom Fleck.
    Wenn ich mich umschaute, dann sah ich die Blicke der Frauen auf mich gerichtet. Ich und auch Suko sowie Fuller waren die Hoffnungsträger. Man setzte auf uns, und ich wollte die Frauen auch nicht enttäuschen. Sie mussten hier weg. Das allein zählte. Danach konnten wir uns um die Ghouls kümmern.
    Unser Verschwinden bedeutete auch, dass wir wieder durch den Wald laufen mussten. Mir passte das nicht.
    Es ging nicht darum, dass ich mich davor fürchtete, ich wollte diese Totenstadt nur ungern allein lassen, weil ich damit rechnete, dass sich diese widerlichen Dämonen verkrochen oder völlig zurückzogen, sodass wir das Nachsehen hatten. Für mich war es die Nacht, in der ich sie vernichten wollte. Darüber sprach ich mit Suko und Fuller.
    Sie hatten nichts dagegen einzuwenden, sahen aber auch das Problem, und Fuller fragte: »Was machen wir mit den Frauen?«
    »Es müsste einen Ort geben, an dem sie sicher sind«, meinte Suko!
    Wir hörten Eve lachen. Dann sagte sie: »Nein, den gibt es hier nicht. Diese Stadt steht voll und ganz unter ihrer Kontrolle.«
    Ich fragte: »Sie trauen sich also nicht, die Stadt hier zu verlassen?«
    »Nicht ohne Schutz.«
    Das hatte ich mir schon gedacht. Die Ghouls waren gewarnt. Sie hatten bestimmt mitbekommen, wie ihr Artgenosse vernichtet worden war. Entsprechend vorsichtig würden sie sich verhalten und zunächst mal in ihren Verstecken bleiben und abwarten. Ich ließ meinen Blick über die Straße schweifen. Von einer normalen Stadt konnte natürlich nicht gesprochen werden. Das hier war eine Übungsstätte für soldatische Einsätze. Hier übte man den Häuserkampf, aber man würde nicht einfach am Morgen hierher kommen, den Job machen und am Abend wieder fahren. Diese Einsätze oder Manöver dauerten manchmal mehrere Tage oder eine Woche.
    Harold Fuller war zwar kein Soldat, ich traute ihm nur zu, mehr über den Einsatz zu wissen. Schließlich hatte er sich umsehen sollen, ob dieser Ort auch etwas für seinen Dienst war. Da würden sich die Leute nicht in Rohbauten aufhalten. Fuller hörte
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