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1665 - Boccus Traum

Titel: 1665 - Boccus Traum
Autoren: Unbekannt
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intelligent, trotz primitiver Kultur. Für sie kamen wir aus dem Himmel."
    „Sie werden es uns sagen, Nadja", kam es von Mila.
    Rhodan fiel ein, warum er die Zwillinge mit nach Trantar genommen hatte, verzichtete jedoch auf eine Frage. Vielleicht war es zu früh dafür. Und außerdem schien die musikalische Darbietung der Watschler beendet zu sein, und wie er sich das vorgestellt hatte, wichen die Musikanten zur Seite und machten Platz für einen in grüne Tücher gekleideten, besonders dicken Eingeborenen, der überdies einen geflochtenen Kranz aus Grünzeug auf dem Kopf trug. Hinter ihm plumpsten drei weitere Würdenträger von einem Bein auf das andere und warfen ihn fast um, als er unvermittelt mitten im Torbogen stehenblieb und mit seiner Ansprache an die Galaktiker begann.
    Nur in einem hatte Rhodan sich geirrt. Der Kerl redete nicht, er sang. Und seine drei Artgenossen wiederholten jeden seiner Sätze im Chor.
    Das war jetzt auszuhalten, weil die Watschler auf zusätzliche instrumentale Untermalung verzichteten. Rhodan wagte es wieder, den Helm zu öffnen, und lauschte ergriffen.
    Wie er gehofft hatte, reichte die Begrüßungsrede für die Translatoren, und er ließ sich die Übersetzung ins Ohr spielen, während der Watschler-Häuptling darauf wartete, daß er eine Erwiderung erhielt.
    Herwing Arsak klatschte dezent. Cyta blickte ihn dafür zornig an. Zwischen diesen beiden schien einiges nicht zu stimmen. „Friede", sagte der Ibaser, grinste aber nicht Cyta, sondern den Oberwatschier an, der den Blick sofort auf ihn richtete. Perry Rhodan räusperte sich vernehmlich, um allen zu zeigen, wer hier die Gespräche führen würde.
    Die Übersetzung des Begrüßungsgesangs lautete sinngemäß: „Wir grüßen euch, ihr Götter, die ihr uns nicht vergessen habt und eure Brüderdiener jetzt besucht, um ihnen Freude und Glück zu spenden. Heil euch, Gefährten unserer edlen Ahnen, daß ihr euch niedersenkt zu uns. Seid unsere Gäste, laßt euch von uns mit edlen Genüssen für Leib und Seele verwöhnen - euch, die ihr den Gesang erhört."
    „Na dann", lästerte Gelesch, der Ferrone, „lassen wir uns doch verwöhnen und warten ab, was wir sonst noch zu hören bekommen - aber ohne Orchesterbegleitung, hoffe ich."
    Perry Rhodan nickte.
    Dann sprach er per Translator zu den Eingeborenen und bedankte sich für den herzlichen Empfang und die Einladung. Er gebrauchte dabei die Begriffe, die er von ihnen gehört hatte - Brüderdiener, Gefährten der edlen Ahnen. Er hatte eine bestimmte Ahnung, was dahintersteckte, und hoffte, daß er nach dem offensichtlich bevorstehenden Gastmahl irgendwie schlauer war als jetzt.
    In mancherlei Hinsicht.
     
    *
     
    Weder Dorf noch Stadt - dieser erste Eindruck stimmte. Was hinter den zinnenbewehrten Mauern lag, war am ehesten mit einer mittelalterlichen Ansiedlung zu vergleichen, allerdings von beachtlicher Größe. Perry Rhodan schätzte, daß insgesamt an die zweitausend Tranach hier leben mochten, zusammengedrängt in kleinen, gemauerten Fachwerkhäusern, die manchmal drei oder sogar vier Stockwerke hoch waren. Dazwischen gab es schmale Gassen, mit Schotter gepflastert.
    Tranach - so nannten sie sich, und dieser Begriff löste folglich die Bezeichnung „Watschler" ab und wurde zum Namen für die Eingeborenen des Planeten Trantar, auch wenn bekannt war, daß es mehrere Stämme gab, die sich in ihrem Aussehen voneinander unterschieden.
    Die Tranach selbst wußten von einem Stamm in der Nähe, zu dem sie allerdings keinen Kontakt hatten. Wo die Grenze zum Land der anderen lag, da war auch die Stelle, an der die wandernden Musikanten umgekehrt waren. Perry Rhodan fragte nach dem Grund und war erstaunt, als er die Antwort hörte. „Wir gehen so weit, wie wir den Obstberg und unsere Mauern sehen können", erläutert Truth, der Stammesfürst. „Das sind ... fünf Kilometer auf eurer Welt", schätzte Rhodan. „Das heißt, eigentlich mußte es ein Vielfaches sein, mindestens 25 Kilometer." Er hoffte, daß der Translator eine entsprechende Entfernungsangabe für die Eingeborenen fand. „Darüber möchte ich auch mit euch reden. Aber zuerst interessiert mich, warum ihr euch nicht weiter entfernt. Es gibt keinerlei Barrieren. Oder ist der Nachbarstamm etwa kriegerisch, und ihr habt einfach vor den anderen Angst?"
    Sie saßen um einen flachen, dafür breiten und langen Tisch herum, die Galaktiker und etwa zwanzig Tranach. Vor jedem standen tönerne Schalen und Schüsseln mit viel Obst,
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