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1664 - Die Schöne und die Grausame

1664 - Die Schöne und die Grausame

Titel: 1664 - Die Schöne und die Grausame
Autoren: Jason Dark
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sich eine kleine Ortschaft. Nicht mehr als eine Ansammlung von Häusern, die ihn nicht interessierte.
    Er wartete darauf, dass Elena King ihn zu ihrem Ziel führte und er ihr endlich Fragen stellen konnte.
    Es passierte blitzschnell. Von der linken Seite her lief plötzlich eine Gestalt geduckt über die Fahrbahn hinweg. Im ersten Augenblick war Tim so erschreckt, dass er vergaß, auf die Bremse zu treten. Wie eine Spukgestalt erschien sie für einen winzigen Moment im Licht, dann hörte er einen harten Aufprall und trat auf die Bremse!
    Er hatte nicht mehr rechtzeitig bremsen können. Die andere Person war zu plötzlich erschienen. Er hatte nicht mehr rechtzeitig stoppen können. Er hatte auch nicht genau gesehen, wer sie gewesen war. Jedenfalls musste sie jetzt vor dem Wagen liegen. Tim Helling wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Das Wohnmobil war weitergefahren. Hilfe konnte er nicht erwarten. Er war auf sich allein gestellt. Den Motor hatte er abgewürgt und um ihn herum war eine Stille, die er als unnatürlich und bedrückend empfand.
    Was tun?
    Es stand fest, dass er jemanden angefahren hatte. Zeugen gab es nicht Er würde verschwinden können, ohne gesehen zu werden. Und das war wohl die beste Möglichkeit.
    Tim wartete ungefähr eine halbe Minute ab. Eine Zeitspanne, die ihm sehr lang vorkam. Dann hatte er einen Entschluss gefasst. Er startete den Motor wieder, legte den Rückwärtsgang ein, um eine Distanz zwischen sich und der angefahrenen Person zu bringen. So würde er sehen können, wer da lag.
    Der Mini rollte wenige Meter zurück. Dann hielt Tim ah. Die Scheinwerfer leuchteten. Ihr Licht strahlte nach vorn und berührte den Boden. Einen leeren Boden. Da lag niemand auf der Straße!
    Warum Tim Helling lachte, wusste er selbst nicht. Es musste einfach raus. Er wollte sich Erleichterung verschaffen und die Anspannung lösen. Jetzt fragte er sich wirklich, ob er sich nicht alles eingebildet hatte. Das war einfach nur verrückt. Er hatte einen Crash gesehen und gehört. Jetzt hätte die Person im Licht auf der Straßen liegen müssen.
    Das war nicht der Fall. Das Licht strahlte über eine leere Fahrbahn hinweg. Und jetzt? Tim lachte wieder. Jetzt würde er fahren. Ja, einfach losfahren und so tun, als wäre nichts gewesen.
    Diesmal würgte er den Motor nicht ab. Es war kein Problem für ihn, wieder anzufahren. Woher die Person diesmal gekommen war, konnte er nicht sagen. Jedenfalls war sie da, und sie warf sich seitlich auf die Motorhaube. Wie ein großer platter Käfer blieb sie dort liegen, starrte von außen durch die Windschutzscheibe und zeigte einen Gesichtsausdruck, der aus Triumph und Bösartigkeit bestand. Tim Helling kannte die Frau. Vor Kurzem erst hatte er sie bei seiner Freundin Elena gesehen…
    ***
    Wieder hatte er das Gefühl, im falschen Film zu sitzen. Ein Gesicht, dessen Mund nicht geschlossen war. Er stand weit offen, und jetzt sah Tim trotz der schlechten Lichtverhältnisse deutlich die Zähne.
    Zwei lange Zähne wuchsen dort aus dem Oberkiefer, wo bei einem normalen Menschen die Eckzähne waren. Ihre Spitzen schimmerten hell. Die Gesichtsfarbe war nicht mit der eines normalen Menschen zu vergleichen. Hier zeigte sich der fahle Farbton einer Wasserleiche.
    Die Augen waren dunkel, aber auch blitzend, was schon seltsam war. Das schwarze Haar klebte am Kopf und fiel bis über die Schultern.
    Bisher hatte die Frau nichts getan und nur auf der Motorhaube gelegen. Es war so, als sollte Tim Helling den Anblick für einige Zeit genießen. Bis sich die Person bewegte. Der Kopf blieb starr, sie winkelte nur die Arme an und schob sie dann vor, wobei sie die Hände spreizte und die Finger gegen die Scheibe drückte, als wollte sie das Glas zerstören. Zwischen den Händen sah Tim das Gesicht, und es war für ihn nur noch eine Fratze.
    Die Augen zuckten, das heißt, die Wimpern senkten sich vor die Pupillen, als wollte sie Tim Helling eine Botschaft geben.
    Das verstand er.
    Plötzlich war der Schock vorbei, und er tat das, was er tun musste. Er gab Gas und wollte diese fürchterliche Gestalt endlich von der Kühlerhaube haben. Das ging nur, wenn er fuhr.
    Der Mini beschleunigte. Noch lag die Gestalt auf der Kühlerhaube, und bald sah Tim ein, dass er etwas ändern musste. Schlangenlinien fahren, das war am besten. Zwar bot die Straße nicht viel Platz, doch es gab keine andere Möglichkeit. Er musste nur aufpassen, dass er nicht im Graben landete.
    Sein Denken hatte Tim ausgeschaltet. Ihm
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