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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle
Autoren: Jason Dark
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erreicht. Oder wie siehst du das, John?«
    »Ebenso.«
    Glenda schlug die Augen nieder, als sie sagte: »Und Johnny ist nicht da. Nicht mehr. Ich bin das letzte Mal zu spät gekommen.«
    »Das kann man auch anders sehen.«
    »Wie denn?«
    »Du hättest dem Egelfresser allein gegenübergestanden. Ich will dich ja nicht klein machen, Glenda, aber diese Gestalt wäre zu stark für dich gewesen.«
    »Kann sein. Aber wir stehen wieder am Anfang. Ich denke, ich sollte uns zurückbeamen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Begeistert bist du aber nicht davon - oder?«
    »Nein, bin ich auch nicht.«
    »Und warum nicht?«
    Die Antwort fiel mir ein wenig schwer. Ich wusste nicht, ob ich Glenda damit nicht überforderte. Aber ich kannte sie auch. Sie würde nicht lockerlassen, bis sie die Wahrheit erfuhr.
    »Ich dachte daran, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir eine Spur zu Johnny finden könnten. Er muss ja irgendwo sein. Ich glaube nicht, dass der Engelfresser ihn getötet hat. Eine bessere Geisel bekommt er nicht.«
    »Was könnte er denn wollen?«
    »Uns. Unser Team. Uns zerstören. - Mich vielleicht an erster Stelle. Ich möchte ihm auf den Fersen bleiben. Ich will nicht untätig abwarten.«
    Glenda nickte langsam. »Ja, kann ich begreifen, und ich sehe auch, dass es nur die eine Chance gibt.«
    »Schaffst du das denn?«
    Sie lachte. »Schau mich nicht so skeptisch an. Versuchen kann ich es zumindest.«
    »Danke.«
    »Du kannst dich bedanken, wenn alles vorbei ist. Noch glaube ich nicht so recht daran.«
    Ich musste Glenda Zeit lassen. Ihre Konzentration war bitter nötig, und ich hoffte nur, dass ihr in dieser Dimension keine Grenzen gesetzt waren. Sie ließ mich stehen und ging zur Seite, um dort einen ruhigen Platz zu finden. Glenda hatte viel in diesem Fall zu tun gehabt. So etwas kam bei ihr wirklich nur sehr selten vor, aber da musste sie eben durch.
    Ich wartete, und ich spürte meine innere Unruhe. So ein Gefühl kannte ich, denn das Warten war nicht meine Sache. Da tickte ich wie die meisten anderen Menschen auch. Es war längst nicht sicher, ob wir gewinnen würden. Hinter dem Engelfresser stand die stärkste Macht des Bösen, die man sich nur vorstellen konnte. Wenn es sein musste, war sie auf allen Gebieten präsent und nicht wie bei Mallmann nur bei den Vampiren. Dass sich der Engelfresser die Halbvampire ausgesucht hatte, war Kalkül gewesen. Sie konnten unter und zwischen den normalen Menschen agieren, ohne aufzufallen. Und ein Rückzugsgebiet, die neue Hölle, hatte er ihnen auch geschaffen. Ich drehte mich zu Glenda um. Von vorn wollte ich sie nicht anschauen, um sie nicht zu stören. Deshalb blieb ich schräg hinter ihr. An ihrer Haltung war zu erkennen, dass sie sich bereits in tiefster Konzentration befand, die schon einer Trance gleichkam. Ein erstes Hindernis hatten wir damit überwunden. Jetzt konnte ich nur noch darauf hoffen, dass sie auch den zweiten Schritt gehen würde.
    Wie viel Zeit inzwischen verstrichen war, wusste ich nicht. Aber sie dehnte sich, und meine Gedanken waren immer wieder bei Johnny. Wenn wir ihn nicht zurückholen konnten, dann…
    Ich wollte nicht weiterdenken und sah in diesem Moment auch, dass Glenda sich bewegte. Sie ging nicht von mir weg, sondern drehte sich um, sodass wir uns anschauen konnten.
    An ihrem Gesichtsausdruck konnte ich leider nicht ablesen, ob sie Erfolg gehabt hatte oder nicht. Ihr leises Stöhnen war allerdings nicht zu überhören.
    »Und?« Ich stand wie auf dem Sprung.
    »Ja, John«, sagte sie mit einer weichen Stimme. »Ich habe es geschafft und Kontakt mit ihm aufgenommen.«
    »Super. Und wo steckt er jetzt?«
    »Der Engelfresser hat ihn zurück in unsere normale Welt geschafft. Und der Ort könnte sogar noch zu London gehören. Aber so gut kenne ich mich nicht aus.«
    »Okay, wo ist das?«
    »Nicht weit von London entfernt an der Themse. Da sind sie in einem Gebäude. Aber mir ist auf meiner Reise noch etwas aufgefallen, und damit habe ich meine Probleme.«
    Sie kam jetzt auf mich zu. »Ich habe gespürt, dass es dort in der Nähe Tote gibt.«
    »Ist es ein Friedhof?«
    »Nein, ich glaube, es sind in diesem Fall frische Leichen. Da muss etwas passiert sein.«
    »Und der Ort ist nicht weit von London weg?«
    »Ja.«
    »Dann müssen wir hin.«
    »Das denke ich auch. Aber ich möchte dich noch auf etwas aufmerksam machen.«
    »Bitte.«
    »Johnny Conolly ist nicht allein. Du kannst dir denken, wen ich noch gespürt habe?«
    »Ja«, flüsterte
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