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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter
Autoren: Jason Dark
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signalisierte ihm tödliche Gefahr. Hier waren zwei erschienen, die nicht unterschätzt Werden durften und die das zerstören konnten, was hier seit langen Jahren aufgebaut worden war.
    Praktisch seit Generationen. Immer war dieser Schatten da, dieses Gefühl, dass im Wald etwas lauerte, das befriedigt werden musste. In dieser Generation war es Peter Blaine, der die Aufgabe übernommen hatte. Die anderen Bewohner waren eingeweiht worden. Sie hatten Peter freie Bahn gelassen. Es gab nur wenige Personen, die die ganze Wahrheit kannten, und die machten auch mit. Selbst Blaine wusste nicht, wie viele Tote im Waldboden lagen. Da hatten sich im Laufe der langen Jahre schon einige angesammelt.
    Die alten Leichen lagen tief im Boden. Sie hatten ihre Pflicht getan. Sie waren noch recht leicht zu finden, was im Prinzip nicht schlimm war und von den Bewohnern auch akzeptiert wurde.
    Jetzt lagen die Dinge leider anders. Ein über lange Zeit gewährtes Geheimnis stand dicht vor der Aufklärung, und genau das wollte Peter Blaine verhindern. Wenn alles aufflog, war das Geheimnis von Folly Gate zerstört. Dann gab es keinen Torwächter mehr, keine Gestalt, der es gelungen war, der Vernichtung, der Verwesung und damit auch dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Wenn er keine Toten mehr bekam, wenn er ihre Seelen nicht mehr an sich reißen konnte, würde es eine Katastrophe geben, und das konnte Blaine nicht zulassen. Er war wieder in sein Haus gegangen. Er hatte feststellen müssen, dass Cora Grisham geflohen war, was die Lage noch komplizierter machte. Sie würde etwas unternehmen, und sie würde natürlich zu diesen beiden Fremden gehen und sich dort ausheulen. Hinzu kam der Kerl, der sich in Cora verliebt hatte. Auch er zählte zu seinen Gegnern und musste aus dem Weg geräumt werden. Aber zunächst waren die beiden Fremden an der Reihe.
    Peter Blaine hatte schnell festgestellt, dass sie sich nicht mehr im Ort aufhielten. Ohne großartig nachdenken zu müssen wusste er, welches Ziel sie hatten. Sie waren bestimmt ins Zentrum gegangen. Genug Informationen hatten sie. Blaine ging davon aus, dass sie gut informiert waren und keine Furcht vor bestimmten Dingen hatten. Jedenfalls hatten sie auf ihn diesen Eindruck gemacht. Aber im Wald war er ihnen über. Da lauerten seine Verbündeten. Er nahm die MPi mit, verließ das Dorf und blieb am Rand des Feldes stehen. Er musste schon einige Male hinschauen, um in der Nähe des Waldrands den Beweis für seine Theorie zu sehen.
    Es war der Wagen des Fotografen, den die Hundesöhne genommen hatten. Sie waren schon da.
    »Und ich werde auch kommen!«, flüsterte Blaine, bevor ersieh auf den Weg machte.
    Auf Helfer wollte er bewusst verzichten. Es gab nur wenige Menschen im Ort, die die ganze Wahrheit kannten, und die waren froh, nicht direkt damit konfrontiert zu werden.
    Also übernahm Blaine die Abrechnung allein. Wäre sein Kumpan Phil Husby okay gewesen, wäre er bestimmt mit ihm gegangen. Beide waren ein gutes Team. So manche Leiche hatten sie in den Wald geschafft, um den Torwächter zu befriedigen.
    Peter Blaine stapfte über das Feld. Schnee, Lehm, manchmal auch vereiste Stellen machten ihm schon zu schaffen. Aber an Aufgabe dachte er nicht. Er wusste, was getan werden musste.
    Blaine hatte den Waldrand noch nicht ganz erreicht, da blieb er so heftig stehen, als hätte ihn eine fremde Kraft gestoppt.
    Im Wald war ein Schuss gefallen!
    Für ihn der Beweis, dass die andere Seite es geschafft hatte. Bestimmt hatten sie den Torwächter entdeckt und entsprechend gehandelt. Aber Blaine lachte nur leise auf. Nein, mit einer Kugel war das nicht zu schaffen. Nicht dieses alte Wesen, in dem sich die Kraft einer anderen Welt gesammelt hatte.
    Es konnte auch ein verzweifelter Versuch gewesen sein, sich zu retten, aber das würde er sich selbst anschauen müssen. Jedenfalls rechnete Blaine mit allem, und er besaß einen Vorteil. Er kannte den Wald so gut wie seine Wohnung, und keiner der beiden Fremden würde es bemerken, wenn er sich in ihre Nähe schlich…
    ***
    Cora und Mike trafen zuerst auf Mrs. Grisham. Sie saß in der kleinen Küche in der ersten Etage, die auch zur Wohnung gehörte - die größere gab es unten im Lokal -, und stierte vor sich hin.
    Cora betrat den Raum zuerst. Sie hielt Mike an der Hand, als wollte sie ihn nie mehr loslassen.
    Der Schreck fuhr ihr bis ins Mark, als sie ihre Mutter in dieser Haltung sah.
    »Bitte, was ist geschehen?«
    Sie gab keine Antwort.
    Cora löste ihre
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