Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Leiber sollen leer werden. So schnell fahren die Seelen nicht woanders hin. Deshalb bringen wir manchmal die frisch Gestorbenen hierher in den Wald. So wird der Torwächter unsterblich. Und nicht nur ich habe das getan. Andere waren vor mir an der Reihe. Schon immer wurden ihm Tote geopfert, und das wird auch weiter so sein. Diesmal seid ihr an der Reihe.«
    »Meinst du?«, fragte Bill.
    »Ja, so war es immer. So wird es immer sein. Der alte Druide darf und wird nicht sterben.«
    »Ist er nicht schon gestorben?«, fragte ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil wir ihn schon anders erlebt hoben. Nicht gefüllt. Sein Kopf war zuerst wie ein Geflecht. Es hat sich nun verändert. Warum wohl? Hat er das auch bei Ihnen getan? Oder kennen Sie ihn nur anders?«
    »Nein, auch so. Es passiert dann, wenn er sich die neue Kraft geholt hat.«
    »Und was ist jetzt?«
    Unsere Fragerei hatte den Mann ziemlich durcheinandergebracht. Auch ich dachte über etwas nach. Okay, wir hatten die Geschichte jetzt gehört. Aber stimmte sie auch?
    Große Teile bestimmt, denn schwarz magische Wesen gingen oft Wege, die für den normalen Menschen nicht nachvollziehbar waren. Wir hatten oft genug erlebt, wie kompliziert sie waren, wobei sie eigentlich andere Wege nehmen konnten. Oft rieben sie sich gegenseitig auf, und so war es uns immer wieder gelungen, irgendwelche Wege zu finden, um sie zu vernichten.
    »Wir warten auf eine Antwort«, sagte Bill.
    »Die wird euch schon gegeben werden.« Blaine fing plötzlich an zu kichern. »Ich bin angetreten, um dem Torwächter die Seelen zu besorgen. Er ist der Wächter. Er gibt darauf acht, dass niemand das Reich der Druiden betritt, und er muss und wird weiterhin stark bleiben.«
    Ich hatte den Eindruck, dass Blaine allmählich zum Schluss kommen wollte. Seine Ruhe hatte er verloren. Nach innen und nach außen hin musste ihn die Nervosität erfasst haben, denn seine Stimme zitterte, als er befahl: »Kniet euch nieder!«
    »Was sollen wir?«, flüsterte Bill.
    »Du hast es gehört.«
    »Warum das denn?«
    »Weil ich euch in dieser Haltung erschießen will.«
    »Moment«, sagte Bill, der auch weiterhin sprach, was ich nicht mehr mitbekam, denn allmählich wurde es kritisch. Ich musste mir etwas einfallen lassen. Bill war damit beschäftigt, den Mann abzulenken, und ich drückte meinen rechten Fuß tiefer in den Boden hinein, nachdem ich das Bein vorgestellt hatte. Die Position war gut.
    Bill reizte ihn weiter. »Du kannst nicht gewinnen, Blaine. Du hast dir die falsche Seite ausgesucht.«
    »Nein, nie, ich…«
    Da trat ich zu. Es war ein Risiko, aber ich musste es eingehen. Der Boden war weich, matschig, und eine solche Ladung schleuderte ich durch den Tritt schräg auf den Mann mit der Waffe zu.
    Er hatte sich zu stark auf Bill Conolly konzentriert und erlebte die perfekte Überraschung. Für ihn natürlich negativ, denn die Mischung aus Erde, Schnee Und Matsch schleuderte nicht nur seinen Kopf nach rechts, auch er selbst bewegte sich zur Seite, weil er nicht anders konnte.
    Die Mündung der MPi zeigte woanders hin. Wir hörten seinen Wutschrei, er drückte trotzdem ab und jagte die Garbe in das Geäst. Dann fiel ihm ein, dass wir nicht dort oben waren. Er fuhr schreiend herum und sah uns nicht mehr dort, wo wir gestanden hatten.
    Bill und ich lagen bereits am Boden.
    Jeder hielt wieder seine Waffe fest.
    »Fallen lassen!«, schrie ich.
    Blaine war ein Fanatiker. Zu tief steckte er in seiner Rolle. Das bewies er auch, als er schoss…
    ***
    Cora Grisham riss den Mund auf. Sie wollte schreien und sah, dass Mike einen Finger auf seine Lippen gelegt hatte. So war es vielleicht besser, wenn sie den Mund hielt.
    Ob der Mann sie bereits bemerkt hatte, war nicht festzustellen. Er veränderte seine Haltung nicht und schien zu einer Statue geworden zu sein. Cora wandte sich an ihren Freund. »Was soll ich denn tun?« Ihre Stimme war nur noch ein Hauch.
    »Du darfst ihn auf keinen Fall erschrecken.«
    »Das weiß ich jetzt.« Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn. »Das ist wie ein böser Traum. Ich will nicht, dass mein Vater stirbt. Ich muss ihn irgendwie davor bewahren können.«
    »Aber-nicht hektisch.«
    »Und was soll ich sagen? Soll ich ihm erklären, dass alles nicht so schlimm ist? Dass ich ja noch da bin und…«
    »Kann sein.«
    »Gut, Mike.« Sie musste einfach noch mal die Hände ihres Freundes drücken. Ihre waren eiskalt, die von Mike leicht verschwitzt.
    Dann ging sie los. Es war für Cora ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher